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Gründe für eine Entscheidung gegen die Amazon Web Services

Keine Frage, die Amazon Web Services sind bei der Anbieterauswahl in der Cloud immer eine große Option. Allerdings erlebe ich häufiger Situationen, in denen Unternehmen bewusst eine Entscheidung gegen die Nutzung treffen und stattdessen einen anderen Anbieter bevorzugen. Anbei die zwei häufigsten Gründe.

Rechtssicherheit und Datenschutz

Der Speicherort der Daten, insbesondere der Kundendaten, ist der naheliegendste und häufigste Grund für eine Entscheidung gegen die Amazon Web Services. Die Daten sollen weiterhin im eigenen Land gespeichert werden und sich nach dem Umstieg in die Cloud nicht in einem Rechenzentrum eines anderen Landes in der EU befinden. In diesem Fall ist das AWS Rechenzentrum in Irland keine Option.

Fehlende Einfachheit, Wissen und Time to Market

Sehr oft ist es aber auch die fehlende Einfachheit der Nutzung. Das bedeutet, dass ein Unternehmen seine bestehende Anwendung oder Webseite nicht für die Amazon Infrastruktur (neu) entwickeln möchte. Gründe hierfür sind die fehlende Zeit und das Wissen um dies umzusetzen, was gleichzeitig zu einen längeren Time to Market führen würde. Beides lässt sich auf die Komplexität zurückführen, um auf den Amazon Web Services Skalierbarkeit und Verfügbarkeit zu erreichen. Es sind nun einmal nicht nur ein paar API-Aufrufe. Stattdessen muss die vollständige Architektur auf die AWS Cloud ausgerichtet werden. In Amazons Fall liegt es insbesondere an der horizontalen Skalierung (scale-out) die dies erforderlich macht. Die Unternehmen würden lieber die vertikale Skalierung (scale-up) bevorzugen, um das bestehende System 1:1 migrieren zu können und nicht von vorne zu beginnen, sondern direkt in der Cloud Erfolge zu erzielen.

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CloudCamp Frankfurt 2013: Der Call for Papers ist eröffnet

Am 29. Oktober 2013 findet im Rahmen der SNW Europe das CloudCamp Frankfurt 2013 statt. Unter dem Leitthema „Cloud First! – Is cloud the new normal?“ erwarten wir wieder zahlreiche Teilnehmer. Nachdem wir bereits ein paar sehr attraktive Sprecher, u.a. den Mitbegründer des CloudCamp Reuven Cohen, gewinnen konnten, eröffnen wir nun auch unseren diesjährigen Call for Papers.

CfP: Bis zum 10. Oktober 2013

Wer einen Vortrag (Lightning Talk, 6 Minuten) zum Thema „Cloud First! – Is cloud the new normal?“ einreichen möchte, hat bis zum 10. Oktober 2013 die Gelegenheit. Dazu bitte das Formular, siehe unten, nutzen.

Voraussetzungen

  • Lightning Talk, 6 Minuten
  • Keine Werbung
  • Keine Produktpräsentation
  • Erfahrungen und Visionen
  • Sprache: Englisch

Bestätigte Sprecher

  • Reuven Cohen, Chief Cloud Advocate Citrix, Co-Founder CloudCamp (@ruv)
  • Chris Boos, CEO arago AG (@boosc)
  • René Buest, Analyst New Age Disruption, Analyst GigaOM Research (@renebuest)
  • Mark Masterson, Troublemaker CSC Financial Services EMEA (@mastermark)
  • Hendrik Andreas Reese, TÜV Rheinland i-sec GmbH
  • Moderation: Roland Judas, Technical Evangelist arago AG (@rolandjudas)

Weitere Informationen zum CloudCamp Frankfurt 2013 gibt es unter http://cloudcamp.org/Frankfurt und http://cloudcamp-frankfurt.de.

Wer nicht sprechen, aber als Teilnehmer dabei sein möchte kann sich kostenlos unter http://cloudcamp-frankfurt-2013.eventbrite.com anmelden. Hinweis: CloudCamp Teilnehmer können ebenfalls kostenlos an der SNW Europe teilnehmen.

„Cloud First! – Is cloud the new normal?“

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Events

Aufzeichnung des Webinar: In sechs Schritten zur eigenen Cloud Computing Strategie

Am 02. September 2013 habe ich zusammen mit Dietmar Wiedemann unter der gemeinsamen Marke „Cloud-Pro.de“ ein kostenloses Webinar veranstaltet, bei dem wir die sechs essentiellen Schritte einer Cloud-Strategie erläutert haben. Die Aufzeichnung des Webinar haben wir nun ebenfalls online zur Verfügung gestellt.

Die Inhalte des Webinar

  • Warum ist Cloud Computing für den Unternehmenserfolg aus IT-Sicht essenziell?
  • Welche Potenziale birgt Cloud Computing für Unternehmen?
  • Wie treffen Unternehmen die Entscheidung für die Cloud?
  • Welche Use Cases eignen sich besonders für Cloud Computing?
  • Welche Schritte sind für die Strategieentwicklung notwendig?
  • Welche Anbieter bieten welche Services?
  • Wie sichert eine durchdachte Cloud-Governance die Vorteile und minimiert die Risiken des Cloud Computing?

Die Aufzeichnung des Webinar

In sechs Schritten zur eigenen Cloud Computing Strategie from New Age Disruption on Vimeo.

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Analysen

AWS OpsWorks + AWS VPC: Amazon AWS erhöht das Tempo in der Hybrid Cloud

Nachdem die Amazon Web Services (AWS) im vergangenen Jahr das deutsche Unternehmen Peritor und dessen Lösung Scalarium akquiriert und in AWS OpsWorks umbenannt haben, folgt die weitere Einbindung in die AWS Cloud Infrastruktur. Der nächste Schritt ist die Integration mit der Virtual Private Cloud, was angesichts der aktuellen Marktentwicklung ein weiterer Seitenhieb in Richtung der Verfolger ist.

