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Amazon Web Services präsentieren Amazon Glacier: Günstiger Cloud Storage für das Langzeit-Backup

Die Amazon Web Services (AWS) haben gestern Amazon Glacier vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Cloud Service für die Datenarchivierung bzw. für das Langzeit-Backup. Glacier soll Unternehmen dazu bewegen, ihre Tape Libraries aufzugeben und die Daten stattdessen kostengünstig in die Cloud zu verlagern. Dateien, die per Glacier gesichert werden, sollen laut Amazon eine Langlebigkeit von 99,999999999 Prozent aufweisen. Bei einer Speichermenge von 100 Milliarden Objekten entspricht das den Verlust von einem Objekt pro Jahr.

Amazon Web Services präsentieren Amazon Glacier: Günstiger Cloud Storage für das Langzeit-Backup

Amazon Glacier

AWS beschreibt Amazon Glacier als einen kostengünstigen Storage Service, der dafür entwickelt wurde, um Daten dauerhaft zu speichern. Zum Beispiel für die Datenarchivierung bzw, die Datensicherung. Der Speicher ist, entsprechend der aktuellen Marktsituation, sehr günstig. Kleine Datenmengen können ab 0,01 US-Dollar pro GB pro Monat gesichert werden. Um den Speicher so kostengünstig anzubieten, ist der Service, im Vergleich zu Amazon S3, für solche Daten gedacht, auf die selten zugegriffen wird und deren Zugriffszeit mehrere Stunden betragen darf.

Hintergrund: Amazon Glacier

Daten in Amazon Glacier werden als ein Archive gespeichert. Dabei kann ein Archiv aus einer einzigen oder mehreren einzelnen zusammengefassten Dateien bestehen, die in einem sogenannten Tresor organisiert werden können. Der Zugriff auf einen Tresor kann über den AWS Identity and Access Management-Service (IAM) gesteuert werden. Um ein Archiv von Glacier zu laden, ist ein Auftrag erforderlich. Die Bearbeitung so eines Auftrags benötigt, laut Amazon, in der Regel zwischen 3,5 bis 4,5 Stunden.

Tape Library Ade

Mit Amazon Glacier nimmt AWS den Kampf mit on-Premise Speichersystemen, in erster Linie mit den, im Unternehmensumfeld stark verbreiteten, Tape Libraries auf. Insbesondere die hohe Datenredundanz und der Preis sind ausschlaggebende Argumente gegen die in die Jahre gekommene Tape Technologie.

Anstatt auf gewohnte Speichersysteme, verlässt sich Amazon Glacier auf kostengünstige Commodity Hardware. (Der ursprüngliche Ansatz, Cloud Computing kostengünstig anzubieten.) Für eine hohe Datenredundanz besteht das System aus einer sehr großen Menge von Speicher-Arrays, die sich aus einer Vielzahl von kostengünstigen Festplatten zusammensetzen.

Wie Werner auf seinem Blog schreibt, wird Amazon Glacier in naher Zukunft mir Amazon S3 verschmelzen, um Daten zwischen den beiden Services nahtlos übertragen zu können.

Mit Amazon Glacier zeigen die Amazon Web Services wieder einmal, dass sie der disruptivste und mit Abstand innovativste Cloud Computing Anbieter im Bereich Infrastructure-as-a-Service sind.


Bildquelle: All Things Distributed

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AWS Elastic Beanstalk unterstützt nun Python und eine nathlose Datenbankintegration

AWS Elastic Beanstalk unterstützt nun auch Python Applikationen. Das hat Amazon auf seinem Blog angekündigt. Elastic Beanstalk ist eine Art Platform-as-a-Service (PaaS) von Amazon über den PHP, Java, .NET und nun auch Python Anwendungen ausgerollt und verwaltet werden können. Dazu wird der jeweilige Anwendungscode in die Amazon Cloud hochgeladen und Elastic Beanstalk sorgt für das hochfahren entsprechender Amazon EC2 Instanzen, Load Balancer, das Auto Scaling und Monitoring.

AWS Elastic Beanstalk unterstützt nun Python und eine nathlose Datenbankintegration

Python in der Amazon Cloud

Elastic Beanstalk ist in der Lage Python Applikationen auszuführen, die für den Apache HTTP Server und WSGI bestimmt sind. Das bedeutet, dass Beanstalk ebenfalls Django und Flask Applikationen unterstützt. Neben der AWS Management Console lassen sich Anwendungen zusätzlich über eb und Git mit der Kommandozeilen ausrollen.

