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Der KOALA Cloud Manager

Derzeit existieren drei unterschiedliche Arten bzw. Tools wie Cloud Computing Infrastrukturen gesteuert und verwaltet werden können, SaaS-Lösungen, Browser Plugins und Kommandozeilentools. Diese haben je nach Einsatzgebiet ihre Vor- und Nachteile.

So ist die AWS Management Console sehr proprietär und kann ausschließlich dazu genutzt werden, um die AWS Infrastruktur zu verwalten. Angebote wie bspw. Rightscale, Enstratus und Ylastic sind kostenpflichtig zu nutzen und unterstützen darüber hinaus nicht alle Cloud Infrastrukturen am Markt. Hinzu kommt, dass bei diesen Drittanbietern sämtliche Zugangsdaten für den Zugriff auf die Cloud Infrastrukturen hinterlegt werden müssen, was das Vertrauen in den Anbieter voraussetzt.

Betrachten wir die Browser Plugins, existieren derzeit nur wenig nennenswerte, wie bspw. Elasticfox oder Hybridfox, die jedoch ausschließlich für den Firefox verfügbar sind. Darüber hinaus muss hier eine lokale Installation erfolgen, die regelmäßigen Updates unterzogen werden muss, wenn sich Eigenschaften an der zu verwaltenden Cloud Infrastruktur vorgenommen ändern.

Die letzte Kategorie sind die Kommandozeilentools. Die EC2 API Tools unterstützen lediglich die AWS Cloud. Die Euca2ools der Eucalyptus Cloud hingegen bereits sich selbst und die AWS Cloud API. Auch hier ist eine lokale Installation erforderlich und die Administration per Kommandozeile ist heutzutage auch nicht mehr jedermanns Sache!

Eine mögliche Lösung?

Der KOALA (Karlsruhe Open Application (for) cLoud Administration) Cloud Manager möchte bei allen oben genannten Problemen Abhilfe verschaffen. Dabei handelt es sich um einen Cloud Service, der IaaS Nutzern dabei helfen soll, Amazon Web Services (AWS) kompatible Cloud Services und Cloud Infrastrukturen zentralisiert zu verwalten. Dazu unterstützt KOALA die AWS Public Cloud Services sowie die Private Cloud Infrastrukturen Eucalyptus, Nimbus und OpenNebula. Darüber hinaus werden die Cloud Storage Services von Google und Host Europe unterstützt. (Anmerkung der Redaktion: Da der Host Europe Cloud Storage auf der Cloud Storage Technology von Scality basiert, sollte KOALA ebenfalls weitere Cloud Storage Services unterstützen.)

KOALAs ist in der Lage mit Cloud Services zu kommunizieren, welche die APIs der Elastic Compute Cloud (EC2), des Simple Storage Service (S3), des Elastic Block Store (EBS) und des Elastic Load Balancing (ELB) implementieren. Der Benutzer kann mit KOALA Instanzen starten, stoppen und monitoren sowie Volumes und Elastic IP Addresses verwalten. Darüber hinaus können Buckets in Amazon S3, S3-kompatiblen Storage Services wie Walrus und Google Storage erstellt und gelöscht werden. Die Verwaltung ist hier vergleichbar mit dem S3Fox oder dem Google Storage Manager.

Der KOALA Cloud Manager selbst wurde als Service in Python für die Google App Engine entwickelt und kann entweder auf der App Engine direkt (Public Cloud) oder als Private Cloud Variante innerhalb eines App Engine kompatiblen Dienstes wie AppScale oder typhoonAE betrieben werden. AppScale als auch typhoonAE können dabei entweder innerhalb einer Public Cloud wie Amazon EC2 oder einer Private Cloud wie Eucalyptus genutzt werden, um bspw. Sicherheits- und Datenschutz-Bedenken vorzubeugen.

Der KOALA Cloud Manager kann kostenlose genutzt werden. Der Quellcode steht unter der Apache License, Version 2.0. und ist somit Open Source.

Weitere Infos unter http://koalacloud.appspot.com.

