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Cloud Computing ist ein gutes Mittel gegen die Schatten-IT

Cloud Computing wird immer als ein großer Förderer der Schatten-IT dargestellt. Das hat weiterhin seine Richtigkeit und auch ich habe das Thema immer wieder stark propagiert. Mit der richtigen IT-Strategie lässt sich die Schatten-IT aber sogar durch Cloud Computing präventiv verhindern, eindämmen und beseitigen. Das ist kein einfacher Weg, der sich aber für alle Beteiligen lohnt.

Gründe für eine Schatten-IT

Schatten-IT ist kein Phänomen des Cloud Computing. In jedem größeren Unternehmen hat der eine oder andere Entwickler seinen Server unterm Tisch stehen oder IT-Projekte haben irgendwo selbst installierte MySQL Datenbanken, im schlimmsten Fall außerhalb des Unternehmens bei einem Hoster. Nutzer haben, solange sie die entsprechenden Rechte für die Installation besitzen, eigene Softwarelösungen im Einsatz, mit denen sie produktiver arbeiten können, als mit den ihnen vorgesetzten Lösungen. Was sind Gründe für eine Schatten-IT?

  • Unzufriedenheit der Mitarbeiter mit eingesetzten Technologien.
  • IT-Technologien erfüllen nicht den gewünschten Zweck.
  • IT-Abteilungen sind zu langsam.
  • IT-Abteilungen liefern nicht entsprechend der gewünschten Anforderungen.
  • Aus Kostendruck werden Ressourcen gestrichen.

Wie kommt Schatten-IT zum Ausdruck?

  • Eigener Server unter dem Tisch.
  • Workstation wird zum Server.
  • Einsatz von Cloud Infrastrukturen
  • Eigene Kreditkarte wird genutzt und anschließend über Spesen verrechnet.
  • Nicht angemeldete oder genehmigte selbst installierte Software.
  • Nutzung von Cloud-Services und -Software.

Wie hilft Cloud Computing?

Man muss nur die Gründe der Mitarbeiter betrachten, um zu verstehen, warum zu Mitteln der Schatten-IT zurückgegriffen wird. Die Rebellen unter uns mal beiseite gelassen, geht es in erster Linie um die Unzufriedenheit und die Hilflosigkeit der Mitarbeiter, die ihre Arbeit produktiver erledigen möchten. Unterm Strich geht es, unabhängig von einer Technologie, um Kommunikation und Gegenseitiges Verständnis. Dass eine IT-Abteilung nicht die Geschwindigkeit haben kann wie zum Beispiel ein Public Cloud Anbieter ist ganz normal und sehr gut nachvollziehbar, sonst könnte die IT schließlich gleich der Anbieter sein und nicht der Konsument. Aber es gibt Mittel und Wege den Anschluss an den Markt nicht zu schnell zu verlieren.

  • Nicht alles verbieten und offen auf Wünsche eingehen.
  • Kommunizieren und von den Mitarbeitern Ideen einfordern.
  • Think Tanks und Innovations-Teams etablieren, die ständig neue Trends in das Unternehmen treiben.
  • Eigenen Self-service anbieten.
  • Ähnlich schnellen Zugriff auf Ressourcen ermöglichen wie Public Cloud Anbieter.
  • Middleware als Service Portal für Mitarbeiter, über die auf interne und externe Cloud Services Zugriff gewährt wird.

Cloud Computing ist für die Schatten-IT nicht die Non-plus Ultra Lösung und auf jeden Fall ein Treiber dieses Problems. Aber gleichzeitig kann Cloud Computing dabei helfen, diesem über die Jahre gewachsenen Phänomen entgegenzuwirken. Die entsprechenden Konzepte und Technologien stehen bereit und müssen nun umgesetzt werden.

Ein vielversprechender Ansatz ist der Aufbau eines eigenen Service Portals für die Mitarbeiter, über welches diese kontrolliert auf interne und externe Cloud Services zugreifen. Dabei kann es sich sowohl um Infrastruktur (virtuelle Server und Speicherplatz) als auch um Software und Plattformen handeln. Die IT-Abteilung wird dadurch immer mehr zum Service Broker und kann durch die Nutzung externer Ressourcen (hybrid Modell) sicherstellen, dass die Mitarbeiter mit einer hohen Servicegüte rechnen können. So lässt sich einem Entwickler zum Beispiel ein Server anstatt in mehreren Wochen, innerhalb von fünf Minuten bereitstellen.

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Top Cloud Computing Washer – Diese Unternehmen sagen die Unwahrheit über ihre Produkte

Seit Beginn des Cloud Computing versuchen die alten Hardwarehersteller ihr Geschäft vor Umsatzeinbrüchen zu retten, indem sie ihre Speicherlösungen wie NAS (Network Attached Storage) oder anderweitige Lösungen als „Private Cloud“ Produkte verkaufen, um sich damit gegen echte flexible, skalierbare und verfügbare Lösungen aus der Cloud zu positionieren. Der Amerikaner nennt diese Art des Marketing „Cloud-Washing“. Selbstverständlich nutzen diese Anbieter die aktuelle politische Lage (PRISM, Tempora, usw.), um das Marketing um ihre Produkte weiter zu verstärken. Tragischerweise springen auch junge Unternehmen auf diesen Zug mit auf. Denn was die Alten können, dürfen sie schließlich auch. Falsch gedacht. Was diese Anbieter jedoch überhaupt nicht interessiert ist, dass sie echte Anbieter von Cloud Computing Lösungen damit rücksichtslos mit Füßen treten. Das ist falsch und eine Wettbewerbsverzerrung, da mit Marketingfloskeln geworben wird, die nachweislich nicht erfüllt werden können. Unterm Strich wird also nicht nur der Mitbewerb und die Cloud von diesen Anbietern in ein falsches Licht gerückt, sondern ebenfalls dem Kunden ein Produkt mit falschen Vorstellungen verkauft. Der eine oder andere Entscheider wird mit Sicherheit bald sein böses Erwachen erleben.