AWS OpsWorks + AWS Virtual Private Cloud

Bei AWS OpsWorks handelt es sich um eine DevOps Lösung mit der Anwendungen bereitgestellt, angepasst und verwaltet werden können. Kurzum lässt sich damit der gesamte Lebenszyklus einer Applikation steuern. Dazu gehören Funktionen wie ein Nutzer-basiertes SSH-Management, CloudWatch Metriken für die aktuelle Last und den Speicherverbrauch sowie automatische RAID Volume konfigurationen und weitere Möglichkeiten zum Applikations-Deployment. Weiterhin lässt sich OpsWorks mit Chef erweitern, indem individuelle Chef Rezepte genutzt werden.

Die neue Virtual Private Cloud (VPC) Unterstützung ermöglicht nun diese OpsWorks Funktionen innerhalb eines isolierten privaten Netzwerks. Dadurch lassen sich z.B. auch Anwendungen aus einer eigenen IT-Infrastruktur in eine VPC in der Amazon Cloud übertragen, indem eine sichere Verbindung zwischen dem eigenen Rechenzentrum und der Amazon Cloud hergestellt wird. Damit verhalten sich Amazon EC2-Instanzen innerhalb einer VPC so, als ob Sie sich in dem vorhandenen Unternehmensnetzwerk befinden würden.

OpsWorks und VPC sind erst der Anfang

Glaubt man dem Ergebnis der Rackspace 2013 Hybrid Cloud Umfrage, dann haben 60 Prozent der IT-Entscheider die Hybrid Cloud als Hauptziel vor Augen. Dabei wollen bzw. haben ebenfalls 60 Prozent ihre Applikationen und Workloads aus der Public Cloud abgezogen. 41 Prozent haben angegeben die Public Cloud teilweise verlassen zu wollen. 19 Prozent wollen die Public Cloud sogar vollständig verlassen. Die Gründe für den Einsatz einer Hybrid Cloud anstatt einer Public Cloud sind eine höhere Sicherheit (52 Prozent), mehr Kontrolle (42 Prozent) sowie eine bessere Performance und höhere Zuverlässigkeit (37 Prozent). Zu den Top Vorteilen, von denen Hybrid Cloud Nutzer berichten, gehören mehr Kontrolle (59 Prozent), eine höhere Sicherheit (54 Prozent), eine höhere Zuverlässigkeit (48 Prozent), Kostenvorteile (46 Prozent) und eine bessere Performance (44 Prozent).

Diesen Trend hat AWS bereits im März 2012 erkannt und erste strategische Schritte eingeleitet. Denn die Integration von OpsWorks mit VPC ist im Grunde genommen nur ein Nebenschauplatz. Den eigentlichen Trumpf hat AWS mit der Kooperation von Eucalyptus in der Hand, die im vergangenen Jahr unterzeichnet wurde. Hierbei geht es darum, die Kompatibilität mit den AWS APIs zu verbessern, indem AWS Eucalyptus mit weiteren Informationen versorgt. Weiterhin sollen sich Entwickler aus beiden Unternehmen darauf konzentrieren, Lösungen zu schaffen, die Unternehmenskunden dabei helfen sollen, Daten zwischen bestehenden Rechenzentren und der AWS Cloud zu migrieren. Die Kunden sollen zudem die Möglichkeit bekommen, dieselben Management Tools und die eigenen Kenntnisse für beide Plattformen zu nutzen. Erste Erfolge der Kooperation konnte Eucalyptus mit Version 3.3 bereits präsentieren.

Spannend bleibt wie die Zukunft von Eucalyptus aussieht. Irgendwann wird das Open-Source Unternehmen gekauft oder verkauft. Die Frage ist wer den ersten Schritt macht. Mein Tipp ist weiterhin, dass AWS eine Akquisition von Eucalyptus anstreben muss. Aus strategisch und technologischer Sicht führt daran eigentlich kein Weg vorbei.

Angesichts dieser Tatsache dürfen sich Rackspace und alle anderen, die mittlerweile auf den Hybrid Cloud Zug aufgesprungen sind, keine all zu großen Hoffnungen machen. Auch hier hat Amazon frühzeitig die Weichen gestellt und ist ebenfalls für dieses Szenario vorbereitet.

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Services

TeamDrive SecureOffice: Sichere und nahtlose Bearbeitung von Dokumenten für Smartphones und Tablets

Unter dem Namen „TeamDrive SecureOffice“ haben der deutsche Anbieter für sichere Enterprise-Cloud-Storage Lösungen TeamDrive und der Smart Office Hersteller Picsel die erste sichere Office-Lösung für iOS und Android Smartphones sowie Tablets auf den Markt gebracht. TeamDrive SecureOffice präsentiert sich als erste Dropbox-artige Synchronisations-Lösung mit eingebautem Office, Ende-zu-Ende Verschlüsselung und nahtloser Bearbeitung von Dokumenten.

Ende-zu-Ende Verschlüsselung für Unternehmen und Behörden

Mit der Integration von TeamDrives – auf Sicherheit geprüfter und zertifizierter – Synch- & Share-Technologie, zusammen mit Picsels Smart Office Lösung für mobile Endgeräte, wollen die Unternehmen einen Meilenstein rundum sichere Produktivitätslösungen für mobilen Endgeräte setzen. Nach Aussage beider Unternehmen, gilt TeamDrive SecureOffice als erste Technologie seiner Art, welche den Bedarf von Unternehmen und Behörden nach einer kompletten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung deckt und gleichzeitig die gemeinsame Datennutzung durch verschiedene Benutzer über mobile Endgeräte erlaubt.

Eine Sandbox sorgt für nahtlose Sicherheit auf dem Endgerät

Auf Basis einer Sandbox-Technologie sollen gemeinsam genutzte Dokumente niemals die sichere Umgebung der Anwendung verlassen. Dazu wird eine komplette Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschaffen, wenn Mitarbeiter ihre Dateien von mobilen Endgeräten aus abrufen und versenden. Das wird dadurch realisiert, indem die Daten in der sicheren TeamDrive Umgebung gespeichert werden und der Aufruf bspw. eines Word Dokuments direkt an die SmartOffice Implementation weitergegeben wird, die innerhalb der Sandbox gekapselt ist. Mit der Integration von Smart Office in TeamDrive wird die verschlüsselte Synchronisationslösung für iPhones, iPads und Android-Smartphones realisiert.

Hinweis: Auf Android Geräten muss die Verschlüsselung für das Device selbst und die SD-Karte extra aktiviert werden, um die nahtlose Sicherheit sicherzustellen. Auf dem iPhone und iPad ist dies automatisch aktiv.

