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Dein Cloud Services Setup

Inspiriert von Karsten Sauers Blogparade zum Thema Social Media Setup, möchte ich mit diesem Artikel nun eine Eigene mit dem Fokus auf die Nutzung von Cloud Services starten. Dabei interessiert mich, welche Services wofür genutzt werden und wie intensiv das passiert, also ob es darum geht den Service erst einmal zu evaluieren oder ob es sich um den produktiven Einsatz handelt. Dabei steht zum einen die private Nutzung aber bevorzugt der Einsatz im Unternehmensumfeld im Vordergrund.

Fragen über Fragen

Wie ich eingangs erwähnt habe, interessiert mich insbesondere die geschäftliche Nutzung, also wie ihr bei der Arbeit Cloud Services einsetzt, um bestimmte Herausforderungen zu bewältigen. Aber natürlich ist auch die private Nutzung interessant, da sich insbesondere durch die Cloud die Arbeitswelt und das private Umfeld mehr und mehr verschmelzen. Ich würde gerne Wissen: Was sind eure bevorzugten Services (privat, geschäftlich)? Welche Probleme löst ihr damit? Welche Vorteile habt ihr dadurch? Welche Probleme habt ihr durch die Nutzung bekommen? Schreibt einfach eure Success Story oder die Lessons Learned.

Wie Karsten es im Bereich Social Media gemacht hat, möchte ich gerne euer Cloud Services Setup portraitieren. Wenn ihr Interesse habt, dann schickt mir einfach eine E-Mail mit Antworten zu den unten genannten Fragen an cloud-setup@clouduser.org. Ich werde die Infos dann umgehend auf CloudUser veröffentlichen.

  • Wer bist Du?
  • Was machst Du?
  • Wie sieht Dein Cloud Services Setup (privat, beruflich) aus?
  • Wie lautet Deine Sucess Story oder die Lessons Learned?

Bildquelle: http://wunderground.com

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Zurück in die Cloud: Terminals und Mainframes bekommen ihr Update 2.0

Seitdem die ersten Cloud Lösungen auf dem Markt erschienen sind, hat sich bis heute vieles weiterentwickelt. Viele Anbieter versorgen uns mittlerweile täglich mit neuen Services. Auch Unternehmen, die traditionell nicht aus dem Cloud Computing Umfeld kommen, konzentrieren ihre Geschäftsmodelle verstärkt auf Lösungen aus der Cloud und bauen ihre Angebote darauf auf. Ebenso verhält es sich mit der Art wie wir in Zukunft bzw. bereits arbeiten oder im privaten Umfeld mit neuen mobilen Technologien umgehen. Wo die älteren Semester vereinzelnd bestimmt noch mit Terminals und Mainframes gearbeitet haben, wird die jüngere Generation diese Technologien nur aus dem Museum kennen. Aber aufgepasst wir erleben eine Revolution. Es geht nämlich „Zurück in die Cloud“.

Terminals und Mainframes für die Masse

Blicken wir auf die Vergangenheit zurück, hatte immer nur eine ausgewählte Gruppe an Unternehmen und Menschen Zugriff auf Rechenleistung usw., die durch Mainframes bereitgestellt und auf die per Terminals zugegriffen wurde. Dabei handelte es sich zum einen um große Unternehmen, zum anderen um Universitäten und Forschungseinrichtungen. Allerdings musste die Nutzung der Mainframes teuer bezahlt werden, denn Rechenleistung war Luxus.

Seit 2006 ist Rechenleistung und der Zugriff auf Speicherplatz, Anwendungen und IT-Ressourcen im Allgemeinen für die breite Masse zugänglich. Selbst wenn die Zielgruppe anfangs eher klein war, gehörte diese nicht mehr zu einer Gruppe von Auserwählten. Jeder der möchte darf heute auch – wenn er dazu in der Lage ist und das zu moderaten Preisen.

Terminals 2.0

Nicht zuletzt durch die Chromebooks und Chromebox von Google erleben die Terminals eine Revolution. Mit Googles ChromeOS verschwindet das lokale Betriebssystem und wandert in Googles Cloud, von wo sämtliche Anwendungen und Daten bereitgestellt werden. Das Chromebook bzw. die Chromebox sind lediglich nur noch ein Stück „dumme“ Hardware mit einem Monitor sowie einer Tastatur/ Maus. Das Betriebssystem selbst wird über die Cloud geliefert. Schlussendlich ist Googles Chromebook Ansatz eine Weiterentwicklung der Terminal Services, die in den 90ern und z.T. bis heute noch gerne in Unternehmen eingesetzt werden, um den Mitarbeitern eine vollständige und vorkonfigurierte Arbeitsumgebung schnell bereitzustellen. Allerdings beschränkte sich dieses Konzept bisher nur auf das eigene Unternehmensnetz. Google geht einen Schritt weiter und macht die Terminals zu 100% mobil. Möglich machen es die heutzutage mobilen Datenverbindungen und WLAN Netze.

Neben Google gibt es natürlich weitere Anbieter, die Cloud Desktops bzw. Desktop-as-a-Service Lösungen anbieten, um darüber komplette Arbeitsumgebungen aus einer Cloud bereitzustellen.

Aber auch ohne Chromebooks oder explizite Cloud Desktops/ Desktop-as-a-Service Angebote sind wir nicht mehr auf unser lokales Betriebssystem angewiesen. Heutzutage reicht ein Browser, um Anwendungen (Software-as-a-Service, SaaS) zu nutzen, Daten zu speichern oder darauf zuzugreifen.