Hintergrund: Cloud Computing vs. Cloud-Washing

Auf CloudUser sind in den letzten Jahren viele Artikel zum Thema Cloud-Washing erschienen. Hier eine kleine Auswahl:

Was sagt denn Wikipedia?

Private Cloud, laut Wikipedia

„Private Cloud – die private Rechnerwolke – bietet Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen innerhalb der eigenen Organisation (Behörde, Firma, Verein).“

Nach der NIST Definition, laut Wikipedia

Das NIST listet fünf essenzielle Charakteristika für Cloud-Computing

  • Selbstzuweisung von Leistungen aus der Cloud durch den oder die Nutzer, die bei Bedarf bereitstehen soll („Self-service provisioning“ und „As-needed availability“).
  • Skalierbarkeit bietet die Entkopplung von Nutzungsschwankungen und Infrastrukturbeschränkungen (Scalability).
  • Zuverlässigkeit („reliability“) und Ausfalltoleranz („fault-tolerance“) garantieren permanent definierte Qualitätsstandards der IT-Infrastruktur für den Nutzer.
  • Optimierung und Konsolidierung bietet Effizienz und Ökonomie in Anpassung an fortlaufende Umweltschutzstandards, die sukzessive vom Cloud-Diensteanbieter optimiert werden können (Optimization/Consolidation).
  • Qualitätssicherung und -kontrolle kann fortlaufend durch den Diensteanbieter überwacht und sichergestellt werden, ohne dass die Nutzer belastet werden müssten (QoS – Quality of Service).

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Cloud-Computing

Top Cloud Computing Washer

Protonet

Der neueste Geniestreich aus der Hamburger Startup-Szene. Ein NAS mit einer graphischen Oberfläche für Social Collaboration in einer wirklich(!) hübschen orangen Box wird als Private Cloud vermarktet. Dabei wird selbstverständlich das PRISM-Pferd geritten.

ownCloud

Bis auf den Namen steckt grundsätzlich erst einmal nicht viel Cloud in ownCloud. ownCloud ist ein Stück Software mit der sich – nicht ohne großen Aufwand – ein (echter) Cloud-Storage aufbauen lässt. Dafür wird natürlich auch ein Betriebssystem, Hardware und vieles mehr benötigt.

Synology

Synology schreibt selbst, dass sie „… ein Anbieter von dedizierten Network Attached Storage (NAS)-Produkten.“ sind. Fein, warum dann auf den Private Cloud Zug aufspringen? Klar, verkauft sich derzeit gut. Wenn aus der Cloud bald Qloud werden sollte, dann verkauft Synology bestimmt auch Private Qlouds.

D-Link

D-Link ist auch nicht von schlechten Eltern. In einer Pressemitteilung aus dem vergangenen Jahr hieß es großzügig:

D-Link, der Netzwerkexperte für das digitale Zuhause, erweitert die Cloud-Familie um einen neuen Router: Mit dem tragbaren DIR-506L lässt sich die persönliche Datenwolke bequem in die Tasche stecken.

und

D-Link investiert konsequent in die Entwicklung von Cloud Produkten sowie Services. … Bereits verfügbar sind die Cloud Router … mehrere Netzwerkkameras sowie der Netzwerk-Videorekorder …

D-Link cloudifiziert mittlerweile sogar Netzwerkkameras und Netzwerk-Videorekorder, nur um über den Cloud-Zug den Absatz zu erhöhen. Wohlgemerkt auf Kosten und dem Rücken der Kunden.

Oracle

Oracle liebt Hardware und Lizenzen. Das war auch anfangs deutlich zu merken. Vorkonfigurierte Applikationsserver, die für eine monatliche Gebühr anzumieten waren und dann im Rechenzentrum des Kunden installiert werden sollten, wurden als Infrastructure-as-a-Service vermarket. Langsam fängt sich der Anbieter jedoch. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die Kooperation mit Salesforce auf Larry Ellison haben wird. Er wird sich bestimmt immer noch ärgern, dass er die Sun Cloud Technologie nach der Übernahme einfach nicht mehr beachtet hat.

Weitere Tipps sind erwünscht

Das sind nur ein paar Anbieter, die den Cloud Computing Zug nutzen, um ihr bestehendes oder sogar neues Geschäftsmodell zu sichern. Wer weitere Tipps hat, darf diese mit dem Betreff „Cloud-Washer“ gerne an clouduser[at]newagedisruption[.]com senden.

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Die IT-Abteilung stirbt nicht aus – Aber sie wird sich verändern müssen

Vor kurzem machte ein Artikel in der englischen Computerworld die Runde, in der die These aufgestellt wurde, dass die IT-Abteilungen bis zum Ende dieser Dekade verschwinden könnten. Ingo Notthoff von T-Systems stellte daraufhin auf Facebook die Frage zur Debatte, ob „Die IT-Abteilungen aussterben werden.“. Ich hatte dazu eindeutig geantwortet, dass sie nicht aussterben, sondern sich zum Service Broker wandeln. Diese Diskussion hat Ingo wiederum in einem Blogbeitrag niedergeschrieben. Ich möchte an dieser Stelle das Thema noch einmal aufgreifen und meinen Standpunkt ausführlich darlegen.

