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Der Android SkyDrive Explorer – Ausreichend [Test]

Nachdem Microsoft seinen Cloud Storage SkyDrive mit attraktiven Preisen am Markt positioniert und sich zudem für Entwickler weiter geöffnet hat, um das SkyDrive Ökosystem zu vergrößern, lohnt sich ein erster Blick auf einen Client, der den mobilen Zugriff auf SkyDrive ermöglicht.

Der Android SkyDrive Explorer schließt die Lücke, die Microsoft derzeit hinterlässt. Einen Client für den mobilen Zugriff auf die Daten im SkyDrive. Allerdings bezweifel ich, dass Microsoft in Zukunft einen eigenen Client veröffentlichen wird. Wozu auch, die (Microsoft) Entwicklergemeinde ist groß und es gibt einen Grund, warum Microsoft seine APIs für SkyDrive geöffnet hat. Richtig, die Community soll ran.

Test

Für die Nutzung des kostenlosen Clients werden lediglich die Windows Live ID (user@live.xxx) und das Passwort benötigt. Anschließend muss der Zugriff für den Android SkyDrive Explorer noch bestätigt werden.

Neben dem Kopieren und Verschieben sollen Dateien ebenfalls gelöscht und umbenannt werden können. Zudem soll der Client das Erstellen und Löschen von Ordnern unterstützen. Mit einer implementierten Batchfunktion wird versprochen, mehrere Dateien gleichzeitig hoch- und herunter zu laden.

Das Erstellen und Verschieben von Ordern funktioniert über den SkyDrive Explorer soweit gut. Allerdings muss ständig der Synch-Button gedrückt werden, um Änderungen auf dem lokalen Gerät zu sehen. Selbst dann, wenn ein neuer Ordner erstellt wurde. Das irritiert doch stark! Aktionen die hingegen von dem SkyDrive Storage selbst, also z.B. von der Weboberfläche ausgehen, reagiert der Client sofort und aktualisiert die lokale Oberfläche selbst.

Das Hochladen von Dateien ist ebenfalls ok, es funktioniert. Allerdings muss auch hier der Synch-Button gedrückt werden, um die Dateien zu sehen. Zudem wäre es schön, wenn bei Bildern eine kleine Voransicht gezeigt wird. Die kryptischen Dateinamen führen sonst zu lustigen Ratespielchen. Ich frage mich darüber hinaus, warum der Entwickler eine eigene Upload Oberfläche geschrieben hat und nicht die Gallerie-Funktion von Android nutzt, wie es bspw. Instagram macht. Dann wäre die Problematik mit der Voransicht aus der Welt geschafft.

Werden Dateien hoch- bzw. heruntergeladen, bekommt der Nutzer über eine Meldung in der oberen Statuszeile den aktuellen Status mitgeteilt.

Vorsicht: Der Client fragt nicht noch einmal nach, wenn eine Datei hochgeladen bzw. gelöscht wird. Das ist insbesondere beim Löschen einer Datei sehr fatal!

Was sehr nervt: Öffnet man aus dem SkyDrive Storage heraus eine Datei, wird diese heruntergeladen. Soweit ok. Allerdings wird diese Datei jedesmal heruntergeladen, wenn man darauf klickt. Das führt dazu, dass ein und dieselbe Datei mit dem aus der Windows Welt bekannten Dateiname(x).end mehrfach im Download Ordner liegt.

Zudem scheint der Client noch nicht ganz rund zu sein. Zumindest sind mir zwei Fehlverhalten aufgefallen, die sich so nicht noch einmal zeigten. Zum einen wurde eine PDF nicht automatisch geöffnet, obwohl der Adobe PDF Reader lokal installiert war, zum anderen hat das Verschieben von Dateien nicht funktioniert, obwohl der Client das erfolgreiche Verschieben bestätigt hat.

Die Performance, zumindest auf dem Galaxy Nexus, ist in Ordnung. Auf meinem alten HTC Magic wäre die App aber sicherlich unbenutzbar.

Fazit

Ich würde den Android SkyDrive Explorer nicht für den produktiven Einsatz verwenden. Ich hatte doch das eine oder andere Mal Fragezeichen auf der Stirn, da ich mir nicht sicher war, ob der Client auch wirklich das gemacht hat, was er mir angezeigt hat. Als dann das Verschieben nicht funktioniert hat, war das Vertrauen erst einmal vollständig dahin. Ich habe mich an der einen oder anderen Stelle ein wenig verloren gefühlt. Zudem fehlt eine erneute Nachfrage, ob die Datei wirklich gelöscht werden soll. Das ist gefährlich.