Mainframes 2.0

Die Amazon Web Services (AWS) wiederum haben die Mainframes revolutioniert. Was noch vor ein paar Jahren unvorstellbar war ist nun Wirklichkeit. Kreditkarte raus und her mit der Rechenleistung (Infrastructure-as-a-Service, IaaS). So einfach ist es wirklich. Bei der Umsetzung sollte man jedoch behutsam vorgehen.

Neben Rechenleistung können mittlerweile natürlich viele weitere Services über die Cloud genutzt werden. Speicherplatz, Geschäftsprozesse, Anwendungslogik bis hin zu ganzen Anwendungen (Platform-as-a-Service, PaaS) lassen sich in die Cloud auslagern. Neben Amazon gibt es mit Microsoft Windows Azure, Rackspace oder Google natürlich noch viele weitere Cloud Anbieter.

Was viele zudem nicht wissen. Jeder nutzt heute in irgendeiner Form die Cloud bzw. Cloud Anwendungen. So setzen beliebte Angebote wie Pinterest, SoundCloud, Instagram oder mobile Apps auf Cloud Infrastrukturen, um damit auf mögliche Besucheranstürme vorbereitet zu sein, bzw. hohe Investitionskosten in IT-Infrastruktur zu vermeiden.

Zurück in die Cloud

Die technologische Entwicklung die uns das Cloud Computing beschert, zeigt einen Trend der Informationstechnologie hin zu dem Motto „back to the roots“ oder viel besser „back to the cloud“. Wie ich Eingangs beschrieben habe, wurde in den Anfängen der „vernetzten“ Informationstechnologie die IT-Infrastruktur um einen Mainframe aufgebaut an dem Terminals angeschlossen waren. Terminals zeichneten sich dadurch aus, dass diese über lediglich einen Monitor und Eingabegeräte verfügten – aber über keinen lokalen Speicher oder eine nennenswerte Intelligenz. Diesem alten Ansatz steht im Grunde der einzige Unterschied gegenüber, dass der Mainframe i.d.R. im eigenen Rechenzentrum stand, da Bandbreiten mit heutigen Maßstäben nicht vergleichbar bzw. nicht finanzierbar waren. Mit der Revolution durch das Cloud Computing und den schnellen und allgemein stabilen Datenverbindungen kann die Hardware als auch Software heute überall stehen.


Bildquelle: http://bengene.blogspot.de

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Der Himmel weint. Nicht! Public Cloud Ausfälle sind nun einmal öffentlich.

Die Cloud der Amazon Web Services (AWS) hatte am Ende der letzten Woche, genauer am Abend des 14. Juni zu US-amerikanischer Zeit, erneut mit Problemen zu kämpfen. Nach Angaben von AWS handelte es sich dabei um ein defektes Stromkabel eines Hochspannungsverteilers im Rechenzentrum in North Virginia.

Nicht der erste Ausfall

Zwar habe die Notstromversorgung zunächst funktioniert, jedoch habe sich dann der erste Generator überhitzt. Der zweite Generator übernahm zwar kurzzeitig, fiel aber ebenfalls wegen eines Konfigurationsfehlers an einem Schalter aus. Dadurch waren sämtliche Amazon EC2 Services und die EBS-Volumes nicht mehr mit Strom versorgt und vielen aus.

Es ist nicht der erste Ausfall von AWS. In den letzten 1,5 Jahren hat der Cloud Anbieter bereits drei Stück zu verzeichnen. Der erste war auf einen manuellen Fehler durch eine fehlerhafte Routerkonfiguration zurückzuführen, der zu einer Kaskade von Fehlern führte. Der zweite kurzzeitige Ausfall, über den in den deutschen Medien nicht berichtet wurde, lag an einer defekten Datenleitung, die das Rechenzentrum US-EAST-1 mit dem Internet verbindet.

Fragt mal euren Admin

Ich möchte diesen erneuten Ausfall auf keinen Fall kleinreden. Amazon ist Serviceanbieter und muss sicherstellen, dass das Angebot zuverlässig genutzt werden kann. Natürlich ruft so eine Situation wieder die Kritiker an die Front. Cloud sei unsicher und doch nicht zu gebrauchen und damals war ja eh alles besser und wenn man es selbst macht passiert so etwas nicht.

Liebe Kritiker, fragt mal euren Admin wie oft es Ausfälle im Rechenzentrum eures Unternehmens gibt. Oder besser, fragt ihn mal wie oft die Backupsysteme getestet werden. Die Antwort zur ersten Frage: Häufiger als ihr denkt. Die Antwort zur zweiten Frage: Niemals, denn um solche Szenarien duchzuspielen bedarf es Zeit. Ich bin mir sehr sicher, das Amazon regelmäßig Fehlersituation durchspielt. Aber ein fehlerhaftes Kabel? Ok, die Kaskade an Fehlern, die während zwei Ausfällen aufgetreten sind ist wirklich seltsam. Wenn es zu einem Problem kommt, dann halt richtig…

Dennoch, Amazon leistet wirklich sehr gute Pionierarbeit. Meiner Ansicht nach gehören sie derzeit zum besten was die Cloud Computing Welt zu bieten hat. AWS legt vor und die anderen Anbieter ziehen nach. So sieht es momentan aus.

Public bedeutet nun einmal öffentlich

Natürlich sind solche Fehler nicht zu entschuldigen und schaden das Ansehen des Cloud Computing. Allerdings stehen Public Cloud Anbieter nun einmal in der Öffentlichkeit. Wenn Microsoft mit Windows ein Problem hat, wird es in den Medien ebenfalls breitgetreten. Ein Anbieter mit einem eher unbekannten Produkt bleibt da unbeachtet.