Trotz Consumerization of IT fehlen die wichtigen Kenntnisse

Auch wenn ich alles sehr begrüße, was in jeder Form verspricht disruptiv zu sein. Es gibt Dinge, die werden auch in Zeiten des massiven Einsatzes von Technologien und Self-Services benötigt. Ich rede vom Menschen.

Ich weiß und es ist richtig, dass Cloud-Services per Self-Service quasi von jedem im Unternehmen genutzt werden können, um die Ziele nach den persönlichen Anforderungen zu erreichen ohne jedes Mal auf die IT-Abteilung warten zu müssen. Aber ist das auch vernünftig? Kann jeder, nur weil er ein iPhone oder eine SaaS-Applikation bedienen kann, ebenfalls darüber entscheiden, welche Services wertvoll und wichtig für das Unternehmen sind. Im Zweifelsfall wird das Wissen dann zu 100% von externen Beratern eingeholt, was nicht zwangsläufig immer von Vorteil ist. Kosten für Personal sparen ist schön und gut, aber irgendwann hört es auf. Denn wo hierfür Kosten eingespart werden, müssen andere dafür mehr arbeiten. Die Line of Business Manager werden sich bedanken.

Außerdem muss man einfach mal in die Unternehmen reinhören. Selbstverständlich möchten die meisten, dass die IT schneller funktioniert, aber möchten sie neben ihren Hauptaufgaben auch noch dafür die Verantwortung übernehmen? Nein. Das funktioniert sicherlich für ein paar Bereiche im Unternehmen, aber den meisten Mitarbeitern werden die Kenntnisse, Lust und Zeit dafür fehlen.

IT-Abteilungen müssen sich neu erfinden

Nachdem ich meine Lanze für die IT-Abteilungen gebrochen habe, muss auch hier Kritik geäußert werden. Hat sich nicht jeder schon über die langsame, der Zeit hinterherhängende IT-Abteilung geärgert? Wie kann es sein, dass man auf die Hardware für ein Testsystem(!) bis zu 3 Monate warten muss und am Ende stellt sich heraus, dass es doch nur eine virtuelle Maschine ist. Solche Erfahrungen füttern natürlich diejenigen, welche die IT-Abteilungen am liebsten von heute auf morgen abschaffen möchten. In diesem Fall sogar zurecht.

Trotzdem ist jede gute IT-Abteilung sehr wertvoll für jedes Unternehmen. Die Extrembeispiele bestätigen glücklicherweise nicht die Regel. Allerdings darf keine IT-Abteilung so weitermachen, sondern sich über einen strukturellen Wandel Gedanken machen und diesen letztendlich auch umsetzen. Durch die Cloud hat sie ihre zentrale Position für den Einkauf und Betrieb von IT-Lösungen verloren. Schatten-IT ist hier das bislang bewährte Mittel der Mitarbeiter, um sich an der IT-Abteilung vorbei, schnell und nach Bedarf IT-Services zu besorgen.

Diesen Umstand gilt es zu beseitigen. Schatten-IT ist nicht unbedingt etwas sehr schlechtes. Zumindest hilft sie dabei, dass Mitarbeiter ihre Aufgaben schnell und auf ihre Art zu arbeiten erledigen. Für jeden Entscheider und IT-Verantwortlichen ist sie allerdings vergleichbar mit einem Gang über glühende Kohlen. Es gibt in einem Unternehmen nichts Schlimmeres, wenn die linke Hand nicht weiß was die rechte macht oder wenn IT-Lösungen zu einem unkontrollierten Wildwuchs ausufern. Das lässt sich nur durch eine zentrale Organisation handhaben. Bei der sich die IT-Abteilungen nicht wieder in ihren Elfenbeinturm zurückbegeben sollen, sondern pro-aktiv mit den Mitarbeiten der Fachabteilungen kommunizieren, um deren Bedürfnisse und Anforderungen zu verstehen. Die IT-Abteilung ist der interne IT-Dienstleister der Mitarbeiter und Fachabteilungen und so gehört sie auch ins Unternehmen eingeordnet. Broker-Plattformen sind in Zeiten von internen und externen (Cloud)-Services die Werkzeuge mit denen sie die Koordination für die Mitarbeiter regeln.

Koordination ist enorm wichtig

Wo wir abschließend noch einmal zu dem Thema IT-Verantwortung innerhalb des Unternehmens kommen. Je nachdem welcher Studie man Glauben schenken soll, ist die Private Cloud derzeit die bevorzugte Cloud-Form im Unternehmen. Immerhin sagen das 69 Prozent der Befragten. Darüber hinaus treffen in 80 Prozent aller Fälle die IT-Abteilungen die Entscheidungen über den Einkauf von IT-Lösungen. Das hört sich im ersten Moment nach dem Erhalt des Status Quo an. Wird auf Grund der aktuellen politischen Entwicklungen aber wohl vorerst die Realität bleiben. Nichts desto trotz ermöglichen auch echte Private Cloud Lösungen den Unternehmen eine flexible Zuweisung von Ressourcen über einen Self-Service an ihre Mitarbeiter.