Funktionen von TeamDrive SecureOffice

TeamDrive SecureOffice Nutzern stehen zahlreiche Funktionen zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Unterstützung mehrerer Betriebssysteme.
  • Leistungsstarke Ansichts- und Bearbeitungsfunktionen.
  • Umfassende Unterstützung von Dateiformaten wie Microsoft Word, PowerPoint, Excel und Adobe PDF.
  • Automatische Dokumentenanpassung durch Zoomen und Schwenken.

Weiterhin erwartet die Nutzer eine sichere Drucklösung für mobile Geräte sowie die Möglichkeit, Dateien aus einer Office-Anwendung nach Adobe PDF zu exportieren und PDF-Dokumente mit Kommentaren zu versehen.

Die sichere mobile Kollaboration nimmt immer weiter an Bedeutung zu

Die sichere Nutzung von Unternehmensdaten hat höchste Priorität. Durch den weiterhin anhaltenden Wandel zu einer mobilen Gesellschaft, wird sich auch das Arbeitsverhalten und wie künftig zusammengearbeitet wird, verändern. Die Duldung und Einführung von Bring Your Own Device (BYOD) in Unternehmen hat zu einer neuen Dimension von Schutzbedürfnissen geführt, die für jede Organisation eine besondere Herausforderung darstellt, um unternehmenskritische Daten und geistiges Eigentum bestmöglich zu schützen. Es sind daher neue Technologien erforderlich, die vor dem Verlust von sensiblen Daten während der Nutzung von mobilen Endgeräten schützen und die einfache Nutzung dabei nicht aus dem Auge verlieren.

TeamDrive gilt nachweislich als der sicherste deutsche Anbieter von Sync-, Share- und Cloud-Storage Lösungen. Das Unternehmen nutzt seine Expertise und die bewährte Sicherheitstechnologie in Kombination mit Picsels Smart Office, um die Produktivität von Mitarbeitern durch den Einsatz von mobilen Endgeräten zu steigern. Gleichzeitig gehen beide Unternehmen mit ihrer Sandbox-Technologie neue Wege und geben den kritischen Themen Datensicherheit und Datenverlust damit einen besonderen Stellenwert.

Für große Unternehmen, Behörden und jede andere Organisation, die mit besonders sensiblen Daten arbeitet, ist es von entscheidender Bedeutung, sich auf die mobilen Arbeitsgewohnheiten ihrer Mitarbeiter einzustellen und mit entsprechenden Lösungen zu reagieren. Ein erster Blick auf die Android Version der App zeigt: Der nahtlose Workflow von Picsels Smart Office für mobile Endgeräte in Kombination mit TeamDrives Cloud-basierter Synchronisations- und Verschlüsselungstechnologie für Unternehmen, kann dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.

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Services

openQRM 5.1 ist verfügbar: OpenStack und Eucalyptus haben einen ernsthaften Konkurrenten

openQRM Projektmanager Matt Rechenburg hatte mir Ende Juli schon einige neue Features von openQRM 5.1 verraten. Jetzt ist das endgültige Release mit weiteren Funktionen veröffentlicht worden. Das Gesamtbild sieht wirklich vielversprechend aus. Zwar lässt die Überschrift im ersten Moment vermuten openQRM wäre etwas vollkommen Neues, was nun versucht OpenStack oder Eucalyptus den Rang abzulaufen. Das ist bei weitem nicht so. openQRM existiert bereits seit 2004 und hat im Laufe der Jahre eine große Funktionsvielfalt aufgebaut. Das Open-Source Projekt aus Köln geht in der Masse leider etwas unter, weil die Marketing-Maschinen hinter OpenStack und Eucalypts auf Hochtouren laufen und deren Lautsprecher um ein Vielfaches größer sind. Dabei muss sich openQRM vor beiden nicht verstecken. Im Gegenteil, mit der Version 5.1 hat das Team um Rechenburg noch einmal kräftig an Funktionen zugelegt und insbesondere die Benutzerfreundlichkeit erhöht.

Die neuen Funktionen in openQRM 5.1

Auch openQRM-Enterprise sieht in dem Hybrid Cloud Modell eine wichtige Bedeutung für die Zukunft der Cloud. Aus diesem Grund wurde openQRM 5.1 mit einem Plugin für die Unterstützung der Amazon Web Services (AWS), Eucalyptus Cloud und Ubuntu Enterprise Cloud (UEC) erweitert, um mit diesen drei Cloud Infrastrukturen eine Hybrid Cloud aufzuspannen. Damit bindet openQRM sowohl AWS als auch Eucalyptus und UEC als weitere Ressourcen-Anbieter für Rechenleistung und Speicherplatz ein und ist damit in der Lage Public Cloud Infrastrukturen als auch lokale virtuelle Maschinen zu verwalten. Damit erhalten Administratoren die Möglichkeit anhand von openQRM ihren Endnutzern über ein Cloud-Portal z.B. Amazon AMIs transparent bereitzustellen und über Nagios den Zustand der virtuellen Maschinen zu überwachen.

Eine weitere neue Funktionalität ist die sehr enge Integration von Puppet, mit der Endnutzer lokale virtuelle Maschinen ebenso wie Public Cloud Infrastrukturen mit personalisierten, verwalteten Software-Stacks bestellen können. Die wohl beste technische Erneuerung ist das Berücksichtigen des High-Availability Konzepts der Amazon Web Services. Fällt eine Amazon EC2-Instanz in einen Fehlerzustand, wird automatisch eine neue gestartet. openQRM 5.1 ist dabei sogar in der Lage, den Ausfall einer gesamten Amazon Availability Zone (AZ) zu kompensieren. Sollte eine AZ nicht mehr erreichbar sein, wird die entsprechende EC2-Instanz in einer anderen Availability Zone derselben Region gestartet.

openQRM-Enterprise baut die Open-Source Lösung openQRM konsequent um Cloud-übergreifende Verwaltungslösungen aus, um seinen Kunden damit zu ermöglichen, flexibel über die Grenzen ihrer eigenen IT-Kapazitäten hinweg zu wachsen, so CEO Matt Rechenburg.