Daher sollte man sich immer vor Augen halten, was tagtäglich in den weltweit verteilten Rechenzentren passiert, insbesondere in denen, die von privaten Firmen betrieben werden. Kommt sowas an die Öffentlichtkeit? Natürlich nicht, weil es niemanden interessiert. Daher meine Bitte, wenn ein Ausfall zu beklagen ist, stellt nicht immer gleich das gesamte Cloud Computing Konzept in Frage, sondern stellt euch lieber die Frage, wie es gerade im RZ eures Unternehmens vielleicht aussieht.

Ich würde gerne mal eine Studie über die Ausfälle von privat betrieben Rechenzentren erstellen, um einen Vergleich zu Public Cloud Rechenzentren zu haben. Allerdings glaube ich, dass die Datenerhebung sich äußerst schwierig herausstellen wird.


Bildquelle: http://tecbiz.blogspot.com

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Mi Auto e su Auto: Moderner Sozialismus für die Mobilität 2.0

Stell Dir vor jedem gehört alles. Ok, in bestimmten Bereichen möchte wahrscheinlich doch jeder seine Privatsphäre genießen und ist da nicht zum Teilen bereit. Aber wie verhält es sich beim Thema Auto? Gilt das Auto heutzutage noch als Statussymbol? Ein Blick auf die Straßen bestätigt ja. Vor allem in und um Großstädten fährt das Who is Who seine SUVs oder Limousinen spazieren. Aber das scheint, glaubt man flinc CEO Michael Hübl, eine aussterbende Generation zu sein.

Das Auto wird zum Objekt des Sozialismus 2.0

Michael nennt in seinem Vortrag auf der TEDxRheinMain, Studien, die besagen, dass unsere nachfolgenden Generationen kein Interesse mehr daran haben, ein eigenes Auto zu besitzen. Das ist gut nachzuvollziehen. Gadgets wie ein iPhone oder iPad haben bei jüngeren Generationen einen definitiv höheren Stellenwert. Was bei mir damals noch die Nike Sneaker waren sind heute technische Spielereien – und das ist auch gut so! Der Stellenwert des Autos hat demnach also abgenommen. Aber irgendwie müssen wir uns schließlich fortbewegen, aber wie? Da gibt es zunächst das gute alte Fahrrad. Schlingel 😉 werdet ihr nun denken. Ich kann doch nicht jeden Tag 20 – 30 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder zurückfahren. Nö, aber ich kenne genug, die genau das machen! Ok, das Fahrrad ist für die längere „Kurzstrecke“ weniger geeignet. Bei starken Wind kommt das mit frisch gestylten Haaren auch nicht so gut. Hm, das Taxi lass ich mal weg… Als nächstes hätten wir die öffentlichen Verkehrsmittel, darunter Busse und Bahnen. Puh, japp wenn ich in der Stadt wohne, excellent. Auf dem Barcamp Bodensee 2012 habe ich von Teilnehmern aus Wien gehört, dass die alle 5 Minuten einen Bus nehmen können, um dort hinzukommen wo sie wollen. Ob das auf alle zutrifft lassen wir mal offen. Gehen wir aber bereits etwas außerhalb von Städten sieht es schon ein wenig schlechter aus. Das verhält sich so wie mit den Datenverbindungen. Hier wartet man im Schnitt 20 Minuten auf eine S-Bahn (Hamburg/ München). In den dörflichen Regionen, wo man zwingend auf einen Bus angewiesen ist, ist es dann schon mal eine Stunde, wenn, ja wenn der Bus denn kommt und keine Verspätung hat, damit man seinen Anschluß/-Bus/-Zug bekommt. Ist im Speckgürtel einer Stadt dann soweit alles gut gegangen ist man damit ja aber noch zwangsläufig nicht dort wo man hin möchte. Diesen Luxus, vorausgesetzt die Parkplatzsituation lässt es zu, bietet nur ein Auto.

flinc revolutioniert den Sozialismus

Und hier ist genau der Punkt. Nur mit einem von mir kontrollierbaren Fortbewegungsmittel kann ich exakt steuern wo ich hinfahren möchte um ggf. die letzten ein bis zwei Kilometer nicht noch zu Fuß (im Regen) gehen zu müssen.

flinc setzt an dieser Stelle an und revolutioniert die Mitfahrzentrale und den Sozialismus gleichermaßen. Auf der Plattform flinc.org bzw. über eine mobile App für Android und iPhone kann man eine Fahrt zu einem bestimmten Ort anbieten, wo man eh hinfahren will. Mitfahrer können eine Anfrage auf diese Strecke stellen und der Fahrer entscheidet, ob er denjenigen oder diejenige mitnehmen möchte. Die Qualität wird über ein Bewertungssystem sichergestellt.

Warum Sozialismus? Geht es nach flinc CEO Michael Hübl, sollte jeder die Möglichkeit erhalten jedes Auto zu öffnen und zu dem Zeitpunkt zu nutzen, wann er es benötigt. Unrecht hat er damit nicht. Tagtäglich bewegen sich morgens und abends Blechlawinen durch Deutschland, um 8 Stunden auf einem Firmenparkplatz zu stehen. Das ist tote Zeit und auch gebundenes Kapital. Wenn man sein Auto während dieser Zeit untervermieten könnte, wären damit mindestens schon zwei Leuten geholfen.

Wie funktioniert denn flinc?