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Die Xen Cloud Platform

In diesem Artikel stelle ich die Xen Cloud Platform (XCP) vor, die im August 2009 erstmals veröffentlicht wurde. Dabei handelt es sich um eine Initiative, mit der eine vollständige Open Source Lösung auf Basis einer von der Industrie unterstützenden API für Cloud Anbieter zur Verfügung stehen soll. Mit einer XCP Infrastruktur sollen andere Open Source Projekte wie z.B. Eucalyptus, Convirture, OpenNebula, OpenXenCenter, Xen VNC Proxy, und Nimbus in der Lage sein den Xen Hypervisor besser nutzen zu können, in dem die neue API speziell auf das Cloud Computing ausgerichtet ist.

Die Xen Cloud Platform versteht sich als eine Kombination der Eigenschaften der Xen Virtualisierung Platform (Mobilität, Offenheit, Isolation und der Möglichkeit mehrere Instanzen parallelen auszuführen) mit neuen und verbesserten Speicher-, Sicherheits- und Netzwerk- Virtualisierungstechnologien. Damit soll eine Vielzahl von virtuellen Infrastruktur Cloud Services angeboten werden können. Darüber hinaus werden Anforderungen bzgl. der Sicherheit, Verfügbarkeit, Performance und Isolation von Hybrid Clouds erfüllt.

Aktuelle Funktionen

  • Xen 3.4.1
  • Linux 2.6.27 Kernel
  • Windows PV Treiber, Microsoft Zertifiziert
  • XAPI Enterprise-class Management Tool Stack
    • Lebenszyklus einer virtuellen Maschine: Live Snapshots, Checkpoint, Migration
    • Ressourcen Pools: Sichere Neuverteilung (Live), Autokonfiguration, DR
    • Host Konfiguration: Flexibles Speichermanagement, Netzwerkbetrieb, Power Management
    • Verfolgen von Ereignissen: Fortschritt, Benachrichtigung
    • Sichere Kommunikation durch SSL
    • Möglichkeit für Upgrades und Patching
    • Überwachung und Benachrichtung bzgl. der Perfomance in Echtzeit
  • Unterstützung von Single-Root I/O Virtualization
  • Installation des Host per CD-ROM und Netzwerk
  • Vollständige „xe“ Kommandozeile und Web Service API
  • Openvswitch
  • Fehlertoleranz (Marathon FT products)
  • VNC Console Proxy und Web Front-End
  • Unabhängiges Front-End

Roadmap für XCP 1.0

  • VSwitch Integration
    Mehrere Nutzer einer Netzwerkinfrastruktur; Übernahme der Firewall- und Routingregeln von migrierten virtuellen Maschinen; Flexible Überwachung des Datenverkehrs von virtuellen Ports
  • Netchannel 2 Integration
    Verbesserung der Skalierbarkeit der Xen Vernetzung auf größeren Systemen; Beschleunigung des Datenverkehrs zwischen virtuellen Maschinen
  • Single-Root I/O Virtualization (SR-IVO) Vernetzung
    Xen unterstützt bereits SR-IVO Netzwerkkarten, allerdings müssen diese noch manuell konfiguriert werden.
  • Starten der Gast Systeme von SR-IOV Host-Bus-Adapters (HBAs)
  • Libvirt bindings
  • Native Unterstützung für das Open Virtualization Format (OVF)
  • DMTF (Distributed Management Task Force) Standards für Virtualisierung und Cloud
  • Intelligente Fehlerbehebung um die Auswirkungen von Hardware-Fehlern zu minimieren
  • Unterstützung von Web-basierten Management mehrere Nutzer für unterschiedliche Anbieter wie z.B. Eucalyptus, Enomaly oder OpenNebula
  • Verbesserung der Skalierbarkeit des Managements für die Verwaltung von mehr als 1.000 Xen-Hosts
  • Zusammenschluss von günstigen lokalen Speicher durch die Integration von DRDB und Parallax
  • Oracle Cluster File System 2 (ocfs2) Integration