Neben technischen Erweiterungen wurde ebenfalls viel Wert auf die Benutzerfreundlichkeit gelegt. Die Benutzeroberfläche für den Administrator wurde in openQRM 5.1 vollständig überarbeitet. Damit wird für eine bessere Übersichtlichkeit und Benutzerführung gesorgt. Auch das Dashboard, als zentrale Anlaufstelle hat davon stark profitiert, indem alle Informationen, wie der Status des Rechenzentrums, auf einen Blick angezeigt werden.

Für die openQRM Enterprise Edition wurden ebenfalls neue Funktionen vorgestellt. Dazu gehört ein neues Plugin für die rollenbasierte Zugriffsrechteverwaltung, die eine feingranulare Einstellung von Berechtigungen für Administratoren innerhalb des gesamten openQRM-Systems erlaubt. Damit lassen sich komplette Unternehmenstopologien auf openQRM-Rollen abbilden, um Administratoren, die im Unternehmen nur für die Virtualisierung zuständig sind, auf die Verwaltung und Bereitstellung virtueller Maschinen einzuschränken.

Weitere Erneuerungen in openQRM 5.1 sind eine verbesserte Unterstützung der Virtualisierungstechnologie KVM, indem nun ebenfalls GlusterFS für KVM-Volumes genutzt werden kann. Zudem werden VMware Technologien ab sofort besser unterstützt. Das bedeutet, dass sich nun auch bestehende VMware ESX Systeme verwalten, sowie lokale oder über das Netzwerk startbare VMware ESX Maschinen installieren und verwalten lassen.

openQRM macht einen großen Schritt nach vorne

Zwar existiert openQRM bereits deutlich länger am Markt als OpenStack oder Eucalyptus. Dennoch ist der Bekanntheitsgrad beider Projekte größer. Das liegt vorwiegend an den großangelegten Marketing-Aktivitäten sowohl von der OpenStack Community als auch von Eucalyptus. Technologisch und Funktional muss sich openQRM aber keinesfalls verstecken. Im Gegenteil, openQRMs Funktionsumfang ist um ein Vielfaches mächtiger als der von OpenStack oder Eucalyptus. Wo sich die beiden ausschließlich auf das Thema Cloud konzentrieren, liefert openQRM zudem eine vollständige Data Center Management Lösung inklusive.

Auf Grund der langen Historie hat openQRM in den vergangenen Jahren viele neue und wichtige Funktionen erhalten. Allerdings ist dadurch ebenfalls ein wenig der Überblick verloren gegangen, was die Lösung überhaupt im Stande ist zu leisten. Wer jedoch verstanden hat, dass sich openQRM aus den ineinander integrierten Bausteinen „Data Center Management“, „Cloud-Backend“ und „Cloud-Portal“ zusammensetzt, wird erkennen, dass ihm die Open-Source Lösung, insbesondere beim Aufbau von Private Clouds, einen Vorsprung gegenüber OpenStack und Eucalyptus ermöglicht. Speziell der Bereich Data Center Management darf für den Aufbau einer Cloud nicht vernachlässigt werden, um den Überblick und die Kontrolle über seine Infrastruktur zu behalten.

Mit der Version 5.0 wurde bereits damit begonnen die Strukturen zu schärfen und die einzelnen Funktionen zu Workflows zusammenzufassen. Dieses wurde durch das Release 5.1 noch einmal besser herausgearbeitet. Die neue Optik und Aufteilung des openQRM-Backends wurde vollständig überarbeitet, wirkt aufgeräumter und dadurch übersichtlicher in der Handhabung und wird alle Kunden positiv überraschen.

Die Erweiterung um die Hybrid-Cloud Funktionalität ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft von openQRM. Das Ergebnis der Rackspace 2013 Hybrid Cloud Umfrage hat gezeigt, dass 60 Prozent der IT-Entscheider die Hybrid Cloud als Hauptziel vor Augen haben. Dabei wollen bzw. haben ebenfalls 60 Prozent ihre Applikationen und Workloads aus der Public Cloud abgezogen. 41 Prozent haben angegeben die Public Cloud teilweise verlassen zu wollen. 19 Prozent wollen die Public Cloud sogar vollständig verlassen. Die Gründe für den Einsatz einer Hybrid Cloud anstatt einer Public Cloud sind eine höhere Sicherheit (52 Prozent), mehr Kontrolle (42 Prozent) sowie eine bessere Performance und höhere Zuverlässigkeit (37 Prozent). Zu den Top Vorteilen, von denen Hybrid Cloud Nutzer berichten, gehören mehr Kontrolle (59 Prozent), eine höhere Sicherheit (54 Prozent), eine höhere Zuverlässigkeit (48 Prozent), Kostenvorteile (46 Prozent) und eine bessere Performance (44 Prozent).

openQRM orientiert sich dabei nicht überraschend am aktuellen Public Cloud Marktführer Amazon Web Services. Damit lässt sich die Cloud-Infrastruktursoftware ebenfalls in Kombination mit Eucalyptus und anderen Amazon kompatiblen Cloud-Infrastrukturen nutzen, um eine massiv skalierbare Hybrid-Cloud Infrastruktur aufzubauen. Dabei setzt openQRM auf sein bewährtes Plugin-Konzept und bildet Amazon EC2, S3 und Eucalyptus genau so ab. Amazon und Eucalyptus werden, neben eigenen Ressourcen aus einer privaten openQRM Cloud, damit zu einem weiteren Ressourcen Provider, um schnell und unkompliziert mehr Rechenleistung zu erhalten.

Zu den absoluten Killerfeatures gehören meiner Ansicht nach das automatische Applications Deployment mittels Puppet, mit dem End-Nutzer sich bequem und automatisiert EC2 Instanzen mit einem vollständigen Softwarestack selbst bereitstellen können, sowie die Berücksichtigung der Amazon Availability Zone übergreifenden High-Availability Funktionalität, die von vielen Cloud-Nutzern aus Unwissenheit immer wieder vernachlässigt wird. Aber auch die verbesserte Integration von VMware Technologien wie ESX Systemen sollte nicht unbeachtet bleiben. Schließlich ist VMware noch die führende Virtualisierungstechnologie am Markt. Damit erhöht openQRM ebenfalls seine Attraktivität, um als Open-Source Lösung zur Steuerung und Kontrolle von VMware Umgebungen eingesetzt zu werden.