Das Prinzip ist recht simple. Jemand (A) bietet eine Fahrt z.B. von Darmstadt nach Frankfurt an. Jemand anders (B) möchte von Darmstadt nach Frankfurt mitfahren. B fragt nun bei A verbindlich an, ob er ihn mitnehmen würde. A erhält von flinc eine Nachricht via SMS/ E-Mail. Stimmt A zu, sagt flinc B bescheid. A holt B ab. B zahlt nach der Fahrt einen vorher vereinbarten Betrag an A und bestätigt die Mitnahme. Anschließend bewerten sich beide Gegenseitig.

Dasselbe Prinzip bietet flinc übrigens auch für Unternehmen an und hat mit talkabout communications und VAUDE Sport bereits zwei Referenzkunden.

Ihr seid faul und verantwortungslos!

Halten wir also fest: das Auto wird für viele weiterhin das Statussymbol bleiben, über das sie sich definieren müssen. Wer was hat, der zeigt es nun einmal auch gerne, ist wohl menschlich. Andere wiederum sind beruflich auf ihr Auto angewiesen, z.B. Außendienstmitarbeiter, die zusätzlich auch noch Waren durch die Gegen transportieren müssen. Im privaten Umfeld wird sich der Wandel meiner Ansicht nach aber tatsächlich vollziehen. Viele werden sich in Zukunft kein eigenes Auto mehr leisten können. Neben dem stetig steigenden Benzinpreisen kommen noch die Anschaffungs- und Grundkosten für das Auto hinzu. Wenn man überlegt was mittlerweile ein Unterklasse Modell kostet… Ideen wie Elektroautos sind darüber hinaus keine Alternativen, alleine schon wegen der Preise.

Es muss also etwas passieren und es wird etwas passieren. Oder es mit den Worten von Michael Hübl auszudrücken. „Ihr seid Faul und Verantwortungslos!“


Image source: Bildquelle: ©Peter Derrfuss / PIXELIO

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In ein paar Jahren sagen wir Cloud wenn wir Internet meinen

Ich glaube kein anderes Thema wie das Cloud Computing haben die Marketingabteilungen so durch die Mangel gedreht und verwaschen, dass zwar die meisten den Term mittlerweile kennen, aber ihnen etwas anderes suggeriert wird. Ok, da gibt es noch den Blödsinn mit der intelligenten Energie, aber das gehört nicht hierher… Jedenfalls stehe ich dem, was die Kreativschmieden da fabrizieren, sehr kritisch gegenüber, auch wenn die Cloud dadurch natürlich immer mehr Verbreitung findet.

Seit 2009 versuche ich Cloud Computing in Deutschland bekannter zu machen. Das war z.T. sehr ernüchternd, „gab es ja alles schon…“ usw. Aber es gibt glücklicherweise immer mehr, die dafür ein offenes Ohr bekommen und nach einer kurzen Erklärung das Potential direkt für sich erkannt haben.

Sie hat Cloud gesagt!

Es gab ein Schlüsselerlebnis für mich, an das ich mich noch erinnern kann, als wenn es gestern war. Ich war Ende 2010 in einem Hotel in Berlin und hatte nebenbei den Fernseher an. Eine Microsoft Werbung begann, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Es ging um Windows Live und darum Bilder zu bearbeiten, also nichts Neues. Ich hab daher nur mit einem Auge hingeschaut, bis die Stimme aus dem Fernseher plötzlich „Auf in die Cloud!“ sagt. Ich hab die Augen aufgerissen, meine Frau angeguckt: Ich: „Hat sie Cloud gesagt?“, Ich: „Sie hat Cloud gesagt!“. Meine Frau: „Kann sein.“

Im ersten Moment habe ich nur gedacht, toll, jetzt legt das Marketing richtig los und das Cloudwashing beginnt. Auf der anderen Seite fand ich es ganz charmant, da ich mir dadurch erhofft hatte, dass sich das Thema dadurch leichter verbreitet. Nun ja, dem war nicht so.

„Simsalabim – es ist hier. Geht ganz einfach mit der Cloud.“

Und nun kommt auch noch die Telekom – Werbung mit der Schauspielerin Alexandra Maria Lara! Hätte man aber auch erwarten können, das die vermeintlich beiden größten und in der Masse bekanntesten Anbieter auf diesen Zug aufspringen, oder? Auf der anderen Seite interpretiere ich eine gewisse Eigenironie in der Telekom Werbung. Schaut man sich den mit dem Kaugummi spielenden Jungen an, kann man meinen, dass die Telekom eh verstanden hat, das es den Leuten quasi egal ist ob es die Cloud gibt oder nicht.

„Sie hat Cloud gesagt!“ Den Spaß erlaube ich mir zumindest jetzt jedesmal wenn die Telekom Werbung kommt. Zum Leid meiner Frau, ich Spaßvogel. 😉

Ich gehe mal eben in die Cloud! Schatz Du meinst das Internet, oder?

„The Root of All Evil“ ist, wie so oft, Gartner. Die haben damals einen Begriff gesucht, der in etwa das wiederspiegelt, was wir heute unter dem Term Cloud verstehen. Und ehrlich gesagt passt der soweit auch ganz gut. Aber warum sagen wir eigentlich Cloud zu der Cloud? Das Wort Cloud ist aus der Illustration der Netzwerktechnik abgeleitet, in der das Internet immer als Wolke (Cloud) dargestellt wird. Das hängt damit zusammen, dass es sich beim Internet um ein globales, dezentralisiertes Netz handelt, welches aus vielen lokalen und nationalen Netzen besteht, die miteinander verbunden sind. Wie Daten innerhalb des Internets ausgetauscht werden, ist von außen nicht direkt sichtbar. Da auf sämtliche Daten und Anwendungen im Sinne des Cloud Computing über das Internet zugegriffen wird, steckt nun alles in der „Wolke“.

