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Ein Gorilla im Nebel: SAP sucht Zuflucht bei OpenStack und Cloud Foundry

Was hat es zu bedeuten, wenn ein 800 Pfund schwerer Gorilla in für ihn eher fremden Gefilden herumwildert? 1. Er will sein Hoheitsgebiet erweitern. 2. Er ist auf der Suche nach neuen attraktiven Partnerinnen. Ein ähnliches Verhalten legt aktuell SAP an den Tag. Wie der ERP-Primus im Rahmen der OSCON 2014 angekündigt hat, werden die Walldorfer ihr Engagement in den zwei derzeit angesagtesten Open-Source Communities (OpenStack, Cloud Foundry) intensivieren. Was dieser strategische Schritt zu bedeuten hat, welcher Einfluss damit entsteht und welche Vorteile davon für die SAP-Anwender ausgehen, erläutert dieser Analyst View.

SAP nimmt (wieder) gezielten Kurs auf Open-Source

Mit Cloud Foundry und OpenStack wird sich SAP in den derzeit zwei führenden Open-Source Cloud Computing Communities beteiligen, um damit weitere Innovationen und die allgemeine Weiterentwicklung der Cloud zu fördern, wie Björn Goerke, Executive Vice President “Products and Innovation Technology” bei SAP in einer Pressemeldung verlauten ließ. Bisher haben sich die Walldorfer bereits als normales Mitglied an dem Platform-as-a-Service (PaaS) Projekt Cloud Foundry beteiligt und in diesem Zuge im Dezember 2013 in Zusammenarbeit mit Pivotal – einem Spin-off von VMware – einen Cloud Foundry Service-Broker für SAP HANA veröffentlicht. Hiermit lassen sich die In-Memory Funktionen von SAP HANA in Cloud Foundry basierten Applikationen nutzen. Die Beteiligung wird SAP in Zukunft intensivieren und das Projekt als Foundation-Mitglied mit Platinum-Status unterstützen. Mit HP, IBM, Intel, VMware und Ericsson befindet sich SAP dort in elitärer Gesellschaft.

Im Umfeld von OpenStack will SAP auf die Community zugreifen, um von den bisherigen Entwicklungen zu profitieren, aber um ebenfalls selbst zur Erweiterung der Code-Basis beizutragen. Die Beteiligung hat insbesondere das Ziel, OpenStack-Entwicklungen für geschäftliche Szenarien vorantreiben und die eigenen Erfahrungen bei der Verwaltung von Cloud-Infrastrukturen für Unternehmen mit einfließen zu lassen. In Sachen Cloud-Infrastrukturen wird SAP von der OpenStack Community allerdings noch bedeutend mehr lernen als das Unternehmen in der Lage ist dazu beizutragen.

OpenStack wächst und gedeiht

SAPs OpenStack Engagement kommt nicht ganz unerwartet. Das Momentum der Open-Source Cloud-Infrastruktursoftware bleibt konstant auf einem hohen Niveau. Neben der stetigen Verbesserung der Technologie (aktuelles Release: Icehouse), steigt ebenfalls die Adaptionsrate bei den Unternehmenskunden kontinuierlich an. Dies zeigt sich im weltweiten Wachstum der OpenStack-Projekte. Zwar stieg die Anzahl der neuen Projekte von Q2 auf Q3/2014 nur noch um 30 Prozent an (Steigerung von Q1 auf Q2/2014: 60 Prozent), trotzdem ist die Attraktivität weiterhin ungebrochen.

Dabei sind On-Premise Private Clouds mit Abstand das bevorzugte Deployment-Modell. Im Q2/2014 zählte die OpenStack Foundation weltweit 85 Private Cloud-Installationen. Im Q3 wuchs die Anzahl bereits auf 114 an.  Die Anzahl der weltweiten OpenStack Public Clouds stieg nur noch um 7 Prozent an. Im Vergleich dazu lag das Wachstum von Q1 auf Q2/2014 bei 70 Prozent. Mit 57 Prozent zeigten Hybrid Cloud Projekte das größte Wachstum. Für die kommenden 12 Monate erwartet Crisp Research ein 25 prozentiges Wachstum OpenStack-basierter Enterprise Private Clouds.

OpenStack-Deployments_Q1-Q2-Q3

Was hat das SAP Engagement bei OpenStack und Cloud Foundry zu bedeuten?

Wenn ein großer Tanker wie eine SAP sich an jungen und dynamischen Communities aus der Open-Source Szene beteiligt, dann darf diesen Projekten durchaus eine hohe Bedeutung zugesprochen werden. Insbesondere OpenStack hat sich damit endgültig zum Schwergewicht unter den Open Source Cloud-Infrastrukturlösungen gemausert. Aber nicht nur für die Communities hat das Engagement einen hohen Stellenwert. Auch für SAP handelt es sich dabei um einen strategisch wichtigen Schritt, um sich in Zukunft unabhängiger gegenüber Infrastrukturanbietern wie VMware oder Microsoft aufzustellen.