Technologisch und Funktional ist openQRM auf einem sehr guten Weg in die Zukunft. Es muss allerdings mehr in die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing investiert werden.

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Analysen

Amazon EBS: Wann beseitigen die Amazon Web Services ihren Single Point of Failure?

Innerhalb kürzester Zeit standen die Amazon Web Services in der Region US-EAST-1 in North Virginia wieder still. Zum einen am 19. August 2013, wobei anscheinend ebenfalls Amazon.com mit in die Tiefe gezogen wurde und zuletzt am 25. August 2013. Ursachen sollen wieder Unwetter gewesen sein. Dabei hat es dann natürlich auch wieder die üblichen Verdächtigen, allen voran Instagram und Reddit, erwischt. Instagram scheint vehement auf seine Cloud-Architektur zu vertrauen, die ihnen regelmäßig um die Ohren fliegt, wenn in North Virginia der Blitz einschlägt. Allerdings muss auch Amazon AWS scheinbar langsam etwas an seiner Infrastruktur verändern, denn so darf es nicht weitergehen.

US-EAST-1: Alt, günstig und brüchig

Die Amazon Region US-East-1 ist die älteste und meist genutzte Region in Amazons Cloud Computing Infrastruktur. Das hängt zu einem damit zusammen, das die Kosten im Vergleich zu anderen Regionen hier deutlich günstiger sind, wobei die Region Oregon mittlerweile preislich angepasst wurde. Zum anderen befinden sich hier auf Grund des Alters auch viele ältere Kunden mit vermutlich nicht für die Cloud optimierten Systemarchitekturen.

Alle Eier in einem Nest

Den Fehler, den die meisten Nutzer begehen ist, dass sie sich nur auf eine Region, in diesem Fall US-East-1, verlassen. Fällt diese aus, ist auch der eigene Service natürlich nicht mehr erreichbar. Das gilt für alle weltweiten Amazon Regionen. Um diese Situation zu umgehen, sollte ein Multi-Regionen Konzept gewählt werden, indem die Anwendung skalierbar und hochverfügbar über mehrere Regionen verteilt wird.

Amazon EBS: Single Point of Failure

Ich habe bereits im vergangenen Jahr die These aufgestellt, dass die Amazon Web Services über einen Single Point of Failure verfügen. Im Folgenden sind die Statusmeldungen vom 25. August 2013 zu sehen, die meine These unterstreichen. Das erste Mal bin ich durch einen Blogeintrag vom Amazon AWS Kunden awe.sm darauf aufmerksam geworden, die von ihren Erfahrungen in der Amazon Cloud berichten. Die fett markierten Stellen sind von entscheidender Bedeutung.

EC2 (N. Virginia)
[RESOLVED] Degraded performance for some EBS Volumes
1:22 PM PDT We are investigating degraded performance for some volumes in a single AZ in the US-EAST-1 Region
1:29 PM PDT We are investigating degraded performance for some EBS volumes and elevated EBS-related API and EBS-backed instance launch errors in a single AZ in the US-EAST-1 Region.
2:21 PM PDT We have identified and fixed the root cause of the performance issue. EBS backed instance launches are now operating normally. Most previously impacted volumes are now operating normally and we will continue to work on instances and volumes that are still experiencing degraded performance.
3:23 PM PDT From approximately 12:51 PM PDT to 1:42 PM PDT network packet loss caused elevated EBS-related API error rates in a single AZ, a small number of EBS volumes in that AZ to experience degraded performance, and a small number of EC2 instances to become unreachable due to packet loss in a single AZ in the US-EAST-1 Region. The root cause was a „grey“ partial failure with a networking device that caused a portion of the AZ to experience packet loss. The network issue was resolved and most volumes, instances, and API calls returned to normal. The networking device was removed from service and we are performing a forensic investigation to understand how it failed. We are continuing to work on a small number of instances and volumes that require additional maintenance before they return to normal performance.
5:58 PM PDT Normal performance has been restored for the last stragglers of EC2 instances and EBS volumes that required additional maintenance.

ELB (N. Virginia)
[RESOLVED] Connectivity Issues
1:40 PM PDT We are investigating connectivity issues for load balancers in a single availability zone in the US-EAST-1 Region.
2:45 PM PDT We have identified and fixed the root cause of the connectivity issue affecting load balancers in a single availability zone. The connectivity impact has been mitigated for load balancers with back-end instances in multiple availability zones. We continue to work on load balancers that are still seeing connectivity issues.
6:08 PM PDT At 12:51 PM PDT, a small number of load balancers in a single availability zone in the US-EAST-1 Region experienced connectivity issues. The root cause of the issue was resolved and is described in the EC2 post. All affected load balancers have now been recovered and the service is operating normally.

RDS (N. Virginia)
[RESOLVED] RDS connectivity issues in a single availability zone
1:39 PM PDT We are currently investigating connectivity issues to a small number of RDS database instances in a single availability zone in the US-EAST-1 Region
2:07 PM PDT We continue to work to restore connectivity and reduce latencies to a small number of RDS database instances that are impacted in a single availability zone in the US-EAST-1 Region
2:43 PM PDT We have identified and resolved the root cause of the connectivity and latency issues in the single availability zone in the US-EAST-1 region. We are continuing to recover the small number of instances still impacted.
3:31 PM PDT The majority of RDS instances in the single availability zone in the US-EAST-1 Region that were impacted by the prior connectivity and latency issues have recovered. We are continuing to recover a small number of remaining instances experiencing connectivity issues.
6:01 PM PDT At 12:51 PM PDT, a small number of RDS instances in a single availability zone within the US-EAST-1 Region experienced connectivity and latency issues. The root cause of the issue was resolved and is described in the EC2 post. By 2:19 PM PDT, most RDS instances had recovered. All instances are now recovered and the service is operating normally.

Amazon EBS bildet die Basis vieler anderer Services

Die fett markierten Stellen sind aus diesem Grund von entscheidender Bedeutung, da alle diese Services gleichzeitig von einem einzigen Service abhängig sind: Amazon EBS. Zu dieser Erkenntnis ist awe.sm während seiner Analyse gekommen. Wie awe.sm festgestellt hat, ist EBS so gut wie immer das Hauptproblem größerer Ausfälle bei Amazon. So auch in dem obigen Ausfall. Mehr zum Amazon Elastic Block Store.