Klar soweit, oder?

Neben wir mal die von mir oben beschriebene Definition für das Wort Cloud (Computing) und verknüpfen es mit dem Marketing Waka Waka aus der Werbung, dass sich in nächster Zeit noch verstärken wird, gehe ich davon aus, dass wir in ein paar Jahren statt Internet den Term Cloud nutzen werden, wenn wir uns im Web (noch so ein Begriff) bewegen. Auf einer Wolke zu surfen klingt doch auch viel cooler als in etwas abstrakten wie dem Internet oder nicht?

In diesem Sinne.


Bildquelle: http://images.wikia.com

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Die Heuchelei der Cloud Kritiker

Ich lese immer wieder mit Genuss die Kommentare der Cloud Kritiker auf unseren einschlägigen deutschen IT-Seiten. Da wird über die Cloud hergezogen und geschimpft, dass sie unsicher sei und der Datenschutz ja nicht vereinbar wäre, da eh alle Daten in die USA wandern. Und das die Daten doch bei einem selbst bleiben werden statt in die Hände der bösen Cloud Anbieter zu fallen. Ob das nun Heuchelei oder einfach nur pure Unwissenheit ist, schwierig zu sagen. Ich frage mich nur jedesmal ob diese Leute alle in einem faradayschen Käfig, ohne Internetverbindung, Smartphone und völlig abgeschottet von der Außenwelt sitzen? Eine Internetverbindung scheint zumindest vorhanden, sonst würden sie nicht ihre unqualifizierten Kommentare posten.

Ich habe dazu mal zwei Beispiele herausgesucht, die den ungefähren Wissensstand der Cloud Kritiker zeigen.

Wolke ist viel zu unsicher, erst recht in den USA
Es gibt keine wirkliche Sicherheit für diese Wolken. Jederzeit können
die Server gehackt werden oder der Anbieter selbst nimmt es nicht
genau genug mit der Datensicherheit und einem umfassenden
Datenschutz.

Das gilt erst recht, wenn diese Wolke in den USA liegt.
In diesem Land gibt es keinerlei Datenschutz! Zusätzlich kann der
Staat aufgrund seiner Gesetze die Daten dort jederzeit durchleuchten.

Dafür sind mir meine Daten zu wichtig und gehen diese Amerikaner
nichts an!

Wer in der Cloud einfach so Daten ablegt,
dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Das Ding mag zwar sicher sein, in dem Sinne, daß ich mich anmelden muß, um auf meine Daten zugreifen zu können. Aber es gibt immer einen Admin, und der Admin kann die Daten auslesen, egal was ist.

Und davon gibt es noch viele viele mehr…

Das man die Nutzung der Cloud kritisch betrachten sollte steht außer Frage, aber man muss objektiv bleiben und dabei mal die „German Angst“ ablegen, denn jeder steckt tiefer in der Cloud als er denkt. Und das aus gutem Grund!

Ihr lieben Cloud Kritiker, nutzt ihr denn kein Android, Windows oder iPhone Smartphone? Seid ihr nicht in Social Networks unterwegs? Und damit meine ich nicht nur Facebook oder Google+. Spielt ihr nicht mit Services wie Pinterest, Foursquare, Airbnb oder Mobypicture rum? Achso, und ihr habt bestimmt auch kein iPad und nutzt zufällig iCloud?

Warum ich diese Fragen stelle? Ganz einfach, die meisten Anwendungen die ihr, liebe Cloud Heuchler, heutzutage nutzt, und ich gehe zu 100% davon aus, dass ihr im Internet oder mit mobilen Apps unterwegs seid, speichern ihre Daten auf Cloud Infrastrukturen, vorzugsweise auf den Amazon Web Services oder Windows Azure. Und ja, auch Apple macht das alles nicht alleine. iCloud setzt nehmen eigenen Ressourcen auf Amazon und Microsoft, unglaublich, oder?

Wenn ihr also eine Wohnung über Airbnb anmietet, wo werden dann eure Daten gespeichert? Richtig, auf den Amazon Web Services. Wenn ihr über Foursquare eincheckt, wo liegen dann eure Daten? Richtig, auf den Amazon Web Services. Wenn ihr auf Facebook eine Spiele-App nutzt, wo werden die Daten abgelegt? Richtig, auf den Amazon Web Services. Das kann ich Seitenweise so fortführen…

Was ich euch, liebe Cloud Kritiker, damit nur sagen möchte, ihr nutzt die Cloud. Ob ihr es glauben wollt oder nicht. Sobald ihr in irgendeiner Form online seit oder mit einer mobilen App, egal welches Betriebssystem, rumspielt, befindet ihr euch in der Cloud. 90% aller Anwendungen speichern ihre Daten in der Cloud eines Anbieters, sei es Amazon, Microsoft oder Google, damit ihr eure Daten immer aktuell und zu jederzeit an jedem Ort dabei habt.

Bevor ihr beim nächsten Mal also wieder mit unqualifizierten Kommentaren über die Cloud schimpft, überlegt bitte, welchen Service ihr an diesem Tag bereits genutzt habt und wo sich eure Daten tatsächlich befinden könnten.

Sorry, aber das musste mal gesagt werden ihr Cloud Heuchler!