SAP gehört zu den größten Workloads in der Unternehmens-IT und wird von dem Großteil der Anwender auch weiterhin selbst in on-Premise Infrastrukturen betrieben. Mit der steigenden Bedeutung von Cloud-Umgebungen und dem wachsenden Einfluss von Open-Source, muss vor diesem Hintergrund die Rolle von VMware und Microsoft Umgebungen hinterfragt werden, die früher bevorzugt als Infrastrukturbasis zum Einsatz gekommen sind.

Insbesondere aus finanzieller Perspektive leistet OpenStack einen entscheidenden Beitrag, indem sich mit dem Open-Source Framework die Kosten für den Aufbau und Betrieb einer Cloud Infrastruktur signifikant reduzieren lassen. Die Lizenzkosten für aktuelle Cloud-Management- und Virtualisierungslösungen des gesamten Cloud-TCO liegt etwa bei 30 Prozent.  Das bedeutet, dass zahlreiche renommierte Softwarehersteller wie Microsoft und VMware mit dem Lizenzverkauf entsprechender Lösungen einen guten Umsatz erzielt haben. Mit OpenStack erhalten IT-Entscheider jetzt die Gelegenheit, die Provisionierung und Verwaltung ihrer virtuellen Maschinen und Cloud Infrastrukturen ökonomischer vorzunehmen. Hierzu stehen kostenlose Community Editions als auch professionelle Distributionen für den Unternehmenseinsatz inklusive Support zur Verfügung. In beiden Fällen Alternativen, um die Lizenzkosten für den Betrieb der Cloud Infrastrukturen deutlich zu senken. Mit OpenStack halten IT-Entscheider damit ein nicht zu unterschätzendes Druckmittel gegen Microsoft und VMware in der Hand.

Es handelt sich somit um einen klugen Schachzug von SAP, indem den Kunden in Zukunft weitere Optionen für den Einsatz offener Cloud-Architekturen erhalten und die eigene Rolle und das Ansehen in der Open-Source Gemeinde damit gestärkt wird.

Implikationen für den SAP-Anwender

Neben den Vorteilen die sich dadurch für SAP ergeben, wirkt sich die strategische Entscheidung ebenfalls auf die Anwender aus. Abseits der Minimierung von Lizenzkosten auf Infrastrukturebene, lässt sich mit dem Einsatz von OpenStack die Plattformunabhängigkeit erhöhen und damit die Herstellerabhängigkeit (Vendor Lock-in) verringern. Die offene Architektur und Schnittstellen ermöglichen die Integration mit bestehenden Systemen und sorgen für eine bessere Interoperabilität. Gleichzeitig dürfte SAP für einen starken Einflussfaktor stehen, um die Interessen seiner Kunden in der Open-Source Community zu vertreten.

Allerdings, der zentrale Aspekt den SAP-Anwender kritisch hinterfragen müssen ist, ob SAP in der Lage ist, OpenStack so zu unterstützen, dass sie ihre Private Clouds auch für den SAP-Betrieb einsetzen können. Hierfür darf es keine proprietäre SAP-OpenStack-Version geben. Stattdessen muss SAP auf den aktuell durch die Community unterstützten Releases oder auf professionellen Distributionen betrieben werden können. Kurzum muss sich SAP ohne großen Aufwand auf bereits vorhandenen OpenStack-Infrastrukturen ausrollen lassen.

Zwar hat SAP bisher viel Erfahrung im Linux-Umfeld sammeln können. Beim Thema OpenStack sind die Walldorfer allerdings sehr spät dran. Schlussendlich ist es für die Anwender von entscheidender Bedeutung, ob SAP ein großer Contributor von OpenStack werden kann und somit einen direkten Einfluss auf die Community erhält. In diesem Zusammenhang wäre es ein wichtiger Schritt, Mitglied der OpenStack Foundation zu werden und das Engagement damit offiziell zu unterstreichen.

Abschließend stellt sich die Frage, ob ein ergrauter Silberrücken, der mit ständigen Selbstzweifeln im Cloud-Bereich zu kämpfen hat (das Business by Design Desaster, ständige Wechsel in der Cloud-Führungsriege; der Weggang von Lars Dalgaard), mit attraktiven, dynamischen und aufstrebenden Jungtieren mithalten wird.

Mit dem Engagement in der Cloud Foundry Community und einer Vielzahl von Initiativen, um die HANA Cloud Plattform für Entwickler von neuen Workloads interessant zu machen, befinden sich SAP und Goerken (als ehemaliger Entwickler und Software-Architekt) auf einem guten Weg. Ob die SAP allerdings wieder zum Magneten der jungen innovativen Softwareentwickler werden wird, das bleibt abzuwarten.