Integration mit Amazon RDS

Sollte eine Anwendung eine relationale Datenbank benötigen, ist Elastic Beanstalk in der Lage, eine Amazon RDS Datenbank Instanz für die Anwendung zu starten. Die RDS Datenbank Instanz wird dazu automatisch so konfiguriert, dass sie mit der Amazon EC2 Instanz kommuniziert, auf welcher sich die eigentliche Anwendung befindet.

Anpassen der Python Umgebung

Die eigene Python Laufzeitumgebung für Elastic Beanstalk kann mit einer Reihe von deklarativen Textdateien innerhalb der Anwendung angepasst werden. Sollte die Anwendung bspw. eine requirements.txt in der oberen Verzeichnisebene benötigen, sorgt Elastic Beanstalk mittels pip automatisch dafür, dass die entsprechenden Abhängigkeiten installiert werden.

Darüber bietet Elastic Beanstalk nun einen neuen Konfigurations-Mechanismus, mit dem Pakete über yum installiert, Skripte eingerichtet und Umgebungsvariablen gesetzt werden können. Dazu muss lediglich ein „.ebextensions“ Verzeichnis innerhalb der Python Anwendung erstellt und dieses in die „python.config“ eingetragen werden. Elastic Beanstalk lädt diese Konfigurationsdatei und installiert anschließend die yum Pakete, führt die Skripte aus und setzt die Umgebungsvariablen.

Snapshot der Logdateien erstellen

Um Probleme zu debuggen können ab sofort Snapshots aus der AWS Management Console erstellt werden. Elastic Beanstalk fasst die ersten 100 Zeilen aus verschiedenen Logdateien zusammen. Darunter die Apache Error Log. Die Snapshots werden in Amazon S3 gespeichert und automatisch nach 15 Minuten gelöscht.

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Schatten-IT gewinnt weiter an Bedeutung: IT-Abteilungen verlieren immer mehr Einfluss

Das die Schatten-IT im Zusammenspiel mit dem Cloud Computing stark wachsen wird und in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnt, haben Dietmar Wiedemann und ich bereits Mitte 2011 beschrieben (Erstveröffentlichung, 16.08.2011). Nun hat eine Studie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) ergeben, dass mehr als 30 Prozent der IT-Ausgaben nicht aus dem offiziellen IT-Budget stammen und damit um die IT-Abteilungen herum eingekauft wird.

Die IT-Abteilung wird übergangen

Die jeweiligen Unternehmensbereiche umgehen mittlerweile die IT-Abteilungen, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, welche Cloud-basierte Applikationen oder mobile Endgeräte sie einsetzen wollen. Der CIO und die IT-Mitarbeiter haben also immer weniger Kenntnisse darüber, was für IT-Lösungen tatsächlich im Unternehmen eingesetzt werden und verlieren die Kontrolle darüber.

Bis zu 30 Prozent der Ausgaben fließen an der IT-Abteilung vorbei

Basierend auf einer Umfrage „Raising Your Digital IQ“, befragte PwC 500 US-amerikanische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von etwa 500 Millionen US-Dollar. PwC schätzt, dass zwischen 15 Prozent bis zu 30 Prozent der IT-Ausgaben an der IT-Abteilung vorbei ausgegeben wird.

Dabei machen Cloud Services den größten Anteil an Ausgaben aus, die nicht über den gewöhnlichen Einkaufsprozess stattfinden. In den meisten Fällen fällt diese Form der Schatten-IT erst dann auf, wenn die Bereichsleiter mit den Cloud Services zu den IT-Abteilungen gehen und einfordern, dass die Unternehmensdaten zur Analyse mit den Daten aus der Cloud integriert werden.

Schatten-IT ist ein evolutionärer Schritt

Für mich kommt diese Entwicklung, wich ich bereits 2011 geschrieben habe, nicht überraschend. Die IT-Abteilungen gelten seit Jahren als die Spielverderber und Innovationsbremsen in den Unternehmen. Lange saßen sie am längeren Hebel, wenn es darum ging, dem Mitarbeiter oder den Projekten spezifischen Anwendungen oder Hardware zu besorgen. Das dauerte z.T. mehrere Wochen, gar Monate. Mit dem Einzug des Cloud Computing, BYOD und der Consumerization of IT (CoIT) wandelt sich das Bild. IT-Abteilungen werden nicht überflüssig, aber sie müssen langsam damit beginnen, von ihrem Thron herunterzukommen und mit den Mitarbeitern und Kollegen auf einer Ebene kommunizieren.