Bildquelle: http://www.politplatschquatsch.com

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Gema und Co. erhöhen Gebühren für USB Sticks – Wann fallen Abgaben auf Cloud Storage an?

Wie Markus schreibt, befindet sich seit kurzem ein PDF Dokument auf den Servern der Gema, in dem die Erhöhung der Gebühren für die Abgabe auf USB-Sticks ab Sommer 2012 festgehalten ist. Schlimm genug, aber wann findet die Gema gefallen an den Cloud Storage Services?

Demnach fallen ab dem 01.07.2012 für USB-Sticks und Speicherkarten mit einer Größe von bis zu 4GB 91 Cent an. Für USB-Sticks mit einer Kapazität größer 4GB zahlen Kunden dann 1,56 Euro, für eine Speicherkarte gleicher Größe 1,95 Euro. Das wurde ebenfalls im Bundesanzeiger bestätigt.

In Zeiten in denen Cloud Storages Services allerdings nur so aus dem Boden schießen, würde es mich nicht wundern, wenn auch darauf bald eine Abgabe entfallen wird. Ich bin kein Jurist und habe mir jetzt auch (noch) nicht die Mühe gemacht alle dafür notwendigen Paragraphen zu lesen, aber „… über die Vergütung nach den §§ 54, 54a UrhG (Vergütung für private Vervielfältigung) für Speichermedien der Typen“ kann genau so gut Cloud Storage Services beinhalten. Hier können und werden schließlich auch oben genannte Daten abgelegt. Wenn ich bspw. ein Photo mit meinem Smartphone erstelle oder ein Video drehe, kann ich beides direkt in der Dropbox oder auf anderen Services ablegen.

Haltet mich für verrückt, aber ich traue denen alles zu! Und wenn die erst einmal den Braten und die €€€ gerochen haben, werden sie nicht mehr zu halten sein! Und wenn man überlegt mit was für Speicherkapazitäten wir es beim Cloud Storage im Vergleich zu den USB-Sticks zu tun haben… Nicht drüber nachdenken! Ich kann mir aber gut vorstellen, dass hier dann auch fleißig an der Gebührenschraube gedreht wird.


Bildquelle: http://www.welt.de

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Hey Salesforce, so werdet ihr zu einem echten Cloud Computing Anbieter

Vor kurzem habe ich Salesforce nachgewiesen, dass sie in einem Punkt nicht konform mit dem Cloud Computing sind. Auf Grund einer jährlichen Gebühr und einer Laufzeit von mindestens einem Jahr wird dem Kunden die Flexibilität genommen, die das Cloud Computing verspricht. Das es allerdings Möglichkeiten gibt, auch Software-as-a-Service Anwendungen granular abzurechnen, zeige ich euch mit diesem Artikel.

Ich hatte bereits im letzten Jahr unter dem Titel „Wanted: A real SaaS pay as you go offering!“ zu dem Thema etwas geschrieben und habe darin kritisiert, dass es bis dato kein echtes SaaS Angebot gab, aber bereits schon Möglichkeiten bestehen, seinen Kunden auch hier Flexibilität und eine granulare Abrechnung zu bieten.

HP Application Performance Standard Meter

Ich hatte hier das SAPS (Application Performance Standard Meter) von HP genannt, was ich ebenfalls in einem Artikel für die Computerwoche beschrieben habe.

Das HP Application Performance Standard Meter ist ein Tool für die Verbrauchsmessung von SAP-Systemen wie SAP R/3, SAP CRM, SAP BW und SAP Netweaver. Das System kann mit einem Stromzähler verglichen werden, der alle fünf Minuten zwei Messwerte erfasst, und die notwendige Prozessorleistung und den Ein-/ Ausgabe-Durchsatz bestimmt.

Die innerhalb dieses Messzeitraums erfassten Werte werden zunächst in kiloSAPS-Stunden und kiloIOPS-Stunden (IOPS = Input/Output Performance Standard) umgerechnet, auf deren Basis ein Kunde dann eine detaillierte Abrechnung seiner tatsächlich genutzten Ressourcen inkl. einer Zuordnung zum entsprechenden SAP-System erhält. Um die Kosten pro kiloSAPS zu bestimmen, ermittelt HP diese in einem Zeitraum vor dem eigentlichen Beginn der Nutzung.

Amazon zeigt (mal wieder) wie es geht

Wie man es richtig macht, zeigen mal wieder die Amazon Web Services mit ihrem AWS Marketplace. Der Marktplatz für Cloud Services ermöglicht Kunden und Partnern Software zu kaufen oder auf der Infrastruktur der AWS Cloud bereitzustellen und somit über den Marktplatz anzubieten. Und das Tolle ist, aufgepasst: Es wird nach der tatsächlichen Nutzung entweder pro Stunde oder pro Monat abgerechnet! Neben den Kosten für die Software entstehen noch weitere Kosten für die Nutzung der AWS Infrastruktur. Aber eine Amazon EC2 Instanz wird nun einmal auch pro Stunde abgerechnet.

Ich habe mal drei Beispiele für die EU-Region herausgesucht. Die Kosten für einen „Zend Server (Clustered) w/ Platinum Support“ belaufen sich auf 0,56 Dollar pro Stunde für Zend + 0,36 Dollar pro Stunde für EC2 (m1.large), macht zusammen 0,92 Dollar pro Stunde.

Das „vTiger CRM System“ kostet 0,03 Dollar pro Stunde (Software) + 0,025 Dollar pro Stunde (EC2, t1.micro), zusammen 0,055 Dollar pro Stunde. Ein „SugarCRM CRM System“ kostet ebenfalls 0,03 Dollar pro Stunde (Software) + 0,025 Dollar pro Stunde (EC2, t1.micro), zusammen 0,055 Dollar pro Stunde.