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SAP Cloud: Lars Dalgaard will leave a huge hole

Now he is gone, Lars Dalgaard. He was my personal hope for SAP and in my opinion the driving force behind the cloud strategy of the company from Walldorf, which has received more and more momentum in the last month. But not only for the Cloud Dalgaard has revamped SAP, even cultural it would have been good for the company to have him longer in their own ranks. Or was it maybe exactly this problem why he had to go after such a short time.

Credible positive energy

The cloud thoughts SAP has incorporated externally by the akquisiton of SuccessFactors and with its founder and CEO Lars Dalgaard. After taking over the Dane was the person in authority for the SAP Cloud area and the driving force behind the SAP cloud services. And he has done this job very well. In his keynote, during the Sapphire Now 2012, in which he introduced the new SAP cloud strategy, Dalgaard presented himself as explosive entrepreneur who did not discarded his startups genes by far. On the contrary, with his motivation, he brought a fresh breeze in the established group based in Walldorf, Germany.

On my retrospective on the Sapphire Now, 2012 i had written (only in German): „It is to be hoped for Dalgaard and especially for SAP, that he can realize his cloud vision and that he may hope for open doors with his startup character. Because SAP is far away from what can be logically described as a startup.

Different corporate cultures

Has precisely this circumstance for Dalgaard or better SAP become the fate? Lars Dalgaard resigned from his executive position on the first of June 2013, has left SAP and entered as a general partner at Andreessen Horowitz. He will continue to be available for SAPs cloud business as an advisor for the cloud governance board .

I only can speculate at this point. Although I do not personally know Dalgaard. But his positive energy that he exudes during his lectures, evidence of someone who knows what he wants and have a clear focus. Admittedly, I’m not a SAP expert with regard to the corporate culture. However, many good people already questionably broken at SAP. Just take Shai Agassi as one example.

Quo vadis, SAP?

To moor an entire company on a single and also purchased externally person is exaggerated. However, I take the view that the loss of Lars Dalgaard could have a significant impact on the cloud business of SAP. One remember the very rocky start of SAP in the cloud area with its product line „SAP Business By Design“, which had not deserves the term cloud solution in its first version and which was a real letdown. With Business By Design 4.0 SAP has – under the direction of Lars Dalgaard – once again started from scratch and the train began to move.

It is desirable for SAP that they do not lose this „Dalgaard mentality“ in order to remain competitive in the cloud market. Because one should not forget that a cloud business must be conducted differently as a traditional software company. Just compare Amazon and Google. The same also Microsoft needed to understand and learned to reinvent themselves. SAP was – with Lars Dalgaard – at least on the right track, so far.

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SAP Cloud: Lars Dalgaard wird ein riesiges Loch hinterlassen

Nun ist er wieder weg, Lars Dalgaard. Er war mein persönlicher Hoffnungsträger für SAP und meiner Einschätzung nach die treibende Kraft hinter der Cloud-Strategie der Walldorfer, welche in den letzten Monat immer mehr an Fahrt aufgenommen hat. Aber nicht nur für die Cloud hat Dalgaard bei SAP einiges umgekrempelt, auch kulturell hätte es dem Unternehmen gut getan, ihn länger in den eigenen Reihen zu haben. Oder war es vielleicht genau das Problem, warum er nach so kurzer Zeit wieder gehen musste.

Glaubwürdige positive Energie

Den Cloud Gedanken hat sich SAP extern durch die damalige Akquisiton von SuccessFactors mit dessen Gründer und CEO Lars Dalgaard einverleibt. Der Däne wurde nach der Übernahme als Verantwortlicher für den SAP Cloud Bereich zur treibenden Kraft hinter den SAP Cloud Services. Und diesen Job hat er gut gemacht. In seiner Key Note, während der Sapphire Now 2012, in welcher er die neue Cloud Strategie von SAP vorstellte, präsentierte Dalgaard sich als explosiver Unternehmer, der seine Startup Gene bei weitem nicht abgelegt hat. Im Gegenteil, mit seiner Motivation brachte er frischen Wind in den etablierten Konzern aus Walldorf.

Ich hatte schon während meines Rückblicks auf die Sapphire Now 2012 geschrieben: „Es bleibt für Dalgaard und vor allem für SAP zu hoffen, dass er seine Cloud Vision verwirklichen und das er mit seinem Startup Charakter auf offene Türen hoffen darf. Denn SAP ist weit weg von dem, was man logischerweise als ein Startup bezeichnen kann.