Schatten-IT schafft Probleme

CIOs sollten natürlich mit Bedenken der Schatten-IT entgegentreten. Nicht nur, dass sie dadurch die Kontrolle über ihre IT-Infrastruktur verlieren und die Heterogenisierung voranschreitet. Wie sollen sie damit umgehen, wenn ein Mitarbeiter selbstverständlich erwartet, dass sein Android oder iPhone integriert werden soll, das Unternehmen aber eine Blackberry Strategie verfolgt? Oder wenn das Smartphone plötzlich keine Verbindung mehr zum Provider aufbaut? Wer ist dann dafür verantwortlich? Eine weitere Herausforderung besteht zudem darin, wenn Daten unter dem Radar der IT-Abteilung in einem Cloud Service verschwinden.

Ich habe bereits das Thema voranschreitende Heterogenisierung angesprochen. IT-Abteilungen kämpfen grundsätzlich mit Insellösungen in ihrer IT-Umgebung. Es gibt nun einmal nicht die homogone IT-Infrastruktur, wo jedes Rad in das andere fasst bzw. jede Schnittstelle perfekt mit der anderen integriert ist. Durch die Schatten-IT werden sich die Insellösungen weiter vergrößern. Es werden immer mehr voneinander unabhängige Silos von Daten und Plattformen enstehend, jede mit einer eigenen proprietären Schnittstelle.

Schatten-IT treibt die Innovationskraft

IT-Abteilungen mögen die Schatten-IT als eine Anarchie der eigenen Kollegen verstehen. Damit könnten sie auf der einen Seite sogar recht haben. Ich würde es allerdings eher als einen Hilfeschrei der Kollegen verstehen, die einfach nicht mehr auf die IT-Abteilung warten wollen bzw. können. Schließlich nimmt der Druck in den Fachabteilungen ständig zu, dem Markt Innovationen und neue Lösungen zu präsentieren.

Schatten-IT fördert meiner Meinung nach die Innovationskraft im Unternehmen. Und das nicht nur auf Grund von Cloud Services. Die Fachabteilungen tun gut daran, die Zügel in die Hand zu nehmen und den IT-Abteilungen zu zeigen, was sie benötigen. IT-Abteilungen werden versuchen den unerlaubten Zugriff auf Cloud-basierte Lösungen zu unterbinden. Das wird die Produktivität der Fachabteilungen jedoch wieder vermindern. Besser wäre es, wenn die IT-Abteilungen, für das Wohl des Unternehmens, sich frühzeitig mit neuen Technologien und Trends auseinanderzusetzen, diese evaluieren und den Kollegen präventiv anbieten, anstatt nur auf die Entscheidungen der Fachabteilungen zu reagieren.

Lösung: Kommunikation

Wie kann der Schatten-IT vorgebeugt oder gegen eine bestehende entgegengewirkt werden? Zwei Wörter: Miteinander reden! (Zwischenmenschliche Kommunikation!)

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Bildquelle: http://www.hotpixel.ch

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Die Amazon Web Services erweitern Amazon RDS um weitere Funktionen für Oracle Datenbanken

Die Amazon Web Services haben vier neue Funktionen für Amazon RDS for Oracle präsentiert. Darunter die Möglichkeit, die Datenbank in einer Private Cloud zu betreiben. Dazu können Unternehmen nun RDS (Relational Database Service) Instanzen mit einer Oracle Datenbank innerhalb einer VPC (Virtual Private Cloud) nutzen. Administratoren erhalten, im Vergleich zu einer Standard Instanz oder einer virtuellen Maschine, damit mehr Kontrolle.

Die Amazon Web Services erweiterten Amazon RDS um weitere Funktionen für Oracle Datenbanken

Erweiterter Oracle Support

Weitere neue Funktionen sind die Unterstüzung für Oracle APEX (Application Express), XML DB und Time Zone. Mit Time Zone können Administratoren Informationen zu Timestamps persistent speichern, wenn Benutzer die Amazon Web Services über mehrere Zeitzonen hinweg verteilt einsetzen.

Bei APEX handelt es sich um eine freies Web-basiertes Entwicklungstool für Oracle Datenbanken. Mit dem Tool sollen ebenfalls Entwickler mit geringen Programmierkenntnissen Anwendungen entwickeln und ausrollen können. Das Entwicklungs-Framework für APEX bietet Wizards und Eigenschaftsfenster für die jeweiligen Objekte, mit denen Anwendungen geschrieben und gewartet werden sollen. Amazon RDS unterstützt die APEX Version 4.1.1.

XML DB ist eine Funktion von Oracle Datenbanken und bietet native XML Speicher- und Abfrage-Möglichkeiten.

Amazon RDS for Oracle

Mit Amazon RDS lassen sich Oracle Database 11g auf der Amazon Cloud bereitstellen. Der Service bietet Datenbank-Administrationsaufgaben wie das Provisioning, Backups, Software-Patches, Monitoring und Hardware-Skalierung.