Salesforce, es geht wirklich besser

Liebes Salesforce, wie ihr seht besteht tatsächlich die Möglichkeit euer Angebot für die Kunden deutlich flexibler zu gestalten und damit zu einem echten Cloud Computing Service zu machen. HP SAPS ist das eine, der AWS Marketplace das andere Beispiel. Insbesondere an AWS solltet ihr euch orientieren. Ihr müsst eure Kunden nun nicht unbedingt pro Stunde abrechnen, das ergibt keinen Sinn. Aber pro Tag wäre eine Option. Schließlich gibt es Unternehmen, deren Mitarbeiter nicht tagtäglich mit einer Software arbeiten müssen und ja, es gibt sogar Teilzeitkräfte, die z.B. nur einen halben Tag oder ein paar Stunden arbeiten, darunter fallen auch Studentenjobs. Wenn ihr das pro Tag Argument nicht akzeptiert, dann denkt zumindest einmal darüber nach, eure Kunden nicht mit einem Jahresvertrag zu versklaven, der sich nebenbei, automatisch verlängert, wenn man diesen nicht kündigt, sondern eine monatliche Auflösung des Vertrags – am besten per self-service – anbietet.


Bildquelle: http://sortmybooks.com/

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Salesforce ist kein Cloud Computing!

Wie wahrscheinlich vielen bekannt ist, rollt Marc Benioff mit seiner Marketingmaschine durch die Welt und verbreitet die Theorie, dass nur Salesforce doch die echte Cloud sei. Dabei lebt er in einem Irrglaube, denn Salesforce ist überhaupt kein Cloud Computing! Lest hier warum.

Marc Benioff ist Gründer und CEO von Salesforce

Holen wir uns zunächst einmal die grundlegenden Eigenschaften vor Augen, wofür Cloud Computing steht. Hierbei geht es ganz kurz zusammengefasst um den flexiblen Bezug von hochverfügbaren und hochskalierbaren Ressourcen. Der Begriff Ressource ist in diesem Fall ein Oberbegriff. Er steht für alles mögliche was in der IT genutzt wird. Software, virtuelle Instanzen, Speicherplatz usw.

Um also ein echtes Cloud Computing Angebot zu verifizieren, achtet ihr am besten auf die folgenden grundsätzlichen charakterlichen Merkmale.

  • Erhalte ich einen on-Demand Zugriff auf die Ressourcen? Kann ich also die Ressourcen zu einem Zeitpunkt nutzen, wenn ich diese auch benötige?
  • Zahle ich nur für die Ressourcen, die ich auch tatsächlich nutze und wird entweder pro Benutzer, pro Gigabyte oder pro Minute/ Stunde abgerechnet? Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich keine langfristigen Verträge von Monaten oder gar Jahren eingehe. Ich kann das Angebot flexibel über einen Self-Service kündigen wann immer ich es will. Ab diesem Zeitpunkt zahle ich für das Angebot nichts mehr, da ich es schließlich nicht mehr nutze. Arbeitet der Anbieter also nach dem Pay as you Go Prinzip?
  • Muss ich eine monatliche oder jährliche Grundgebühr für die Nutzung des Angebots entrichten? Beim Cloud Computing gibt es keine Grundgebühren.
  • Kann ich die Ressourcen zu jederzeit nutzen, hat das Angebot also eine hohe Verfügbarkeit zu jeder Tageszeit?
  • Lassen sich die Ressourcen automatisiert nach meinen Bedürfnissen anpassen, so dass sie entweder mit meinen Ansprüchen wachsen, wenn mehr Leistung benötigt wird oder sich verkleinern, wenn die Anforderungen sich verringern? Das ist der Charakter der hohen Skalierbarkeit.
  • Kann ich diese Ressourcen zu jedem Zeitpunkt nutzen, wenn ich sie benötige? Haben diese also eine hohe Zuverlässigkeit?

Salesforce ist kein Cloud Computing

Betrachten wir nun einmal das Angebot von Salesforce und setzen es mit einigen Eigenschaften des Cloud Computing gleich, sehen wir: Salesforce ist kein Cloud Computing!

Es ist eigentlich relativ schnell und offensichtlich nachzuweisen, dass Salesforce kein Cloud Computing ist. Dazu schauen wir uns drei der oben genannten Eigenschaften eines Cloud Angebots an. Bei Salesforce sind es die hohe Zuverlässigkeit, hohe Verfügbarkeit und die Flexibilität bzw. das Pay as you Go

In regelmäßigen Abständen erhält man als Salesforce Kunde E-Mails über Wartungsfenster bzw. werden die Informationen nach dem Login im eigenen Account angezeigt. Cloud Computing und Wartungsfenster passt nicht zusammen. Wenn eine Cloud Wartungsfenster benötigt, ist der Charakter der hohen Verfügbarkeit und hohen Zuverlässigkeit verletzt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Cloud Vorzeige Unternehmen wie die Amazon Web Services oder Google jemals ihre Kunden über Wartungsfenster informiert haben. Sollte die Salesforce Infrastruktur also tatsächlich auf Cloud Computing basieren, darf es keine Wartungsfenster geben.