Unterschiedliche Unternehmenskulturen

Ist genau dieser Umstand Dalgaard oder besser gesagt SAP nun zum Verhängnis geworden? Lars Dalgaard ist zum 1. Juni 2013 von seinem Vorstandsposten zurückgetreten, hat SAP verlassen und ist als General Partner bei Andreessen Horowitz eingestiegen. Er wird SAP weiterhin für das Cloudgeschäft im Cloud Governance Board beratend zur Seite stehen.

Ich kann an dieser Stelle nur spekulieren. Zwar kenne ich Dalgaard nicht persönlich. Aber seine positive Energie, die er während seiner Vorträge ausstrahlt, zeugen von jemanden, der weiß was er will und eine klare Linie verfolgt. Zugegebenermaßen bin ich auch kein SAP-Experte hinsichtlich der Unternehmenskultur. Allerdings sind schon viele gute Leute fragwürdiger Weise an SAP zerbrochen. Als ein Beispiel sei nur Shai Agassi genannt.

Quo vadis, SAP?

Ein ganzes Unternehmen an einer einzigen und dann auch noch extern eingekauften Person festzumachen ist übertrieben. Dennoch vertrete ich den Standpunkt, dass der Verlust von Lars Dalgaard einen erheblichen Einfluss auf das Cloud-Geschäft von SAP haben könnte. Man erinnere sich an den sehr steinigen Beginn von SAP im Cloud-Bereich mit seiner Produktlinie „SAP Business By Design“, die in ihrer ersten Version den Begriff Cloud-Lösung nicht verdient hatte und ein echter Reinfall war. Mit Business By Design 4.0 hat SAP – unter der Leitung von Lars Dalgaard – noch einmal von Vorne begonnen und der Zug kam ins Rollen.

Es sei SAP zu wünschen, dass sie diese „Dalgaard-Mentalität“ nicht verlieren, um damit im Cloud-Markt weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Denn eines sollte man nicht vergessen. Ein Cloud-Unternehmen muss anders geführt werden, als ein traditionelles Softwareunternehmen. Man vergleiche nur Amazon und Google. Das Gleiche musste auch Microsoft erst verstehen und lernen sich neu zu erfinden. SAP war – mit Lars Dalgaard – bisher zumindest auf dem richtigen Weg.

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Hitachi Data Systems präsentiert Scale-Out-Plattform für SAP HANA

Die Unified Compute Platform (UCP) Select von Hitachi Data Systems ist einschließlich ihrer Scale-Out-Fähigkeiten ab sofort von SAP für SAP HANA zertifiziert. Unternehmen sollen mit der neuen Plattform mehr Leistung sowie höhere Skalierbarkeit und Datenpersistenz für die Analyse großer Datenvolumina in verteilten Umgebungen erhalten. Die neue Scale-Out-Architektur kombiniert das Hitachi Compute Blade mit dem Enterprise-Speicher von HDS und unterstützt so derzeit bis zu 16 Nodes. Künftig wird diese Zahl noch ausgebaut werden.

In-Memory Computing benötigt performante Systeme

In-Memory Computing ist die Grundlage für die Echtzeit-Business-Intelligence-Fähigkeiten von SAP HANA, benötigt jedoch leistungsfähige Prozessoren, Speicher und Netzwerkkomponenten für hohe Geschwindigkeiten und Volumina. Hitachi UCP Select for SAP HANA ermöglicht Unternehmen die Verarbeitung dynamischer Workloads, sowohl in physikalischen als auch in virtualisierten Umgebungen. Die Hitachi Unified Compute Platform Select for SAP HANA eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, Geschäftsentscheidungen schneller zu treffen. Grundlage hierfür ist die Echtzeit-Bereitstellung von Informationen, die auf der innovativen In-Memory-Analyse massiver Datenaufkommen basiert. Die Lösung verbindet SAPs In-Memory Computing der nächsten Generation mit einer integrierten Hardware-Plattform, bestehend aus Hitachi Blade-Server-Technologie, Enterprise-Speichersystemen und Industrie-Netzwerkkomponenten.

Die Allianz von Hitachi und SAP

Hitachi und zahlreiche Tochterunternehmen, darunter auch Hitachi Data Systems, pflegen bereits seit 1994 eine strategische Partnerschaft mit SAP. Unter die Zusammenarbeit fallen die Gebiete Sales sowie Integration und Implementierung von SAP-Lösungen. Gemeinsam zertifizieren SAP und Hitachi integrierte Angebote, die Anwendern führende Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Performance für erfolgskritische Unternehmensinformationen bieten. Die neuen Scale-Out-Fähigkeiten der Hitachi UCP Select for SAP HANA ist der jüngste Meilenstein der weltweiten Technologiepartnerschaft mit SAP, die auch die Integration von HDS-Technologien mit SAP-Software enthält, was beide Unternehmen im Mai 2011 bekanntgaben.