Unternehmen können entweder ihre eigenen Datenbanken-Lizenzen nutzen oder lassen Amazon sich um die Lizenzierung kümmern. Die Preise betragen dann 0,11 Dollar pro Stunde bzw. 0,16 Dollar pro Stunde.

Erst kürzlich hatte Amazon eine Reihe von Verbesserungen für seinen Cloud-basierten Datenbank-Service Dynamo vorgestellt. Darunter die Aktualisierung der DynamoDB Management-Konsole.

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Rackspace bietet OpenStack Private Cloud zum kostenlosen Download

Rackspace bietet ab sofort seine Rackspace Private Cloud Software, auf Basis von OpenStack „Essex“, zum kostenlosen Download (1,8GB) an. Dabei handelt es sich um dieselbe Version, die Rackspace einsetzt, um die selbst gehostete Private Cloud zu betreiben.

Ubuntu 12.04 LTS, KVM, Horizon und mehr

Die Rackspace Private Cloud Software, mit dem Codenamen „Alamo“, umfasst Rackspace Chef-konfigurierte Version von OpenStack „Essex“ und ist zu 100% Open-Source. Die neue OpenStack Version „Folsom“ wird voraussichtlich im September erscheinen.

Alamo beinhaltet Ubuntu 12.04 LTS als Host Betriebssystem und einen KVM Hypervisor. Zum weiteren Umfang gehören das Horizon Dashboard, Nova Compute, Nova Multi Scheduler, Keystone Integrated Authentication, die Glance Image Library und verschiedene APIs. Rackspace arbeitet darüber hinaus mit weiteren Partner wie Red Hat zusammen, um in der Zukunft weitere Host Betriebssysteme und OpenStack Distributionen anzubieten.

Die gesamte „Alamo“ Version umfasst einen Installer, mit dem Unternehmen innerhalb von ein paar Minuten eine eigene Private Cloud ausrollen sollen können.

OpenStack für die Masse

Rackspace gibt zu, dass OpenStack zu Recht kritisiert wurde, nur von OpenStack Experten installiert und betrieben werden zu können. Mit „Alamo“ möchte Rackspace nun auch nicht Entwicklern die Chance geben, eine eigene OpenStack Cloud unter 30 Minuten installieren zu können.

Rackspace ist sich selbst darüber im Klaren, dass sie nicht direkt von dem Angebot der Private Cloud Software profitieren werden, da die Lösung als Open-Source lizensiert wurde. Allerdings erhofft sich das Unternehmen Einnahmen durch Support und weitere Services rund um die Software. Daher bietet Rackspace zusammen mit der Veröffentlichung der Private Cloud Software einen „Escalation Support Service“ an, der einen 24/7 Telefonsupport umfasst. Im Laufe des Jahres sollen weitere Services wie eine Cloud Monitoring Lösung folgen.

Ein sinnvoller Schritt

Rackspace macht mit der kostenlosen Veröffentlichung seiner OpenStack Private Cloud Version einen Schritt in die richtige Richtung. Viele etablierte und neue Cloud Anbieter sind mittlerweile auf den OpenStack Zug aufgesprungen und nutzen die Open-Source Cloud für eigene Infrastructure Services (z.B. HP), aber auch als unterliegende Architektur für Software-as-a-Service Angebote (z.B. Deutsche Telekom).

Insbesondere für reine Infrastruktur-Anbieter ist es daher sehr schwierig geworden, ihren Kunden einen wahren Mehrwert gegenüber den anderen Anbietern zu geben, die ebenfalls auf OpenStack setzen. Der einzige Weg sich zu differenzieren besteht daher darin, u.a. weitere Services und einen sehr guten Support rund um die eigene OpenStack Distribution anzubieten.

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Checkliste: Kriterien zur Auswahl eines Cloud Computing Anbieter

Cloud Computing Anbieter haben auf Unternehmen den größten Einfluss auf dem Weg in die Cloud. Dazu zählen die Eigenschaften und der Charakter des Anbieters bzgl. des Umgangs mit seinen Kunden und wie dieser arbeitet. Die größte Herausforderung stellt zudem die Selektion eines oder mehrerer Anbieter dar, um die Ansprüche des Unternehmens in Bezug auf die Integrationsmöglichkeiten, die Unterstützung der Geschäftsprozesse etc. so optimal wie möglich zu erfüllen.

Diese Checkliste hilft bei der Bestimmung von Kriterien für die Auswahl eines Cloud Computing Anbieter.

Checkliste: Kriterien zur Auswahl eines Cloud Computing Anbieter by René Büst

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Der Weg in die Cloud ist schwerer als man denkt!