Doch wer soll diese Private Cloud Infrastrukturen aufbauen und wer soll sie koordinieren? Es können nur die IT-Abteilungen machen. Allen anderen Mitarbeitern fehlen dazu die notwendigen Kenntnisse und die Zeit. IT-Abteilungen müssen von den Anbietern in der Public Cloud lernen und den Fachabteilungen auf einem ähnlichen Weg einen schnellen und vor allem unkomplizierten Zugriff auf IT-Ressourcen ermöglichen. Das funktioniert nur, wenn sie sich als Service-Broker für interne und externe IT-Services aufstellen und sich als partnerschaftlicher Dienstleister verstehen.

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Hosted Private Cloud – Open-Source Cloud Computing mit openQRM

Unternehmen haben die Vorteile der Flexibilisierung der eigenen IT-Infrastruktur erkannt. Dennoch hat die jüngste Vergangenheit die Bedenken bestärkt, den Weg in die Public Cloud aus Gründen des Datenschutzes und der Informationssicherheit zu meiden. Es sind daher Alternativen gefragt. Mit der Private Cloud wäre eine gefunden. Wären dazu nicht hohe Vorabinvestitionen in eigene Hard- und Software notwendig. Ein Mittelweg besteht in der Nutzung einer Hosted Private Cloud. Diese Form der Cloud wird mittlerweile von einigen Providern angeboten. Es besteht aber ebenfalls die Möglichkeit, selbst den Aufbau und den Betrieb zu übernehmen. Dieser INSIGHTS Report zeigt, wie dieses mit der Open-Source Cloud Computing Infrastrukturlösung openQRM möglich ist.

Hosted Private Cloud – Open-Source Cloud Computing mit openQRM by René Büst

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Der Cloud Computing Markt in Deutschland 2013

Die Bedeutung des Cloud Computing nimmt in Deutschland immer weiter zu. Glaubt man lokalen Marktforschern, ist das Interesse an on-Demand Services weiterhin ungebrochen und nimmt sogar stetig zu. Gleiches lässt sich von der Anbieterseite sagen. In regelmäßigen Abständen erscheinen neue Services oder gar Anbieter am Markt. Insbesondere der Software-as-a-Service (SaaS) Markt erfreut sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Anbieter sind ähnlich gut vertreten, sollten jedoch nicht die gleichen Fehler machen wie ihr internationaler Mitbewerb. Für Platform-as-a-Service (PaaS) Anbieter ist noch ausreichend Platz.

Cloud-Nachfrage in Deutschland mit stetigem Wachstum

Vertraut man auf die Zahlen der Marktforscher von Techconsult, nutzen bereits ein Drittel aller kleineren deutschen Unternehmen Lösungen aus der Cloud. Die größte Nachfrage kommt dabei aus dem Mittelstand bevorzugt dem Handel, der Banken- und Versicherungsbranche. Konzerne und große Mittelständler gehören zu den führenden Unternehmen beim Einsatz, aber auch die kleinen holen stark auf. Haben im vergangenen Jahr nur acht Prozent der kleinen- und mittelständischen Unternehmen geplant Cloud Lösungen einzusetzen, sind ist in diesem Jahr bereits 24 Prozent.

29 Prozent der Unternehmen aus dem Handel interessieren sich für Cloud Computing. Das sei ein Anstieg um satte 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dienstleistungssektor setzt jedes vierte Unternehmen auf Cloud Services, zum Vorjahr ein Anstieg von über zehn Prozent. Das größte Interesse kommt aus dem Umfeld der Banken und Versicherungen. 33 Prozent der Unternehmen aus diesen Branchen setzen demnach auf Cloud Technologien, obwohl die Cloud im Vorjahr noch eher skeptisch betrachtet wurde.

Ähnliches Verhalten zeigen die Konferenzen

Auf dem ersten Amazon Web Services Summit im Jahr 2010 in der Berliner Kalkscheune konnten noch überschaubare 150 Teilnehmer gezählt werden. Mittlerweile ist Amazon in das Berlin Conference Center umgezogen und erreichte mit 1.500 Teilnehmern so viele, dass außerhalb Monitore aufgestellt werden mussten. Ähnlich verhält es sich mit Salesforce. Das als SaaS-CRM Anbieter bekanntgewordene Unternehmen konnte auf seiner diesjährigen Customer Company Tour 13 nach eigenen angaben 1.800 Besucher begrüßen.

Im Vergleich zu den Massen, die regelmäßig auf US-amerikanische Konferenzen stürmen, sind das zwar eher Peanuts. In Deutschland jedoch sehr gute Quoten.

Verteilung der Cloud Computing Anbieter in Deutschland

Was die Beispiele von Amazon und Salesforce sehr gut zeigen: Beide Unternehmen sind Cloud-Service Anbieter und handeln nicht mit virtuellen Ressourcen. Auch wenn Amazon der erste IaaS Anbieter am Markt war und als Paradebeispiel gilt, sind es die Web Services um die Infrastruktur herum, die den Kunden den eigentlichen Mehrwert liefern. Genau so verhält es sich bei Salesforce. Als Mischform aus SaaS- und PaaS-Anbieter gestartet, richtet der CRM-Anbieter seine Plattform für die Zukunft und Themen wie The Internet of Things aus.