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SAP HANA One steht nun auf den Amazon Web Services bereit

Seit Anfang 2012 steht SAP HANA bereits für Entwickler auf der Infrastruktur der Amazon Web Services zur Verfügung. Nun wurde HANA One auch für den Produktivbetrieb zertifiziert und steht auf dem AWS Marketplace bereit. Für 0,99 US-Dollar pro Stunde kann die In-Memory Datenbank auf Amazon EC2 genutzt werden.

SAP HANA One auf den Amazon Web Services

Was ist HANA?

Kurz zusammengefasst ist SAP HANA eine In-Memory Datenbank, mit der zum Beispiel Echtzeit-Analysen durchgeführt werden können oder mit der sich Echtzeit-Anwendungen entwickeln und bereitstellen lassen.

HANA Use Cases

Echtzeit-Analysen

Mit HANA lassen sich zum Beispiel Echtzeit-Analysen wie Data Warehouse Aufgaben oder Vorhersagen auf Big Data Analysen als auch Reportings für den Vertrieb, das Finanzwesen oder Versand erstellen.

Echtzeit-Anwendungen

Ein weiterer Use-Case besteht in der Entwicklung von Echtzeit-Anwendungen z.B. für die Beschleunigung von ERP Kern-Prozessen oder für die Planung und Optimierung.

HANA One nutzen

Die Kosten für SAP HANA One auf AWS betragen 0,99 US-Dollar pro Stunde zzgl. 2,50 US-Dollar pro Stunde für eine EC2 Cluster Compute Eight Extra Large Instanz mit 60,5 GB RAM und Dual Intel Xeon E5 Prozessoren. Das macht in der Summe Software + Hardware 3,49 US-Dollar pro Stunde zzgl. den Standard AWS Gebühren für EBS (Elastic Block Store) und dem Datentransfer.

SAP HANA One steht auf dem AWS Marketplace zum Download bereit.

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SAP wächst und profitiert von der Cloud

Mit dem Verkauf von Software erzielte die SAP AG im zweiten Quartal 2012 einen Rekordumsatz von mehr als 1 Milliarde EUR. Zudem wiesen alle Regionen ein zweistelliges Wachstum bei den Softwareerlösen aus. Das Cloud-Wachstum setzte sich für SuccessFactors (auf Stand-alone-Basis) mit einem Anstieg der durch Neu- und Erweiterungsgeschäft generierten 12-Monats-Abrechnungsvolumina um 112 % im Vorjahresvergleich fort. Insbesondere SuccessFactors sei für SAP der Treiber für die Strategie, führender Anbieter im Cloud-Bereich zu werden. Die Big Data Lösung SAP HANA sorgte für einen Umsatz von 85 Millionen EUR. Der Bereich Mobile bescherte SAP einen Umsatz von 54 Millionen EUR.

Cloud, Mobile und In-Memory-Computing sind auf Kurs

Die Innovationsstrategie sei laut SAP klar auf die Bedürfnisse der eigenen Kunden ausgerichtet und soll den Kunden einen Mehrwert bringen. Insbesondere durch innovative Lösungen in den Bereichen Cloud, Mobile und In-Memory-Computing möchte SAP seinen Kunden neben den bestehenden Kernanwendungen weitere Lösungen liefern und sieht sich auf einem guten Weg bis 2015 die gesteckten Ziele zu erreichen.

Positive Vorzeichen für das Gesamtjahr 2012

SAP erwartet, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse (Non-IFRS) für das Geschäftsjahr 2012 ohne Berücksichtigung der Wechselkurse um 10 % bis 12 % steigen werden (2011: 11,35 Mrd. €). Dies beinhaltet einen Beitrag ihres Cloud Stars SuccessFactors von bis zu 2 Prozent-punkten. Zudem wird erwartet dass das Betriebsergebnis (Non-IFRS) für das Geschäftsjahr 2012 ohne Berücksichtigung der Wechselkurse in einer Spanne von 5,05 Mrd. € bis 5,25 Mrd. € (2011: 4,71 Mrd. €) liegen wird. Das Betriebsergebnis (Non-IFRS) ohne den Beitrag von SuccessFactors soll in einer ähnlichen Spanne liegen.

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Auf Wolke 7: SAP und die Amazon Web Services bauen ihre Partnerschaft weiter aus

Da scheinen sich zwei (Giganten) gesucht und gefunden zu haben. Nachdem Amazon jüngst die Zertifizierung für SAP Business-All-In-One erhalten hat und SAP seine Mobile Device Management Lösung Afaria ebenfalls in der Amazon Cloud anbietet, kündigt AWS nun weitere strategische Kooperationen an.