Sollen Anwendungen in die Cloud verlagert werden, heißt es, diese auch für die Cloud zu entwickeln und sich nicht starr an die bekannten Pattern zu halten. Denn die Cloud verzeiht keine Ineffizienz. Möchte man den Vorteil der Cloud wie Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder Platform-as-a-Service (PaaS) für sich nutzen, bedeutet dies mehr Arbeit, als die meisten IT-Abteilungen vermutlich glauben.

Unternehmens-IT ist sehr komplex

Trotz der großen Euphorie um die Cloud, sollte man nicht vergessen wie komplex die Unternehmens-IT im Laufe der Zeit geworden ist. Dabei ist die Komplexität jedoch nicht das Ergebnis der IT oder der Technologien selbst. Es ist die Summe aller Einflüsse aus dem Unternehmen und was von der IT erwartet wird. Alle Technologien müssen aufeinander optimal abgestimmt werden, die internen Prozesse unterstützen und zugleich noch schnellstmöglich und mit minimalem Budget realisiert werden.

In der Regel bedeutet dies, kommerzielle Softwarelösungen einzukaufen. Diese an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen und anschließend so zu integrieren, dass manuell so wenig wie möglich angepasst werden muss und gleichzeitig das Maximum an Informationen aus dem Unternehmen gezogen werden kann. Mehrere proprietäre Softwarelösungen plus deren Integration führen zu einer komplexen IT-Umgebung. So kann eine IT-Infrastruktur schnell aus z.T. mehreren hunderten von Anwendungen bestehen. Diese wurden unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen Design-Standards entwickelt und tragen die Handschrift verschiedener Architekten.

Die Migration in die Cloud ist eine Herausforderung

Die bestehenden Anwendungen in die Cloud zu migrieren ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Im Gegenteil, es ist sehr wahrscheinlich, dass die meisten on-Premise Applikationen aus dem Portfolio trotz eines neuen Entwurfs nicht ihren Weg in die Cloud finden. Die IT-Abteilungen werden es nicht schaffen, die bestehenden proprietären Lösungen „einfach so“ in die Cloud zu verschieben, das funktioniert nicht. Jede einzelne Lösung für sich ist ein Individuum und hat spezielle Konfigurationen und Eigenschaften, die eine Cloud so nicht unterstützen kann.

Fassen wir mal ein paar Punkte zusammen:

  • Anpassung vornehmen, damit die Anforderungen erfüllt werden. – Nicht einfach!
  • Integration mit weiterhin bestehenden lokalen Anwendungen (hybrid). – Nicht einfach!
  • Dokumentation der Konfigurationen für eine erneute Migration. – Nicht einfach!
  • Sicherstellen der korrekten Lizenzierung. – Nicht einfach!
  • . . . – Nicht einfach!

Soll ein selbst entwickeltes System in die Cloud verlagert werden, wird es nicht einfacher. Es ist vergleichbar mit dem re-Design einer COBOL Batch-Anwendung für Mainframes in eine objektorientierte Variante. Denn so wie man von der COBOL Applikation in die objektorientierte Applikation die Objekte im Hinterkopf behalten musste, so muss man heute die Eigenschaften und Möglichkeiten der Cloud berücksichtigen.

Ist eine Anwendung erfolgreich in die Cloud migriert worden, bedeutet das jedoch nicht, dass es mit der Zweiten einfacher wird. Im Gegenteil, es kann sogar schwieriger werden. Denn jede Anwendung hat ihre individuellen Eigenschaften und basiert i.d.R. auf anderen technischen Standards und einem eigenen Design.

Zeit und Geduld

Verfolgt man das Ziel, das gesamte Portfolio in die Cloud zu verlagern, muss man sich auf einen langen und hügeligen Weg vorbereiten. Das saubere re-Design einer Anwendung oder gar der gesamten IT-Umgebung für die Cloud benötigt Zeit und vor allem Geduld. Denn wenn es so einfach wäre, gebe es schon mehrere Referenzprojekte.


Bildquelle: http://ccis.ucsd.edu

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Tipps für die Wahl einer Cloud Computing Beratung

Jeder Berater ist auf seinem Gebiet „der führende“ Cloud Computing Dienstleister. Das macht es für Einkäufer und Entscheidungsträger in Unternehmen nicht leichter, den richtigen Partner zu finden, mit dem sie ihren Weg in die Cloud bestreiten. Zudem fehlt z.T. die Transparenz, was die Berater tatsächlich können. Dieses und weitere Themen nehme ich aus Gesprächen immer wieder mit. Dabei ist die Wahl des Dienstleister entscheidend für den Erfolg oder Misserfolgt eines Wechsels in die Cloud. Nachdem man sich für eine Software (SaaS) bzw. eine Plattform (PaaS) oder Infrastruktur (IaaS) entschieden hat, heißt es die richtige IT-Beratung zu finden – Das ist Mission Critical!

