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Alcatel-Lucent verknüpft Kommunikationsnetze mit der Cloud

In der vergangenen Woche stellte Alcatel-Lucent eine neue Lösung namens CloudBand vor, welche die Rechenleistung und Flexibilität der Cloud mit der Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit von Kommunikationsnetzen vereinen soll. CloudBand legt den Grundstein für eine neue Klasse von „Carrier Cloud“-Diensten, mit denen Anbieter von Kommunikationsdiensten die Vorteile der Cloud für ihre Netze und ihr Geschäft nutzen können. Damit können sie Unternehmen und Privatkunden eine neue Palette leistungsfähiger Cloud-Dienste anbieten.

Eine aktuelle Umfrage von Alcatel-Lucent unter knapp 3.500 Entscheidungsträgern aus dem IT-Bereich hat ergeben, dass die mit Abstand größte Sorge bezüglich der Cloud deren Leistungsfähigkeit ist, gefolgt von Sicherheit. CloudBand soll die Anbieter von Kommunikationsdiensten dabei unterstützen, eine neue Klasse von Cloud-Diensten für Geschäftskunden anzubieten, die mithilfe von sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Kommunikationsnetzen erbracht werden. Diese neue Klasse von Diensten zeichnet sich durch geringere Latenzzeiten, eine bessere Bandbreiten­steuerung und durch die Möglichkeit aus, eine garantierte Dienstgüte anzubieten.

CloudBand besteht aus zwei separaten Bestandteilen: zum einen dem CloudBand Management System, das die Dienste zwischen Kommunikationsnetz und Cloud orchestriert und optimiert, und zum anderen dem CloudBand Node, mit dem die Rechen-, Speicher- und Netzhardware sowie die dazugehörige Software bereitgestellt wird, um eine breite Palette von Cloud-Diensten hosten zu können. CloudBand wird im ersten Halbjahr 2012 verfügbar sein.

Aufbau der Carrier Cloud

CloudBand hilft Anbietern von Kommunikationsdiensten, diese aus der Cloud heraus anzubieten. Die Umstellung auf ein cloud-basiertes Bereitstellungsmodell versetzt Diensteanbieter in die Lage, neue Dienste schnell, in höherer Qualität und kostengünstiger auf den Markt zu bringen. Mit CloudBand können Diensteanbieter viele der wichtigsten Bestandteile ihrer Netze „virtualisieren“, d. h. in Software umwandeln, die auf Servern in der Cloud abläuft und auf Anforderung bereitsteht. So können Diensteanbieter flexibel auf Änderungen im Nutzungsverhalten ihrer Kunden reagieren.

Statt für jeden Kommunikationsdienst wie SMS oder Video jeweils eigene Plattformen zu installieren, können Diensteanbieter stattdessen auf die Carrier Cloud zugreifen, um auf einen bestimmten Bedarf zu reagieren. Diese Strategie verschafft den Diensteanbietern ein außerordentliches Maß an „Elastizität“, d. h. sie können bestimmte Bestandteile ihres Diensteangebots kurzfristig nach Marktanforderung ausweiten oder einschränken. Außerdem lassen sich neue Dienste testen, ohne große Ressourcen vorzuhalten und Kapazitäten lassen sich bedarfsgerecht ausbauen.

Die größte Herausforderung bei der Umsetzung der Carrier Cloud ist die Zusammenführung der Ressourcen für die Datenverarbeitung und für das Kommunikationsnetz. CloudBand nutzt fortschrittliche, von den Bell Labs entwickelte Algorithmen zur Koordinierung der im gesamten Netz verteilten Netz-, Rechen- und Datenspeicherelemente. Hierdurch entsteht eine einheitliche, extrem leistungsfähige und flexible Dienste- und Rechenplattform, die eine breite Palette von Diensten unterstützen kann. Eigene Hardware-Plattformen für jeden einzelnen Dienst werden somit überflüssig. Ebenso wichtig ist, dass diese Koordinierung sich auch über das Netz des Diensteanbieters hinaus erstreckt, so dass auch der Zugriff auf verschiedenste öffentliche und private Clouds verwaltet werden kann.

Die weltweite Cloud-Initiative von Alcatel-Lucent

CloudBand ist ein Kernbestandteil der weltweiten Cloud-Initiative des Unternehmens und unterstützt die Umstellung der eigenen Plattformen und Anwendungen von Alcatel-Lucent auf eine cloud-basierte Architektur. Diese Anwendungen werden Carriern auch als Dienst aus Alcatel-Lucents Cloud heraus angeboten; zurzeit beziehen 18 Millionen Teilnehmer Dienste durch die weltweite Cloud-Initiative von Alcatel-Lucent.

Alcatel-Lucent arbeitet bei der Umsetzung dieser Cloud-Vision mit einer Reihe von Partnern zusammen, insbesonders mit HP. Die auf zehn Jahre ausgelegte strategische Zusammenarbeit zielt darauf, gemeinsam ein breites Angebot konvergenter Lösungen für den Markt der Informations- und Kommunikations­technologie zu entwickeln und die Lücke zwischen Rechenzentrum und Netz zu schließen.

Von Rene Buest

Rene Buest is Gartner Analyst covering Infrastructure Services & Digital Operations. Prior to that he was Director of Technology Research at Arago, Senior Analyst and Cloud Practice Lead at Crisp Research, Principal Analyst at New Age Disruption and member of the worldwide Gigaom Research Analyst Network. Rene is considered as top cloud computing analyst in Germany and one of the worldwide top analysts in this area. In addition, he is one of the world’s top cloud computing influencers and belongs to the top 100 cloud computing experts on Twitter and Google+. Since the mid-90s he is focused on the strategic use of information technology in businesses and the IT impact on our society as well as disruptive technologies.

Rene Buest is the author of numerous professional technology articles. He regularly writes for well-known IT publications like Computerwoche, CIO Magazin, LANline as well as Silicon.de and is cited in German and international media – including New York Times, Forbes Magazin, Handelsblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wirtschaftswoche, Computerwoche, CIO, Manager Magazin and Harvard Business Manager. Furthermore Rene Buest is speaker and participant of experts rounds. He is founder of CloudUser.de and writes about cloud computing, IT infrastructure, technologies, management and strategies. He holds a diploma in computer engineering from the Hochschule Bremen (Dipl.-Informatiker (FH)) as well as a M.Sc. in IT-Management and Information Systems from the FHDW Paderborn.

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