Zunächst wird Amazon weitere von SAP zertifizierte Lösungen mit in die AWS Cloud aufnehmen. Dazu gehören „SAP Business All-in-One für Linux“ und „SAP Business All-in-One für Microsoft Windows“. Darüber hinaus wird die Zertifizierung für die „SAP Rapid Deployment Lösung auf Windows Server 2008 R2“ und „SAP Business Objects für Windows Server 2008 R2“ erweitert.

Weiterhin hat der AWS Partner VMS, ein deutsches Beratungshaus, das aus einer Reihe von ehemaligen SAP Führungskräften besteht, eine SAP TCO Analyse veröffentlicht, die zeigt, dass die Nutzung von SAP auf den Amazon Web Services bis zu 69% der Infrastrukturkosten einsparen kann.

Für das Ausführen von SAP auf der Amazon Cloud hat VMS dabei einen CWI (Cloud Worthiness Index) von 59 errechnet. Der CWI wurde entwickelt, um den ökonomischen Wert der Cloud zu quantifizieren und basiert auf den Messungen von mehr als 2.600 SAP-Systemen durch VMS. Mehr über den CWI kann hier nachgelesen werden.

Zu guter Letzt kann nun neben SAP Afaria ebenfalls die SAP In-Memory Datenbank HANA auf den Amazon Web Services genutzt werden.


Bildquelle: http://fotocommunity.com

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SAP erweitert sein Cloud Portfolio und kauft Ariba für 4,3 Milliarden Dollar

SAP baut sein Cloud Portfolio weiter fleißig aus und wird mit Ariba den führenden Anbieter Cloud basierter Handelsnetzwerke für 4,3 Milliarden US-Dollar übernehmen. SAP erweitert damit seine Kundenbasis und übernimmt Aribas Expertise für Käufer-Verkäufer-Kollaborationsnetzwerke.

SAP erweitert sein Cloud Portfolio und kauft Ariba für 4,3 Milliarden Dollar

Ariba ist führender Anbieter für den Cloud basierten Handel zwischen Geschäftspartnern. Durch die Übernahme erweitert SAP das bestehende Angebot um Kollaborations-Anwendungen und will sich damit als führendes Geschäftsnetzwerk positionieren. Der Bereich für Geschäftsnetzwerke gilt als wachsendes Marktsegment. Hier können sich Käufer und Verkäufer weltweit über Cloud-Lösungen miteinander vernetzen.

Erst letzte Woche, während seiner SAPPHIRENOW, hatte SAP seine neue Cloud Strategie vorgestellt, die sich auf den Bereich Software-as-a-Service konzentriert und sich neben seinen bereits bestehen Lösungen SAP Business ByDesign und SAP Business One ebenfalls auf das Management von Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Finanzen konzentriert.

SAPs Cloud Strategie beinhaltet insbesondere das Angebot von lose gekoppelten Cloud Services – Building Blocks – die unabhängig voneinander genutzt werden können, aber dennoch vollständig integriert sind.

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Lars Dalgaard: SAP Business ByDesign ist ein wichtiger Bestandteil von SAPs Cloud Portfolio

Wer die jüngste SAPPHIRENOW verfolgt hat, könnte den Eindruck vermittelt bekommen haben, dass SAP sein Business ByDesign zu Gunsten neuer lose gekoppelter Cloud Services ad acta legen wird. Es hörte sich tatsächlich ein wenig danach an, dass die Tage von Business ByDesign gezählt sind. Lars Dalgaard, der neue Antrieb hinter der SAP Cloud Strategie, relativiert dieses nun und nimmt in einem Blogbeitrag dazu Stellung.

Lars Dalgaard: SAP Business ByDesign ist ein wichtiger Bestandteil von SAPs Cloud Portfolio

Lars Dalgaard ist der frische Sturm hinter SAPs Cloud Portfolio

Dalgaard bestätigt noch einmal SAPs Cloud Strategie – hier nachzulesen – die sich auf die Bereiche Mitarbeiter-, Finanz-, Kunden- und Lieferantenprozesse fokussieren sowie auf voneinander lose gekoppelte Services konzentrieren wird. Allerdings lässt eine kurze Keynote nicht ausreichend Platz, um alle Fragen möglichst umfangreich zu beantworten, so Dalgaard. Speziell im Bereich Ende-zu-Ende Lösungen, also SAP Business ByDesign, blieben einige Fragen unbeantwortet.

Um SAPs Engagement Richtung SAP Business ByDesign erneut zu bekräftigen hat Dalgaard in seinem Blogbeitrag dieses Thema noch einmal aufgegriffen.