Der Berater ist Mission Critical

Angesichts der Unterschiede zwischen Public Cloud und on-Premise Umgebungen, ist es wichtig, den richtigen Partner mit der entsprechenden Erfahrung zu finden. Denn ein Berater mit klassischem Rechenzentrums-Know-How wird in der Cloud nicht viel weiterhelfen können.

Existiert nachgewiesene Erfahrung in der zu implementierenden Lösung

Der Berater sollte über umfangreiches Wissen zu dem Service verfügen, um den es geht. Hier muss der Dienstleister entsprechende Referenzen vorweisen können inkl. möglichen speziellen Themen und Bereichen die man selbst verfolgt.

Kennt der Berater das Marktsegment

Der Dienstleister sollte sich in dem Marktsegment auskennen, in dem man selbst tätig ist. Auch hier helfen wiederum Referenzen aus dem eigenen Segment und Kunden, die ähnlich aufgestellt sind wie man selbst. Ist man selbst bspw. nur ein kleines- oder mittelständisches Unternehmen, sollte man keinen Dienstleister wählen, der auf internationale Großkonzerne spezialisiert ist.

Bietet er ergänzende Lösungen

Einige Dienstleister haben neben Beratungs- und Implementationsleistungen sich ebenfalls auf die Entwicklung von Add-ons für eine bestimmte Lösung spezialisiert und bieten dafür einen gewissen Mehrwert. Diese Dienstleister verfügen in der Regel zudem über ein sehr gutes technisches Wissen zu dem Produkt und haben ebenfalls tiefes Wissen über den jeweiligen Markt.

Kann er weltweit implementieren

Cloud Computing ist ein globales Thema. Darüber hinaus können Cloud Umgebungen schnell weltweit wachsen. Wenn notwendig, hilft hier auf jedenfall ein Dienstleister mit internationaler Erfahrung. Falls ja, dann sollte der Dienstleister auf jedenfall weltweit und über das Internet Schulungen anbieten sowie über einen internationalen Support verfügen.

Cloud Integration

Die Bedeutung von Cloud zu Cloud Integration wird weiter an Bedeutung zunehmen. Hier sollte der Dienstleister neben Erfahrungen mit unterschiedlichen Anbietern ebenfalls bereits Multi-Vendor Installationen und Integrationen durchgeführt haben.

Die Akzeptanz entscheidet

Jedes Projekt steht und fällt am Ende mit der Akzeptanz der späteren Nutzer. Der Dienstleister sollte daher Lösungen iterativ entwickeln können, um die Anforderungen der Nutzer und der IT gleichermaßen erfüllen zu können.

Reputation und Vertrauen

Neben einer guten Reputation ist das Vertrauen in den Dienstleister entscheidend. Schließlich startet man mit einem Projekt in eine langfristige Geschäftsbeziehung, zu der ebenfalls der Cloud Anbieter selbst gehört. Vertrauen schafft Vertrauen und sorgt zudem für eine dauerhafte Beziehung.

Externe Artikel zu Cloud Computing Anbieter

Ich habe im Laufe der letzten Jahre ein paar Artikel für IT-Magazine geschrieben, in denen ich die Portfolios einzelner Anbieter betrachtet habe, die ebenfalls Professional Services im Angebot haben.


Bildquelle: http://createyournextcustomer.techweb.com

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Livedrive veröffentlicht Chromebook App für seinen Cloud Storage

Cloud Storage Anbieter Livedrive hat gestern eine App für Googles Chromebook vorgestellt, mit der Livedrive Nutzer über das Chromebook auf ihre Daten in dem Cloud Storage zugreifen können. Da die Chromebooks hauptsächlich für die Online Nutzung entwickelt wurden, ist ein externer Speicherplatz zwingend erforderlich.

Livedrive veröffentlicht Chromebook App für seinen Cloud Storage

Speichern, Arbeiten, Streamen

Auf dem Chromebook lässt es sich derzeit noch nicht so gewohnt und bequem arbeiten wie man es von Betriebssystemen wie Windows, Mac oder Linux gewohnt ist. Dazu fehlen die nativen Applikationen, die für die genannten Betriebssysteme zur Verfügung stehen.