Bei den beiden oben genannten Punkten straucheln die meisten deutschen Cloud-Anbieter allerdings. Der IaaS Markt in Deutschland ist sehr ausgeprägt. Neben vielen Tochterfirmen internationaler Unternehmen, suchen immer mehr Anbieter aus Deutschland ihren Platz in diesem Cloud Segment. Allerdings setzen dabei alle auf dieselbe Strategie und machen denselben Fehler wie viele internationale Anbieter auch, um IaaS Marktanteile zu gewinnen. Erstens wird sich ausschließlich darauf konzentriert, virtuelle Ressourcen (Rechenleistung, Speicherplatz) anzubieten und keine Mehrwert-Services drum herum, vgl. Amazon AWS. Zweitens werden ausschließlich Unternehmenskunden angesprochen. Entwickler werden nicht berücksichtigt. Das ist aus finanzieller Sicht attraktiver, führt aber dazu, dass Entwickler zwangsläufig auf US amerikanische Anbieter ausweichen müssen, da es keine ähnlichen deutschen aber auch europäischen Alternativen gibt.

Den größten Cloud-Markt in Deutschland stellen die SaaS-Anbieter. Hier gesellen sich viele bekannte IT-Größen aber auch vermehrt junge Unternehmen mit innovativen Ideen. Getrieben werden SaaS-Angebote vor allem durch Marktplätze von großen Anbietern wie dem der Telekom oder Fujitsu. Beide fassen damit, die ihrem befinden nach, qualitativ hochwertige Services unter einem Dach zusammen und sorgen für ein sortiertes Angebot, auf das Unternehmen zurückgreifen können. Besonderes Merkmal von vielen deutschen SaaS-Lösungen ist die Tatsache, dass diese sich lieber selbst um den Aufbau der notwendigen Cloud-Infrastruktur kümmern und bewusst auf ein deutsches Rechenzentrum zurückgreifen. Themen wie Zukunftssicherheit der eigenen Lösung und Vertrauen durch den Kunden sind dabei die Hauptentscheidungskriterien.

Der Markt für PaaS-Anbieter ist weiterhin sehr offen. Die Zahl der Anbieter die direkt aus Deutschland heraus gestartet sind, lässt sich an einer Hand abzählen und ist sehr überschaubar. Zudem setzen zwei der drei auf IaaS Angebote US-amerikanischer Anbieter. Hier bietet sich neben einigen internationalen Mitbewerbern noch Möglichkeiten für einen PaaS, der direkt in Deutschland betrieben wird. Allerdings sind dafür die großen (deutschen/ europäischen) IaaS Anbieter gefragt, um jungen Unternehmen und Entwicklern die Möglichkeit zu geben, schneller so eine Lösung zu entwickeln.

Deutschland ist auf einem guten Weg in der Cloud

Unterm Strich kann man sagen, dass der deutsche Cloud Computing Markt ein gut ausbalanciertes Verhältnis von XaaS Lösungen hat, allerdings noch einige Potentiale auf der Strecke bleiben, indem die wichtige Gruppe der Startups und Entwickler nicht mit für sie geeigneten Services angesprochen werden und diese daher zu Anbietern aus Übersee zurückgreifen müssen.

Die aufstrebenden Zahlen hinsichtlich der Cloud-Nutzung in Deutschland zeigen, dass das Vertrauen in die Anbieter stetig wächst und das Verständnis für den Mehrwert von Cloud-Services angekommen ist. Es zeigt aber auch, dass die Anbieter selbst an sich gearbeitet haben und die Bedenken und Kritiken ihrer potentiellen Kunden bereit sind zu beseitigen.

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Infrastruktur ist Commodity! Vertikale Services sind die Zukunft der Cloud.

Im Jahr 2014 erwartet der Infrastructure-as-a-Service Markt weltweit ein Gesamtumsatz von geschätzten 6 Milliarden Dollar. Ein guter Grund in diesem Cloud Segment sein Glück zu versuchen. Zahlreiche Anbieter sind in den letzten Jahren auf diesen Zug aufgesprungen und versuchen dem Platzhirsch Amazon Web Services (AWS) Marktanteile abzunehmen. Keine leichte Aufgabe, da sich die Innovationskurve der meisten Verfolger im Vergleich zu AWS eher flach verhält. Ein Grund besteht in dem versteiften Festhalten an dem Wort Infrastruktur in Infrastructure-as-a-Services. Argumente, wegen einer deutlich höheren Performance von AWS zu einem Mitbewerber zu wechseln hören sich im ersten Moment verlockend an. Aber unterm Strich zählt der Reifegrad des Portfolios und der Blick über das gesamte Angebot und nicht nur ein kleiner Bereich, in dem man sich einen technologischen Vorsprung verschafft hat.

Infrastructure-as-a-Services meinen tatsächlich Services

Auch wenn die Amazon Web Services der erste IaaS Anbieter am Markt war, nimmt das Wort „Web-Services“ eine zentrale Rolle in der Philosophie des Unternehmens ein. Gestartet mit den grundlegenden und zentralen Services Amazon EC2 (Rechenleistung, virtuelle Maschine) und Amazon S3 (Speicherplatz) wurden in sehr kurzen Zeiträumen immer weitere neue Services ausgerollt, die mit Infrastruktur nur im weitesten Sinne etwas zu tun haben. Services wie Amazon SQS, Amazon SNS, Amazon SWF oder Amazon SES helfen AWS-Kunden dabei, die Infrastruktur zu nutzen. Das Starten einer einzigen Amazon EC2 Instanz ist nämlich genauso viel Wert, wie ein virtueller Server bei einem klassischen Webhoster. Nicht mehr und nicht weniger – und ist im Endeffekt monatlich sogar noch teurer. Wer also hofft, in Zukunft weiterhin mit Infrastrukturkomponenten – virtueller Rechenleistung, Speicherplatz, Gateway usw. – auf die Party eingeladen zu werden, wird wohl draußen bleiben müssen.