Demnach spielt SAP Business ByDesign eine strategisch wichtige Rolle im gesamten SAP Cloud Portfolio. Mit über 1000 Kunden weltweit sowie dafür speziell ausgebildeten Consultants und Entwicklern hält Dalgaard Business ByDesign für die richtige Lösung für mittelständische Unternehmen im oberen Segment und Tochtergesellschaften von Großunternehmen. Zudem soll das Interesse an ByDesign während der SAPPHIRE NOW riesig gewesen sein.

Lars Dalgaard hält SAP Business ByDesign darüber hinaus für ein schönes Produkt, was er damit begründet, dass Succesfactors vollständig auf ByDesign und weitere SAP Cloud Lösungen setzt. „Wir sind die größten Fans (und Kritiker) unserer Lösungen.“, so Dalgaard.

Auch die zahlreichen SAP Partner beruhigt Dalgaard. „Unsere Partner sind entscheidend für den Erfolg von SAP Business ByDesign.“ Die Partner haben heute die Möglichkeit ByDesign zu verkaufen sowie zu implementieren und zu erweitern. Sie sind diejenigen, welche die Lösung in die Branchen und Länder tragen, die derzeit noch nicht auf der Roadmap von SAP stehen.

Abschließend bestätigt Dalgaard noch einmal, dass SAP Business ByDesign, auf Grund der Unternehmensstrategie, ein wichtiger Bestandteil von SAPs Cloud Portfolio ist.

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SAP – Der Cloud-Antrieb aus Deutschland?!

Ich war gestern zur SAPPHIRENOW @ Walldorf, einem deutschen Parallel Event von SAP zur großen SAPPHIRENOW in Orlando, eingeladen. SAP kündigte hier seine zukünftige Cloud Strategie an und stellte in diesem Zusammenhang mehrere neue Services vor. Was ich jedoch viel spannender finde ist, ob SAP deutsche Unternehmen dazu bewegen kann, endlich die Skepsis gegenüber der Cloud abzulegen. Neben der Telekom bzw. T-Systems, die allerdings überwiegend im Infrastructure-as-a-Services Bereich tätig sind, sehe ich kein Unternehmen, dass die Marktmacht und den Einfluss besitzt, um die deutschen Unternehmen mitzureißen und damit für den Durchbruch der Cloud in Deutschland zu sorgen.

Den Cloud Gedanken hat sich SAP extern durch die Akquisiton von SuccessFactors bzw. dessen Gründer und CEO Lars Dalgaard einverleibt. Der Däne wurde nach der Übernahme als Verantwortlicher für den SAP Cloud Bereich zur treibenden Kraft hinter den SAP Cloud Services. Und diesen Job macht er augenscheinlich gut. In seiner Key Note, während der er die neue Cloud Strategie von SAP vorstellte, präsentierte Dalgaard sich als explosiver Unternehmer, der seine Startup Gene bei weitem nicht abgelegt hat. Im Gegenteil, mit seiner Motivation bringt er frischen Wind in den etablierten Konzern aus Walldorf. Es bleibt für Dalgaard und vor allem für SAP zu hoffen, dass er seine Cloud Vision verwirklichen darf und das er mit seinem Startup Charakter auf offene Türen hoffen darf. Denn SAP ist weit weg von dem, was man logischerweise als ein Startup bezeichnen kann.

Die SAP Cloud Strategie

Das SAP Cloud Portfolio konzentriert sich auf vier Bereiche, die sogenannten Line-of-Business-Lösungen, welche die Verwaltung von Mitarbeiter-, Finanz-, Kunden- und Lieferantenprozesse fokussieren und sich nahtlos in Enterprise-Resource-Planning Software einbinden lassen.

Insbesondere der bereits oben genannte Lars Dalgaard hat einen starken Einfluss auf die Cloud Neuausrichtung von SAP und hat sich und seinen Mitarbeitern das Ziel gesetzt, kreative und innovative Lösungen auf den Markt zu bringen, die mit ihrer Benutzeroberfläche begeistern sollen. Dabei will SAP die On-Premise Lösungen nicht sterben lassen, sondern die verfügbaren Inhalte in den Cloud Lösungen mit der On-Premise Unternehmenssoftware verzahnen, was SAP Co-CEO Jim Hagemann Snabe während der Pressekonferenz noch einmal herausstellte. In Zukunft wird zwar alles in der Cloud landen, jedoch wird hier zwischen der Private Cloud und den Cloud Lösungen die von SAP gehostet werden unterschieden.

Weiterhin wird SAP seine mandantenfähigen Cloud Services zerlegen und als einzeln verfügbare Lösungen anbieten, um den Kunden es zu ermöglichen, je nach den eigenen Anforderungen und nach einem eigenen Zeitplan die Anwendungen einzuführen. Trotz dieser Zerlegung wird SAP mit SAP Business ByDesign und SAP Business One OnDemand weiterhin vollständig integrierte Suites für die Cloud anbieten.