Livedrive nimmt das Chromebook nun mit in die Reihe der Endgeräte auf, die von dem Cloud Storage unterstützt werden. (Livedrive kann bereits mit Google Android und iOS Geräte genutzt werden.) Damit sollen die Nutzer geräteübergreifend auf Ihre Daten zugreifen. Wie Livedrive schreibt, können Nutzer u.a. ihre Musik und Videos aus der Cloud streamen und Dateien mit einem Klick hochladen.

Livedrive vs. Google Drive

Für 15,95 US-Dollar pro Monat erhält man bei Livedrive 2TB Speicherplatz und kann diese über mehrere Rechner hinweg synchronisieren. Die Pro Version, zu 24,95 US-Dollar pro Monat, umfasst 5TB Speicher und ein unbegrenztes Online Backup für fünf Endgeräte. Die Backup Lösung kann ebenfalls unabhängig von der Cloud Storage Lösung gebucht werden und kostet 7,95 US-Dollar pro Monat.

Google hat mit Google Drive ebenfalls einen eigenen Cloud Storage Service am Markt, welcher mit dem ChromeOS genutzt werden kann. Drive kann inkl. 5GB Speicher kostenlos genutzt werden. 4TB Speicherplatz kosten 199,99 US-Dollar pro Monat, 16TB bekommt man für 799,99 US-Dollar pro Monat.

Fazit

Google Drive arbeitet grundsätzlich wie Cloud Storage Lösungen von Drittanbietern wie Livedrive. Allerdings sollte Google seinen Vorteil, das ChromeOS sehr gut zu kennen, ausnutzen und Drive für die Chromebooks weiter optimieren. Jedoch handelt es sich für Google hier zunächst noch um einen sehr kleinen Markt, da die Verbreitung der Chromebooks noch nicht so groß ist.

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Trends und Fakten rund um den Cloud Computing Markt

Auch wenn die Meinungen und Reaktionen rund um die Cloud immer sehr „vielfältig“ ausfallen, ist die generelle Meinung, dass Cloud Computing rasant wächst und weiter stark wachsen wird. Während die Marktforscher von Market Research Media dem Cloud Markt bis 2020 ein Wachstum von 270 Milliarden US-Dollar voraussagen, ist Forrester ein wenig vorsichtiger und vermutet bis 2014 ein Wachstum von ca. 55 Milliarden US-Dollar.

Aktuelle Fakten und Trends im Cloud Computing Markt

Aber wie wird sich der Cloud Markt in Zukunft verhalten und welche Trends erwarten uns? In das Orakel zu schauen, was in der Zukunft passieren wird und wie sich das genau in Zahlen niederschlägt ist sehr schwierig. Umsonst müssen sich die Marktforscher nicht immer mal wieder nach unten korrigieren. Dennoch sind die Zahlen gute Richtwerte und anhand der aktuellen Marktentwicklung lassen sich gut neue Trends und Bedürfnisse erkennen.

Software-as-a-Service (SaaS)

Der SaaS-Markt bietet auf Grund seiner Vielfalt und Möglichkeiten das größte Marktsegment in der Cloud und wird damit auch der größte Bereich im Cloud Computing Markt bleiben. Gartner hat hier verschiedene Kategorien von SaaS Applikationen differenziert. Dazu gehören aktuell CRM, ERP, Web Conferencing, Kollaborationsplattformen und Social Software Suites.

Infrastructure-as-a-Service (IaaS)

IaaS wird in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum behalten. Allerdings sieht Forrester in Dynamic Infrastructure Services auf lange Sicht mehr Potential als in IaaS. Dennoch sollte man nicht vernachlässigen, dass IaaS die Lösung für die Herausforderungen von Big Data ist.

Platform-as-a-Service (PaaS)

Nach einer Gartner Studie hat PaaS das schnellste Wachstum von allen Services in der Cloud. Die Wachstumsraten in den jeweiligen PaaS Teilsegmenten gliedern sich dabei wie folgt auf: Anwendungsentwicklung (22%), Datenbankmanagementsysteme (48.5%), Business Intelligence Plattformen (38.9%) und Anwendungsinfrastruktur und Middleware (26.5%).

Business Process Management

Der Cloud BPM (bpmPaaS) Markt soll von Jahr zu Jahr um ca. 25% wachsen. 40% der Unternehmen die bereits BPM einsetzen, nutzen BPM aus der Cloud. Gartner hat mehr als 30 bpmPaaS Anwendungen und Plattformen identifiziert und hat diese als Model-Driven BPM-Plattform in der Cloud kategorisiert, mit denen Prozess-orientierte Anwendungen der nächsten Generation entwickelt werden sollen, die für Differenzierung und Innovation sorgen werden.