Zu den Services die von Amazon EBS abhängig sind gehören u.a. der Elastic Load Balancer (ELB), die Relational Database Service (RDS) oder Elastic Beanstalk.

Q: What is the hardware configuration for Amazon RDS Standard storage?
Amazon RDS uses EBS volumes for database and log storage. Depending on the size of storage requested, Amazon RDS automatically stripes across multiple EBS volumes to enhance IOPS performance.

Quelle: http://aws.amazon.com/rds/faqs/

EBS Backed
EC2: If you select an EBS backed AMI
ELB: You must select an EBS backed AMI for EC2 host
RDS
Elastic Beanstalk
Elastic MapReduce

Quelle: Which AWS features are EBS backed?

Load balancing across availability zones is excellent advice in principle, but still succumbs to the problem above in the instance of EBS unavailability: ELB instances are also backed by Amazon’s EBS infrastructure.

Quelle: Kommentar – How to work around Amazon EC2 outages

Wie man sieht hängen nicht wenige Services von Amazon EBS ab. Das bedeutet im Umkehrschluss, fällt EBS aus, sind diese Services ebenfalls nicht mehr verfügbar. Besonders tragisch verhält es sich mit dem Amazon Elastic Load Balancer (ELB), der dafür zuständig ist, im Fehlerfall oder bei großer Last den Datenverkehr zu leiten. Fällt also Amazon EBS aus und soll der Datenverkehr daraufhin in eine andere Region übertragen werden, funktioniert das nicht, da der Load Balancer ebenfalls von EBS abhängig ist.

Ich kann mich irren. Schaut man sich jedoch die vergangenen Ausfälle an, sprechen die Indizien dafür, dass Amazon EBS die zentrale Fehlerquelle innerhalb der Amazon Cloud ist.

Es darf daher die Frage erlaubt sein, ob einem Leader ständig dieselbe Komponente seiner Infrastruktur um die Ohren fliegen darf, die im Prinzip sogar als Single Point of Failure zu betrachten ist? Und ob ein Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Anbieter, der die meisten Ausfälle von allen Anbietern am Markt zu verzeichnen hat, unter diesem Gesichtspunkt als Leader zu bezeichnen ist. Auch wenn ich immer wieder propagiere, dass man als Nutzer eines Public IaaS selbst für die Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit sorgen muss, hat der Anbieter selbst dennoch die Pflicht dafür zu sorgen, dass die Infrastruktur zuverlässig funktioniert.

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Der CloudOps Summit 2013 startet mit "Facing Complexity" in sein drittes Jahr

Am 25. September 2013 startet der CloudOps Summit 2013 in sein drittes Jahr. Mit dem Leitthema „Facing Complexity“ bestätigt die führende Cloud Computing Veranstaltung in Deutschland ihren Ruf, indem Sie über den Telerrand hinausschaut, und die Cloud als Auslöser für den derzeit stattfindenden Wandel in der IT sieht. Auch ich werde in diesem Jahr wieder vor Ort sein und in meinem Vortrag auf die versteckte Komplexität des Cloud Computing hinweisen, die immer wieder gerne übersehen wird. Alle Leser haben darüber hinaus die Chance auf eine von fünf Freikarten oder können kostengünstiger am CloudOps Summit teilnehmen.

Facing Complexity

Der CloudOps Summit hat in diesem Jahr das Leitthema „Facing Complexity“ gewählt, da sich Cloud Computing im Alltag vieler Unternehmen fest etabliert hat und zur Neudefinition der Wertschöpfungsbeziehungen beiträgt. Daher ist es umso wichtiger, sich mit dem derzeit stattfindenden Wandel in der IT auseinanderzusetzen, der weitaus tiefgreifender ist als „nur“ Cloud Computing. Seit jeher wird versucht mit herkömmlichen IT-Konzepten die Komplexität zu verhindern oder zu minimieren. Doch spätestens seit den erfolgreichen Cloud-Implementierungen im High-Tech-Bereich hat sich gezeigt, dass der Schlüssel zum Erfolg im gezielten Umgang mit der unvermeidlichen Komplexität liegt.

In drei Tracks zeigen Referenten, wie sich der IT-Betrieb aufstellen muss, damit er mit dem stetigen Wandel und den schier unendlichen Abhängigkeiten umgehen kann (Operating Complexity). Weitere Themen sind der Wandel in der IT und seine Auswirkungen auf die Enterprise-IT (Changing Business) – z. B. durch neuartige Wertschöpfungsverhältnisse oder die sich verändernde Rollenverteilung zwischen Kunden und Anbietern – sowie das Zusammenwachsen von Entwicklung und Betrieb im Enterprise-Umfeld und den daraus resultierenden Herausforderungen für die IT (DevOps). Eine Schlüsselrolle fällt in allen drei Tracks den Themen Analytics und Knowledge Management zu, die das Rückgrat für extrem automatisierte Service-Konzepte bilden.

Cloud: Die Komplexität steckt im Detail

Mein Vortrag „Cloud Computing muss einfacher werden – Die Komplexität steckt im Detail“ orientiert sich am Claim und wird verdeutlichen, dass die Komplexität des Cloud Computing mit der richtigen Nutzung zunimmt und zeigt Ideen und Konzepte, wie damit in Zukunft umgegangen werden muss.

Freikarten und Rabattcode

Bei den Freikarten greife ich ganz unkompliziert auf First-come, first-served zurück. Wer Interesse hat kostenlos zum CloudOps Summit zu kommen, der schickt mir einfach eine E-Mail mit dem Betreff „CloudOps Summit Freikarte“ und begründet, warum er diese haben möchte.

Wer nicht in den Genuss einer Freikarte kommen sollte, der hat die Chance über den Rabattcode: COS-DOLYNZJ9 mit einer Ermäßigung von 30 Prozent am CloudOps Summit 2013 teilzunehmen. Weitere Informationen gibt es unter www.cloudops.de.

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Cloud Storage Box könnte Dropbox und Microsoft SkyDrive Marktanteile kosten

Um für private Anwender und kleine Unternehmen attraktiver zu werden, hat der Cloud Storage Anbieter Box sein Preismodell erweitert. Ab sofort kann neben den bestehenden Tarifen für Privatanwender, Business- und Enterprise-Kunden ebenfalls ein Starter-Tarif gewählt werden, der sowohl für kleine Unternehmen und Freelancer aber auch Privatkunden interessant ist.