SAP NetWeaver Cloud: Platform-as-a-Service von SAP

Eine weitere Neuigkeit in der SAP Cloud Strategie ist ein eigenes Platform-as-a-Service-Angebot, das als SAP NetWeaver Cloud angekündigt wurde. Basierend auf SAP HANA stellt der Services Entwicklern eine Umgebung mit Anwendungsentwicklungs- und Laufzeitfunktionalitäten zur Verfügung. Zudem wurde eine Partnerschaft mit weiteren Drittanbietern von PaaS-Angeboten vorgestellt, darunter VMware Cloud Foundry. Das Ziel soll es sein, Kunden die Möglichkeit zu bieten, externe PaaS Lösungen zusammen mit den Plattform-Services von SAP NetWeaver Cloud zu nutzen, um damit ihre SAP-Lösungen zu erweitern.

SAP öffnet sich nach Außen

Um seinen Kunden die größtmögliche Freiheiten beim Umgang mit den Cloud Produkten zu bieten, öffnet sich SAP nach Außen. Mit einem Integration-as-a-Service Ansatz soll damit die Verknüpfung hybrider-IT-Landschaften, also die Kombination von Cloud und On-Premise Implementierungen, unterstützt werden. Neben Prozessintegration beinhaltet das Integrationsangebot weiterhin Daten-Services, um lose Cloud-Lösungen mit anderen SAP-Anwendungen zu verbinden, unabhängig davon, ob diese sich in der Cloud oder On-Premise befinden. Dazu plant SAP, eigene Cloud-basierte Integrationstechnologien anzubieten und hat strategische Kooperationen mit CloudFoundry, Dell Boomi, IBM Cast Iron und Mulesoft bekanntgegeben.

SAP konzentriert sich auf Cloud, Mobile, Social und Big Data

Neben der Cloud stellt sich SAP ebenfalls in den Bereichen Mobile, Social und Big Data auf. Allerdings nimmt die Cloud hier eine zentrale Rolle ein, da die Kommunikation, Kollaboration und der Zugriff auf Daten über sie effektiver abgewickelt werden kann. Mit integrierte Social-Collaboration Tools will SAP seinen Kunden zudem helfen, ihre Geschäftsziele schneller im Team zu erreichen, unabhängig davon ob es um die Zusammenarbeit mit global verteilten Kollegen oder mit dem Büro nebenan geht. Eine zentrale Komponente nimmt SAP HANA ein. Über die Plattform, die gleichzeitig als SAPs Technologie für die Verwaltung, Analyse und Bereitstellung großer Datenmengen (Big Data) gilt, erhalten Nutzer die Informationen, die sie benötigen, um schnelle und angemessene Entscheidungen zu treffen.

SAP: Treiber der Cloud in Deutschland?

Der größte deutsche Softwarekonzern hat die Cloud nun auch für sich entdeckt und sich das Ziel gesteckt, bis 2015 der führende Cloud-Anbieter weltweit zu werden. Zudem soll dieser Geschäftsbereich einen Umsatz von zwei Milliarden Euro erzielen.

Die spannende Frage bleibt jedoch, lassen sich auch die der Cloud eher skeptisch gegenüber stehenden deutschen Unternehmen, insbesondere die Mittelständler, von SAP in die Cloud mitreißen? Gute Gründe würde es geben. SAP verfügt in Deutschland über einen hohen Marktanteil und eine breite Kundenbasis. Insbesondere beim viel diskutierten Thema Datenschutz können die Walldorfer auftrumpfen. Die Cloud Lösungen SAP Business ByDesign und SAP Business One OnDemand werden in Rechenzentren in Deutschland, genauer St. Leon-Rot, betrieben, SuccessFactors in Amsterdam, also ebenfalls im europäischen Rechtsraum. SAP nennt seine Cloud auch „Controlled Cloud“, da nach eigenen Angaben, nicht einmal die eigenen Mitarbeiter Zugriff auf die Daten der Kunden hätten.

Ein weiterer Faktor kann das Angebot von einzeln zu beziehenden Cloud Services sein, die dennoch vollständig ineinander integriert werden können. Das Anbieten von einzelnen Services, wird auch „Building Blocks“ genannt und zeichnet eine Vielzahl von Cloud Services auf dem Markt aus. Ob SAP Bestandskunden dieses dankbar annehmen werden, wird sich zeigen, allerdings würde der Wechsel in dem ein oder anderen Fall sicherlich Sinn machen, denn warum soll man für Dinge bezahlen, die eigentlich nicht benötigt werden. Zudem erhalten damit auch noch nicht SAP-Kunden die Chance, einzelne Services für ihre Anforderungen zu selektieren, ohne ein umfangreiches Softwarepaket zu kaufen.


Bildquelle: http://www.wiwo.de