Sich aus dem Preiskampf, den sich Amazon, Microsoft und Google derzeit liefern, weitestgehend herauszuhalten ist ebenfalls ratsam. Dieser erfreut zwar die Kunden, wird früher oder später aber zu einer Marktbereinigung führen. Außerdem, wenn man sich anschaut wie Jeff Bezos Amazon führt (bspw. Kindle Strategie), lässt er sich auf jede Preisschlacht ein, nur um Marktanteile zu gewinnen. Daher sollten IaaS Anbieter das Kapital lieber nutzen, um die Attraktivität des Portfolios zu erhöhen. Kunden sind bereit für Innovationen und Qualität zu bezahlen. Darüber hinaus sind Entscheider bereit für Lösungen aus der Cloud teilweise dasselbe und sogar mehr auszugeben wie für on-Premise Angebote. Die Bedeutung liegt verstärkt auf der Flexibilisierung der Unternehmens-IT, um dem Unternehmen damit mehr Agilität zu verschaffen.

Hierzu ein Tweet von meinem Freund und Analysten-Kollegen Ben Kepes aus Neuseeland, der den Nagel ironisch auf den Kopf trifft.

Vertikale Services sind die Zukunft der Cloud

Der Infrastructure-as-a-Services Markt hat bei weitem noch nicht seinen Zenit erreicht. Dennoch ist Infrastruktur zur Commodity geworden und ist nichts Innovatives mehr. Wir sind an einem Punkt in der Cloud angekommen, wo es darum geht, die Cloud Infrastrukturen zu nutzen, um darauf Services vertikal aufzubauen. Dafür sind Unternehmen und Entwickler neben virtueller Rechenleistung und Speicherplatz auf Services von dem Anbieter angewiesen, um das eigene Angebot performant, skalierbar und ausfallsicher zu betreiben. Trotz des mittlerweile umfangreichen Service-Portfolios von Anbietern wie Amazon, Microsoft und Google ist weiterhin viel Zeit, Wissen, Aufwand und somit auch Kapital notwendig, um diesen Zustand zu erreichen. Weiterhin werden von den Anbietern nur proprietäre infrastrukturnahe Services angeboten, um mit der Infrastruktur zu arbeiten. Alles Weitere muss selbst unter Zuhilfenahme dieser Services entwickelt werden.

Aus diesem Grund fehlen dem Markt Anbieter von externen Service-Portfolios, die von Unternehmen und Entwicklern genutzt werden können, um fertige Services, die auf den Infrastrukturen und Plattformen selbst entwickelt werden müssten, on-Demand einzusetzen. Solche Mehrwertdienste lassen sich für ein bestimmtes Geschäftsszenario horizontal in die vertikalen Services integrieren und bei Bedarf nutzen. Diese BBaaS (Business-Bricks-as-a-Services) fügen sich anbieterunabhängig in bestehende Infrastructure-as-a-Services und Platform-as-a-Services ein und schaffen für den Nutzer einen Mehrwert. Die einzelnen Geschäftsbausteine sind standardisiert und bereits hochskalierbar und hochverfügbar als Web-Services implementiert und lassen sich einfach und ohne großen Aufwand integrieren.

Mehr zu dem BBaaS Konzept gibt es unter: Business-Bricks-as-a-Service (BBaaS) – Geschäftsbausteine in der Cloud.

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Cloud Rockstar 2013: Netflix ist der unangefochtene König des Cloud Computing

Ich denke es ist an der Zeit ein Unternehmen für seine Arbeit in der Cloud zu adeln. Anders als man nun vielleicht vermutet, handelt es sich nicht um einen der Anbieter. Nein! Auch wenn es die Anbieter sind, die erst die Möglichkeiten schaffen, sind es die Kunden, die letztendlich etwas daraus machen und der Öffentlichkeit die Macht der Cloud zeigen. Dabei muss man selbstverständlich die gewöhnlichen Kunden von denjenigen unterschieden, die sehr viel Engagement zeigen und sich von der Denkweise und damit auch architektonisch der Cloud angepasst haben. Um es vorweg zu nehmen, bei dem König der Cloud handelt es sich um Netflix und hier insbesondere um Adrian Cockroft, den Vater der Netflix Cloud-Architektur.

Geboren für die Cloud

Bevor sich Netflix für den Einsatz seines Systems in der Cloud entschieden hat (Migration von einer eigenen Infrastruktur), verbrachte das Unternehmen viel Zeit damit, um die Cloud zu verstehen und ein Test-System innerhalb der Cloud-Infrastruktur aufzubauen. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, soviel realistischen Traffic bzw. Traffic Szenarien wie möglich zu erzeugen, um damit das Test-System auf seine Stabilität hin zu prüfen.

Anfangs entwickelte Netflix dazu einen einfachen Repeater, der die echten und vollständigen Kundenanfragen auf das System innerhalb der Cloud Infrastruktur kopierte. Damit identifizierte Netflix die möglichen Engpässe seiner Systemarchitektur und optimierte im Zuge dessen die Skalierbarkeit.