Privatkunden bekommen mehr kostenlosen Speicherplatz, kleine Unternehmen einen eigenen Tarif

Das Angebot für private Nutzer wurde von ehemals kostenlosen 5GB auf 10GB erhöht. Zudem wurde das Portfolio um einen neuen Starter-Tarif erweitert, der sich insbesondere an kleinere Unternehmen richten soll. Dieser bietet 100GB Speicherplatz für 1 bis max. 10 Benutzer pro Unternehmensaccount für 4EUR pro Benutzer pro Monat.

Box, die in erster Linie große Unternehmen ansprechen, erhofft sich damit, dass kleinere Unternehmenskunden und Endkunden verstärkt ihre Daten in der Cloud speichern, anstatt diese auf fehleranfälligen lokalen Datenträgern speichern bzw. sichern. Nach Aussage von CEO Aaron Levie wird Box insbesondere durch die Themen Informationen und Collaboration vorangetrieben. Ob es sich nun um einen global agierenden Konzern, ein kleines Unternehmen oder einen Freelancer handelt, am Ende geht es darum, dass man in der Lage ist, Inhalte zu teilen und von überall darauf zuverlässig und sicher zuzugreifen, so Levie.

Der neue Starter-Tarif ist nur ein Haken

Man muss ehrlich sagen, dass der neue Start-Tarif sehr interessant ist, da er die Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe erfüllt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um kleine Unternehmen, sondern Freelancer und auf jeden Fall Privatanwender. Die Funktionen die um den Speicherplatz herum angeboten werden sind definitiv auf Unternehmenslevel. Neben diversen Sicherheitsfunktionen (keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung) auf unterschiedlichen Ebenen, stehen Integrationsmöglichkeiten über Apps auf Basis eines Ökosystems von externen Entwicklern zur Verfügung. Jedoch sind 100GB für kleine Unternehmen viel zu wenig, zumal dieses Konto für 1 bis 10 Benutzer ausgelegt ist. 10 GB pro Nutzer wird sehr schnell sehr eng. Hinzu kommt, dass viele weitere interessante und wichtige Funktionen für Unternehmen erst mit der nächsten Tarifstufe „Business“ für 12 EUR pro Benutzer pro Monat angeboten werden. Wobei mindestens drei Benutzer einzurichten sind. Dazu gehören dann 1000GB Speicherplatz sowie weitere Sicherheitsfunktionen auf Ordner- und Dateiebene pro Benutzer, Integrationsmöglichkeiten in eine Active Directory, Google Apps und Salesforce, eine erweiterte Benutzerverwaltung usw. Daher muss man zusammenfassend sagen, dass der Starter-Tarif einzig und alleine als Haken dient, um Unternehmen an Land zu ziehen.

Auf der anderen Seite ist dieser Tarif für Privatnutzer und Freelancer sehr interessant, die mehr Funktionen zu einem günstigeren Preis und zu einer ähnlichen Performance benötigen wie bei Dropbox. Denn, zwar wurde der kostenlose Privatkundentarif auf 10GB erweitert, dafür ist aber die kostenlose Obergrenze von 50GB weggefallen. Wer nun mehr als die 10GB benötigt, muss 100GB für 9 EUR pro Monat kaufen. Es macht daher also ebenfalls als Privatnutzer viel mehr Sinn, sich für einen Starter Tarif zu entscheiden und nur 4 EUR pro Monat bzw. 48 EUR pro Jahr zu bezahlen.

Der Starter Tarif kann durchaus dafür sorgen, dass Dropbox und Microsoft SkyDrive Marktanteile verlieren, wenn sich diese Erneuerung herum spricht. Insbesondere SkyDrive sollte sich warm anziehen. Zwar ist Microsofts Cloud Storage gut in die Windows Betriebsysteme integriert und weiterhin der preisgünstigste am Markt. Allerdings ist SkyDrive sehr langsam und die Benutzerfreundlichkeit ist unterdurchschnittlich. Nur um ein winziges aber entscheidendes Detail hervorzuheben, was Box ganz einfach besser macht. Die Transparenz, das was gerade im Hintergrund passiert. Zum Vergleich: Box hat eine kleine App unter Windows in welcher der Status angezeigt wird. Hier ist zu sehen: Der Fortschritt in Prozent; die ungefähre Zeit die noch verbleibt bis der Upload abgeschlossen ist; die Datei die gerade verarbeitet wird; wie viele Dateien noch verarbeitet werden müssen; wie viele Dateien insgesamt verarbeitet werden. Microsoft SkyDrive zeigt nix von alledem an. Man wird als Nutzer vollständig im dunklen stehen gelassen.

Dropbox ist als Performancekönig bekannt. Auch die Benutzerfreundlichkeit ist gut. Dennoch hat der Box Starter Tarif, auf Grund seiner erweiterten Funktionsmöglichkeiten zu einem günstigeren Preis und einer ähnlichen Performance, durchaus das Potential Dropbox Konkurrenz zu machen.

Anmerkung: Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage wird darauf hingewiesen, dass Box ein U.S. amerikanischer Anbieter ist und die Daten in den USA gespeichert werden. Zwar werden diese dort Serverseitig verschlüsselt gespeichert. Box bietet allerdings keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung an (nur SSL bei der Übertragung). Die Schlüssel für die auf Box‘ Infrastruktur verschlüsselt gespeicherten Daten befinden sich ebenfalls im Besitz von Box und nicht des Benutzers. Aus diesem Grund hat Box zu jeder Zeit die Möglichkeit Daten eigenständig zu entschlüsseln, um Dritte darauf Zugriff zu gewähren.

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Google Apps vs. Microsoft Office 365: Was sagen die vermuteten Marktanteile wirklich aus?

Im Blog von UserActivion wird in regelmäßigen Abständen die Verbreitung der Office und Collaboration Lösungen von Google Apps und Microsoft Office 356 verglichen. Ich bin zufällig auf die Marktanteile pro Branche aufmerksam geworden, danke Michael Herkens. Das Ergebnis ist aus dem Juli und zeigt die Marktanteile beider Cloud Lösungen für den Monat Juni. Der Beitrag zeigt ebenfalls einen Vergleich zum Vormonat Mai. Was dabei auffällt ist, dass Google Apps in jeder Branche mit Abstand vorne liegt. Bei der Größe und generellen Verbreitung von Microsoft ist das schon ungewöhnlich. Daher lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen.