Der allerdings viel schlimmere und offensichtliche Punkt ist das Abrechnungsmodell. Für das kleinste Angebot, den „Contact Manager“ zahlt ein Kunde auf den ersten Blick 4 EUR pro Benutzer pro Monat. Bis hierhin ist noch alles in Ordnung. Wenn nicht die kleine „1“ über dem Monat wäre. Diese besagt: „Alle Produkte, die nach Benutzer berechnet werden, erfordern einen Jahresvertrag.“ Und damit sind wir nicht mehr bei einer monatlichen Abrechnung sondern zahlen jährlich und binden uns somit an an einen langfristigen Vertrag. Es ist hier also offensichtlich, dass man als Salesforce Kunde nicht die vom Cloud Computing versprochene Flexibilität bekommt.

Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, denn ich hatte den Contact Manager mal im Einsatz. Nach einem halben Jahr habe ich bemerkt, dass er mir nicht den gewünschten Mehrwert bringt. Ich habe also nach einer Kündigungsmöglichkeit in meinem Salesforce Account gesucht. Fehlanzeige! Nach langem Suchen habe ich dann herausgefunden, dass man entweder nur per E-Mail oder telefonisch den Vertrag zum Ende der Laufzeit (halt 1 Jahr) auflösen kann. Ich habe bei Salesforce also für ein halbes Jahr weiterhin für einen Service bezahlt, den ich nicht mehr genutzt habe. Ist das Flexibilität im Sinne von Cloud Computing? Da man bei Salesforce zudem die volle Summe für ein Jahr im Voraus bezahlt, war das Geld natürlich bereits weg. Ergo, bei Salesforce zahlt man nicht wie auf der Webseite irrtümlich geschrieben pro Monat, sondern pro Jahr und bindet sich langfristig.

Ok bei der Zuverlässigkeit wird der eine oder anderer sicherlich ein Auge zudrücken wollen, da Wartungsfenster von früher gewohnt und am Wochenende zu verkraften sind. Aber der Jahresvertrag geht nicht. Hier fehlt eindeutig die Flexibilität die das Cloud Computing mit sich bringt. Bitte Salesforce, seid ehrlich(!) zu euch selbst und vor allem zu euren Kunden!


Bildquelle: http://politico.com

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Microsoft schlägt um sich – Frontaler Angriff mit SkyDrive auf Apple iCloud, Google Drive und Dropbox

Die Überschrift hat es in sich, ich weiß. Dennoch hat es allen Anschein, das Microsoft den Cloud Storage Thron für sich beanspruchen will. Zumindest können die aktuellen Aktionen Seitens Microsoft nicht anders gedeutet werden.

Der eigentliche (nicht) Aufreger ist ein Video mit dem Namen „iCloud not enough? Try SkyDrive„. Hier möchte Microsoft allen Apple Jüngern den Nutzen von SkyDrive gegenüber iCloud vermitteln.

Weiterhin gibt es unter http://windows.microsoft.com/en-US/skydrive/compare nun eine Seite, auf der Microsoft sein SkyDrive dem Mitbewerb, genauer iCloud, Google Drive und Dropbox gegenüberstellt. Vergleicht man die grünen mit den grauen Häkchen, haben die anderen (natürlich) schon verloren. 😉

Microsoft schlägt um sich - Frontaler Angriff mit SkyDrive auf Apples iCloud, Google Drive und Dropbox

Meiner Ansicht nach hat es Microsoft nicht nötig mit so harten Bandagen zu kämpfen. SkyDrive ist vom Preis-/Leistungsverhältnis iCloud, Goolgle Drive, Dropbox und wer dann noch kommt, weit überlegen. Zumal der verschlossene Konzern Microsoft sich immer weiter öffnet und verstanden hat, ein offenes Ökosystem für SkyDrive aufbauen zu lassen. Einzig und allein das Image des Mitbewerbs ist besser.

Apple ist nun einmal die Yuppie Marke und wer einen Mac, iPhone und iPad allesamt sein Eigen nennt, wird nicht zu SkyDrive wechseln. Dafür schwebt der Steve noch viel zu nah über den Geräten. Die Werbeattacke auf iCloud ist zwar lobenswert und sicherlich auch notwendig, wird den Hardcore Appler aber nicht zum Wechseln bewegen, trotz guter Integration.

Google Drive lebt vom coolen Image von Google. Dem leichtfüssigen Unternehmen, das uns kostenlos und aus guter Absicht, immer wieder gute Services (ernst gemeint), anbietet, um auf Basis unserer Daten immer bessere Anwendungen zu entwickeln. Aber Googles Image bröckelt. Insbesondere wegen des Datenschutzes. Und hier wird es Google Drive schwer haben. Nach den ersten Reaktionen auf den Cloud Storage aus Mountain View, ist es sehr ruhig geworden. Auf die Zugriffszahlen bin ich sehr gespannt.

Dropbox ist ein echt cooler Service. Das Image ist gut, das Preis-/Leistungsverhältnis (bisher) in Ordnung und das Wichtigste, der Service funktioniert einfach. Allerdings wird es Dropbox schwer haben gegen die Preise von SkyDrive und Google Drive anzukommen. Da muss etwas passieren, ansonsten werden die Nutzerzahlen sinken.

In Gesprächen mit Anwendern habe ich viel Gegenwind zu Google Drive und Dropbox gehört. Bei Google Drive bzgl. des Datenschutzes und in Bezug auf Dropbox wegen des Preis-/Leistungsverhältnis. Dropbox überzeugt alle. Aber es kam immer wieder die rhetorische Frage „Warum soll ich bei Dropbox bleiben, wenn ich bei SkyDrive den Speicher für deutlich weniger bekomme? Selbst Google Drive ist hier keine Alternative!“.