Quelle

Xen Cloud Platform

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Cloud Computing mit Open Source

Ein Vorteil von Cloud Computing besteht in dem einfachen gegenseitigen Bereitstellen und Nutzen von IT Services. Die Herausforderung ist aber, die Voraussetzungen zu schaffen eine einzelne Cloud mit anderen Clouds zusammenarbeiten zu lassen. Dazu sollten die kollaborierenden IT-Systeme über dieselben Sicherheitsanforderungen und robusten Infrastrukturen verfügen, wie es aus traditionellen IT Umgebungen bekannt ist. Auf Grund der Offenheit, Flexibilität, Interoperabilität und einem verringerten Risiko bzgl. eines Vendor lock-in, ist Open Source dafür die geeignete Technologie. Das führt dazu, dass sich Open Source mit Cloud Computing verschmelzen wird und „Open Source Clouds“ in den nächsten Jahren zu einem großen Trend werden.

Es existieren bereits Cloud Computing Technologien auf Basis von Open Source, die ebenfalls schon eingesetzt werden. Diese möchte ich kurz vorstellen.

Linux Betriebssysteme

  • Die Ubuntu Enterprise Cloud kombiniert Ubuntu Linux mit Eucalyptus und diversen anderen Cloud Management Tools.
  • Red Hat Enterprise Linux, sowie andere Linux Distributionen können ebenfalls mit vorhanden Open Source Cloud Technologien kombiniert werden um Cloud Computing Umgebungen aufzubauen

Eucalyptus

  • Bei Eucalyptus handelt es sich um ein Forschungsprojekt von der University of California in Santa Barbara. Eucalyptus enthält die Apache Axis2 Web Services Engine, den Mule Enterprise Service Bus, Rampart Security und die Libvirt Virtualisierung API. Eucalyptus verfügt darüber hinaus über seine eigene Umsetzung der Amazon-API.
  • Webseite: http://open.eucalyptus.com

Deltacloud

  • Im September 2009 wurde durch Red Hat das Deltacloud Projekt gegründet. Die Idee hinter dem Projekt ist die einfache Integration von Public und Private Clouds. Deltacloud stellt eine gemeinsame auf REST basierende API zur Verfügung, um Amazon EC2 Instanzen und/oder Private Clouds auf Basis von VMware oder Red Hat Enterprise Linux miteinander zu verbinden. Das Deltacloud Portal dient zur Verwaltung aller Clouds die innerhalb einer Umgebung bereitgestellt werden. Geht es nach Red Hat, soll Deltacloud zu dem Standard des Cloud Computing werden.
  • Webseite: http://deltacloud.org

Nimbus

  • Bei Nimbus handelt es sich um ein Open Source Toolkit, mit dem Clustersystem in eine Infrastructure as a Service Umgebung verwandelt werden können. Mittels der EC2 Schnittstelle können sich Unternehmen mit der Public Cloud Infrastruktur von Amazon verbinden.
  • Webseite: http://www.nimbusproject.org

Virtual Machine Hypervisor

  • Viele Open Source Lösungen beinhalten den Xen Server von Citrix Systems.
  • Webseite: http://www.xen.org

Simple Cloud API

  • Die Simple Cloud API von Zend Technologies kann dafür verwendet werden, um von einem System aus auf mehrere Clouds zuzugreifen. Unterstützt werden u.a. GoGrid, IBM, Microsoft, Nirvanix Storage Delivery Network, and Rackspace Files
  • http://www.simplecloud.org

Damit sich Open Source Clouds durchsetzen, sind natürlich Standards notwendig. Darüber hinaus müssen sich ebenfalls Zuverlässigkeit und Sicherheit beweisen. Werden diese Herausforderungen gemeistert, befinden sich die Open Source Clouds auf einem guten Weg. Durch den Einsatz von Open Source können hier die Vorab-Investitionen minimiert werden. Zusätzlich behält jedes Unternehmen die vollständige Kontrolle über seine eigene Cloud, kann aber trotzdem die Infrastruktur durch shared Services von Public Clouds erweitern.