Netflix selbst bezeichnet seine Software Architektur gerne auch als Rambo Architektur. Das hat den Hintergrund, dass jedes System unabhängig von den anderen Systemen einwandfrei funktionieren muss. Dazu wurde jedes System innerhalb der verteilten Architektur so entwickelt, dass es darauf vorbereitet ist, dass andere Systeme zu denen eine Abhängigkeit besteht, ausfallen können und das dieses toleriert wird.

Sollte das Bewertungssystem ausfallen, verschlechtert sich zwar die Qualität der Antworten, aber es wird dennoch eine Antwort geben. Statt personalisierten Angeboten werden dann nur bekannte Titel angezeigt. Sollte das System, dass für die Suchfunktion zuständig ist, unerträglich langsam sein, muss das Streaming der Filme trotzdem einwandfrei funktionieren.

Chaos Monkey: Der heimliche Star

Eines der ersten Systeme das Netflix auf bzw. für die Cloud entwickelt hat, nennt sich „Chaos Monkey“. Sein Job ist es, zufällig Instanzen und Services innerhalb der Architektur zu zerstören. Damit stellt Netflix sicher, dass alle Komponenten unabhängig voneinander funktionieren, selbst dann wenn Teil-Komponenten ein Problem haben.

Neben dem Chaos Monkey hat Netflix viele weitere Monitoring und Test-Tools für den Betrieb seines Systems in der Cloud entwickelt, die das Unternehmen als „The Netflix Simian Army“ bezeichnet.

Netflix Simian Army: Das Vorbild

Die Simian Army von Netflix ist ein Extrembeispiel, wie eine Cloud Architektur auszusehen hat. Das Unternehmen hat viel Zeit, Anstrengungen und Kapital in die Entwicklung seiner Systemarchitektur investiert, die auf der Cloud Infrastruktur der Amazon Web Services läuft. Aber es lohnt sich und jedes Unternehmen, das die Cloud ernsthaft nutzen möchte und ein hochverfügbares Angebot präsentieren will, sollte sich Netflix unbedingt zum Vorbild nehmen.

Der Aufwand zeigt die Komplexität der Cloud

Unterm Strich ist zu sagen, dass Netflix für den Fehlerfall vorausschauend plant und sich nicht auf die Cloud verlässt. Denn irgendwas läuft auch mal in der Cloud schief, wie in jedem gewöhnlichen Rechenzentrum. Mann muss nur darauf vorbereitet sein.

Netflix zeigt sehr eindrucksvoll das es funktioniert. Wenn man jedoch bedenkt, was für einen Aufwand Netflix betreibt, um in der Cloud erfolgreich zu sein, muss man einfach sagen, dass Cloud Computing nicht einfach ist und eine Cloud Infrastruktur, egal bei welchem Anbieter, mit der entsprechenden Architektur aufgebaut werden muss. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Nutzung der Cloud simpler werden muss, um auch die versprochenen Kostenvorteile zu erzielen. Denn wenn man Cloud Computing richtig nutzt, ist es zwangsläufig nicht günstiger. Neben den Einsparungen der Infrastrukturkosten die immer vorgerechnet werden, dürfen niemals die weiteren Kosten z.B. für das Personal mit den notwendigen Kenntnissen und die Kosten für die Entwicklung der skalierbaren und ausfallsicheren Applikation in der Cloud vernachlässigt werden.

Erfolgreich und sozial zugleich

Die meisten Unternehmen behalten ihren Erfolg für sich. Der Wettbewerbsvorteil wird ungerne aus der Hand gegeben. So nicht Netflix. In regelmäßigen Abstand werden Teile aus der Simian Army unter der Open-Source Lizenz veröffentlicht, mit denen jeder Cloud Nutzer die Möglichkeit erhält eine Cloud-Applikationen mit der Architektur DNA von Netflix zu entwickeln.

Cloud Rockstar 2013

Auf Grund seines Erfolgs und insbesondere seines Engagement in und für die Cloud, ist es an der Zeit, Netflix öffentlich zu adeln. Netflix hat es verstanden, die Cloud quasi in Perfektion zu nutzen und den Erfolg nicht für sich zu behalten. Stattdessen gibt das Unternehmen anderen Cloud-Nutzern die Möglichkeit, mit denselben Tools und Services eine ähnlich hochskalierbare und hochverfügbare Cloud-Applikationen aufzubauen.

Netflix wird damit von den Analysten von New Age Disruption und CloudUser.de zum „Cloud Rockstar 2013“ in der Kategorie „Bester Cloud Nutzer“ ernannt. Dieser unabhängige Award von New Age Disruption wird in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben und zeichnet Anbieter als auch Anwender für ihre Innovationen und das außergewöhnliche Engagement im Cloud Computing aus.

Herzlichen Glückwunsch Netflix und Adrian Cockroft!

René Büst

Cloud Rockstar 2013 - Netflix

Weitere Informationen: Cloud Rockstar Award

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Cloud Developer Camp 2013 | Frankfurt

Am 06.07.2013 hat René Büst einen Vortrag auf dem Cloud Developer Camp 2013 in Frankfurt gehalten und die Veranstaltung moderiert.

Hier sind die Folien zu seinem Vortrag zu sehen:

Florian Gilcher, @Argorak

Weitere Eindrücke vom Cloud Developer Camp 2013 in Frankfurt gibt es unter http://www.infopark.com/en/events/cloud-developer-camp/frankfurt.