Google Apps mit klaren Vorsprung vor Office 365

Glaubt man den Zahlen von UserActivion, liegt Google Apps mit einem deutlichen Vorsprung in den Branchen Handel (84,3 Prozent), Technologie (88,2 Prozent), Bildung (77,4 Prozent), Gesundheitswesen (80,3 Prozent) und Regierungen (72,3 Prozent) vorne.

Im weltweiten Vergleich sieht es ähnlich aus. Allerdings hat Office 365 zum Mai in Nordamerika, Europa und Skandinavien etwas aufgeholt. Dennoch liegt das aktuelle Verhältnis laut UserActivion bei 86:14 für Google Apps. In Ländern wie Norwegen und Denmark ist ein ausgeglichenes 50:50 Verhältnis.


Quelle: useractivation.com


Quelle: useractivation.com

Haben die Google Apps Martkanteile eine Aussagekraft?

Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Sie haben eine Aussagekraft was die Verbreitung von Google Apps angeht. Allerdings sagen sie nichts darüber aus, was für einen Umsatz Google mit diesen Marktanteilen macht. Denn gemessen daran dürfte das Verhältnis zwischen Google Apps und Office 365 etwas anders aussehen. Warum?

Nun, Google Apps hat mittlerweile so einen großen Marktanteil, weil die Google Apps Standard Version (existiert nicht mehr) für eine bestimmte Anzahl von Nutzern und die Google Apps for Education sehr sehr lange kostenlos genutzt werden konnte. Die Education Version ist weiterhin kostenlos. Das führt natürlich dazu, dass ebenfalls sehr sehr viele Nutzer, die über eine eigene Domain verfügen, sich für eine kostenlose Google Apps Standard Version entschieden haben, die auch nach der Abkündigung der Version weiterhin genutzt werden darf. Die einzige Einschränkung sind die maximalen Benutzer pro Domain.

So kommt es zum Beispiel dazu, dass alleine ich als einzelne Person in den vergangenen Jahren neun (9) Google Apps Standard Accounts registriert habe. Die meisten habe ich immer noch. Davon nutze ich derzeit zwei (Standard, Business) aktiv und bezahle für einen (Business).

Die Google Apps Marktanteile müssen daher wie folgt herunter gebrochen werden:

  • Google Apps Nutzer.
  • Nicht aktive Google Apps Nutzer.
  • Aktive Google Apps Nutzer die nicht bezahlen.
  • Aktive Google Apps Nutzer die bezahlen.

Wird dieses Verhältnis nun gewichtet und auf die Marktanteile in Bezug auf den Umsatz angewendet, würde Microsoft deutlich besser abschneiden. Warum?

Am Ende des Tages geht es ums harte Geld. Microsoft hat von Beginn an nichts zu verschenken. Zwar kann Office 365 für kurze Zeit kostenlos getestet werden. Anschließend fällt aber die Entscheidung für einen kostenpflichtigen Tarif oder nicht. Das bedeutet, dass davon auszugehen ist, dass jeder Office 365 Kunde, der sich nicht mehr in der Testphase befindet, gleichzeitig ein aktiver und zahlender Nutzer ist. Sicherlich erhält Google von den nicht zahlenden aktiven Nutzern Einblicke über deren Verhalten und kann ein bisschen Werbung platzieren. Bleibt aber die Frage offen, wie viel das wirklich ausmacht.

Das heißt nicht, dass Google Apps keine große Verbreitung hat. Aber es zeigt, dass die Strategie von Google zumindest in eine Richtung aufgeht. Accounts verschenken, um darüber Marktanteile zu erhalten zahlt sich (logischerweise) aus. Zudem zeigt es, dass Marktanteile nicht gleichzeitig Profitabilität bedeuten. Die meisten Menschen nehmen gerne etwas an was sie kostenlos bekommen – das Internet-Prinzip. Dass auch Google langsam damit beginnen muss seine Kundenbasis zu monetarisieren lässt sich durch die Abkündigung der kostenlosen Standardversion erkennen. Die kritische Masse scheint erreicht worden zu sein.

Microsoft war mit Office 365 im Vergleich zu Google Apps erst spät am Markt und muss erst einmal kräftig aufholen. Hinzu kommt, dass Microsoft (scheinbar) nichts zu verschenken hat. Ausgehend davon, dass die Zahlen von UserActivion valide sind, kann ein weiterer Grund durchaus darin bestehen, dass die Webseiten und das Angebot von Office 365 – im Vergleich zu Google Apps – viel zu undurchsichtig und kompliziert sind. (Tipp: Einfach mal die Webseiten besuchen.)

Google kopiert das Microsoft Prinzip

Abschließend lässt sich auf Basis der UserActivion Zahlen sagen, dass Google auf dem Besten Weg ist, dass Microsoft-Prinzip auf sich selbst anzuwenden. Microsofts Weg in die Unternehmen ging damals über die Heimanwender von Windows, Office und Outlook Produkten. Die Strategie ging auf. Wer auch am Abend mit den bekannten Programmen aus Redmond arbeitet, hat es tagsüber bei der Arbeit leichter, da er sich damit auskennt. Auch die Empfehlungen für ein Produkt von Microsoft durch die Mitarbeiter war dadurch vorprogrammiert. Dasselbe galt für die Windows Server. Wenn ein Windows Betriebssystem so einfach zu bedienen und zu konfigurieren ist, dann kann ein Server schließlich nicht viel komplizierter sein. Damit konnten auch die Entscheider ins Boot geholt werden.
Ein ähnliches Prinzip lässt sich bei Google erkennen. Google Apps ist nichts anderes als ein Best of der Google Services für Enduser, GMail, GDocs usw. verpackt in einer Suite. Die Verbreitung dieser Services ist mittlerweile ebenfalls relativ hoch, wodurch davon auszugehen ist, dass die meisten IT-Entscheider damit vertraut sind. Es bleibt daher weiter spannend zu sehen, wie sich die echten(!) Marktanteile zwischen Google Apps und Office 365 entwickeln.