Big Data

Big Data wird, laut Gartner, den Unternehmen in den nächsten 2 bis 5 Jahren entscheidende Vorteile bringen. Bis 2015 soll Big Data den Unternehmen dabei helfen einen strategischen Vorteil gegenüber des Mitbewerbs zu erhalten. Gartner definiert Big Data dabei als Methode um große Datenmengen, zusätzlich zur Batch-Verarbeitung, fließend zu verarbeiten. Integraler Bestandteil von Big Data ist ein erweiterbares Framework, dass Daten direkt verarbeitet oder diese an einen Prozess-Workflow weiterleitet. Gartner unterscheidet Big Data dabei zusätzlich in strukturierte und unstrukturierte Daten.

Cloud Business Marketplaces

Cloud Marketplaces gehören zu der logischen Entwicklung des Cloud Computing, um Unternehmen und Entwicklern den einfachen Zugriff auf IT-Ressourcen zu ermöglichen. Neben einer gut dokumentierten API gehören ebenfalls übersichtliche und umfangreiche Web-Oberflächen zu einem guten Cloud Angebot, die es dem Nutzer ermöglichen sich „auch mal eben“ eine Cloud Infrastruktur „zusammenzuklicken“, um z.B. ein paar Tests durchzuführen. Bereits viele Anbieter sind auf diesen Zug aufgesprungen und ermöglichen über einen eigenen Cloud Marktplatz den Zugriff auf ihre IaaS-Ressourcen. Zudem reichern sie ihre Infrastruktur-Angebote über den Marktplatz mit Betriebssystem-Images oder weiteren Software-Lösungen an, um den virtuellen Ressourcen damit einen echten Nutzen zu geben.

Cloud Brokerage Services

Das Cloud Services Brokerage Modell bietet ein architektonisches-, business-, und IT-Betriebs-Modell, mit dem verschiedene Cloud Services bereitgestellt, verwaltet und adaptiert werden können. Und das sich innerhalb eines föderierten und konsistenten Bereitstellung-, Abrechnung-, Sicherheit-, Administration- und Support-Framework befindet.

Unternehmen werden damit in die Lage versetzt, ihr Cloud-Services Management zu vereinheitlichen, um damit den Innovationsgrad zu erhöhen, die globale Zusammenarbeit zu verbessern, die Betriebskosten zu senken und insgesamt besser zu wachsen. Cloud Computing Anbieter erhalten damit die Möglichkeit die Bereitstellung ihrer Cloud Services zu vereinheitlichen und ihr eigenes Services Netzwerk zu differenzieren und damit eine umfangreiche Cloud Computing Plattform bereitzustellen. Technologie-Anbieter können damit ein Ökosystem von Mehrwertdiensten aufbauen, um ihre wichtigsten Angebote zu differenzieren, die Kundenbindung erhöhen und neue Vertriebswege erschließen.

Ein Cloud Service Broker ist ein Drittanbieter, der im Auftrag seiner Kunden Cloud Services mit Mehrwerten anreichert und dafür sorgt, dass der Service die spezifischen Erwartungen eines Unternehmens erfüllt. Darüber hinaus hilft er bei der Integration und Aggregation der Services, um ihre Sicherheit zu erhöhen oder den originalen Service mit bestimmten Eigenschaften zu erweitern.

Master Data Management (MDM)

Master Data Management (MDM) Lösungen aus der Cloud und hybride IT Konzepte sind das erste Mal im Hype Cycle vertreten. Gartner erwartet, dass MDM Lösungen aus der Cloud ein steigendes Interesse in Unternehmen erhält, da das allgemeine Interesse an MDM stetig steigt. Als führende Anbieter in diesem Bereich sieht Gartner Cognizant, Data Scout, IBM, Informatica, Oracle und Orchestra Networks.

Private Cloud

Die Private Cloud gehört zu den beliebtesten Cloud Deployment Modellen. Laut einer Gartner Umfrage planen 75% der Befragten bis 2014 eine Strategie in diesem Bereich. Bereits viele unterschiedliche Unternehmen haben Private Cloud Lösungen in Pilot-Projekten und im produktiven Betrieb im Einsatz. Dabei ist das Hauptziel, für sich den größten Nutzen aus der Virtualisierung zu ziehen.

Fazit

Unabhängig von den oben getroffenen Annahmen werden alle Segmente des Cloud Computing Markt durch den Zustand unserer Wirtschaft und die weltweite Nachfrage nach IT-Dienstleistungen beeinflusst werden. Cloud Computing ist ein attraktiver Wachstumsmarkt besonders für kleine- und mittelständische Unternehmen, aber bietet ebenfalls ein erhebliches Potenzial für Unternehmen jeder Größe.


Bildquelle: http://www.moeller-horcher.de