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Salesforce Customer Company Tour 13: Salesforce nutzt die Cloud als Werkzeug zur maximalen Vernetzung

Gleichzeitig mit dem neuen selbst ausgedachten Claim, eine „Customer Company“ zu sein, hat Salesforce auch den Namen seiner Kundenveranstaltung „Cloudforce“ in „Customer Company Tour 13“ (CCT13) umgetauft. Und die CCT13 hat gezeigt, der Name ist Programm, sowohl der neue Claim als auch der Name der Veranstaltung. Anstatt vorwiegend Salesforce Mitarbeiter die Arbeit machen zu lassen, durften zufriedene Kunden zu Wort kommen und die frohen Botschaften verkünden.

Salesforce braucht und will in Deutschland mehr Marktanteil

Salesforce gehört neben Amazon AWS und Google zu den Cloud Anbietern der ersten Stunde. Im Vergleich zum internationalen und europäischen Markt ist das Ansehen in Deutschland allerdings als eher gering einzustufen. Das liegt in erster Linie nicht am Salesforce Portfolio selbst, sondern zum einen am Cloud skeptischen deutschen Markt. Zum anderen daran, dass Salesforce in der Aussendarstellung immer noch als reines SaaS-CRM verstanden wird, was das Unternehmen bei weitem nicht mehr ist. Der Fokus muss auf der Vermarktung der gesamten Plattform liegen, um damit zu zeigen, dass und welche Unternehmensprozesse sich darauf abbilden lassen.

Damit hat das Unternehmen auf seiner CCT13 begonnen. Die Idee für den Claim der „Customer Company“ hat sich Salesforce übrigens von einer IBM Studie aus dem Jahr 2012 abgeschaut. Daran sieht man mal, dass auch junge disruptive Unternehmen von den alten Hasen in der Branche etwas lernen können. Um den Anspruch einer Customer Company gerecht zu werden setzt Salesforce auf insgesamt sieben Säulen: Social, Mobile, Big Data, Community, Apps, Cloud und Trust. Die ersten sechs sind bereits im Portfolio erkennbar. Vertrauen sollte allerdings selbstverständlich sein und über allem stehen.

Salesforce wird im Frühjahr 2014 übrigens ein neues Rechenzentrum in Europa, London bauen. Darüber hinaus ist ein globales Forschungs- und Entwicklungszentrum in Grenoble geplant.

Internet of Things steht weit oben auf der Prioritätenliste

Mich hat besonders der GE Use Case begeistert, der am Rande der Veranstaltung leider nur wenig Aufmerksamkeit bekam. Allerdings zeigt genau dieser das große Potential der Salesforce Plattform und in welche Richtung Salesforce steuern wird. GE nutzt Salesforce Chatter, um seine Support-Teams über aktuelle Status der Flugzeugtriebwerke zu informieren (M2M Kommunikation). Mehr Hintergrundinformationen stehen dazu noch nicht zur Verfügung. Aber dieses Video stellt den Use Case ganz gut dar.

http://www.youtube.com/watch?v=GvC1reb9Ik0

Salesforce zeigt genau dass, was ich der Zukunft der Cloud bereits bescheinigt habe. Die Cloud dient als technologische Basis für die maximale Vernetzung von allem, u.a. für das Internet of Things. Und hier ist Salesforce mit seiner Plattform und der strategischen Ausrichtung auf dem richtigen Weg, einer der großen Player in diesem Markt zu werden.

Es zeigt aber noch etwas anderes. Salesforce ist mittlerweile viel mehr als nur Sales. Vielleicht erleben wir somit bald das nächste Mammutprojekt. Der Namenswechsel von Salesforce in „ – wir dürfen gespannt sein -“.

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SpotCloud übersehen: Der Deutsche Börse Cloud Exchange ist nicht der erste industrieweite anbieterneutrale Cloud-Marketplace

Ich hatte bereits in meinem Kommentar zum Cloud-Marketplace der Deutsche Börse darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um den ersten Cloud Marktplatz seiner Art handelt und Reuven Cohen mit SpotCloud im Jahr 2010 bereits deutlich früher dran war. Nachdem ich in der Presse einmal quer gelesen habe, muss ich sagen, dass der „Deutsche Börse Cloud Exchange“ etwas sein möchte was er gar nicht ist – der „erste“ industrieweite und anbieterneutrale Marktplatz für Cloud-Infrastruktur Ressourcen.

Drei Jahre zu spät!

Das Marketing der Deutsche Börse scheint sich mit Lorbeeren schmücken zu wollen, die ihnen überhaupt nicht zustehen. So interessant die Idee des Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) auch ist, sollte man ruhig bei der Wahrheit bleiben. Denn bei dem Marktplatz handelt es sich bei Weitem nicht um den ersten industrieweiten und zudem noch anbieterneutralen Marktplatz für Cloud-Infrastruktur Ressourcen. Diese Krone darf sich Reuven Cohen aufsetzen, der SpotCloud bereits 2010 veröffentlicht hat. In der Spitze hat SpotCloud bisher 3.200 Anbieter und 100.000 Server weltweit verwaltet.

Zudem unterstützt SpotCloud seit April 2011 ebenfalls OpenStack. Ein Punkt den auch Stefan Ried berechtigterweise am DBCE kritisiert hat.

Also liebes Marketing von der Deutsche Börse, gute Idee/ Lösung, aber bitte bei der Wahrheit bleiben. Selbst die NSA schafft es nicht mehr, etwas vor der Öffentlichkeit zu verstecken.