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Diversifizierung? Microsofts Cloud OS Partner Netzwerk mutiert zu einer "OpenStack Community"

Im ersten Moment ließt sich die Ankündigung zum neuen Microsoft Cloud OS Partner Network in der Tat interessant. Wer nicht direkt die Microsoft Public Cloud nutzen möchte, kann ab sofort einen von zahlreichen Partnern wählen und dort indirekt auf dieselben Microsoft Technologien zurückgreifen. Ebenfalls lässt sich eine Hybrid Cloud zwischen der Microsoft Cloud und den Partner Clouds oder dem eigenen Rechenzentrum aufspannen. Für Microsoft und dessen technologischer Verbreitung innerhalb der Cloud ist es tatsächlich ein kluger Schachzug. Für das sogenannte „Cloud OS Partner Network“ kann die Aktion aber schön nach hinten losgehen.

Das Microsoft Cloud OS Partner Network

Das Cloud OS Netzwerk besteht aus mehr als 25 Cloud Service Provider weltweit, die sich nach Microsoft Angaben, auf hybride Cloud-Szenarien speziell mit der Microsoft Cloud Plattform konzentrieren. Hierzu setzen diese auf eine Kombination des Windows Server mit Hyper-V, System Center und dem Windows Azure Pack. Microsoft möchte damit seine Vision unterstreichen, sein Cloud OS als Basis für Kunden-Rechenzentren, Service-Provider Clouds und der Microsoft Public Cloud zu etablieren.

Hierzu bedient das Cloud OS Partner Netzwerk mehr als 90 verschiedene Märkte mit einer Kundenbasis von insgesamt drei Millionen Unternehmen weltweit. Insgesamt 2,4 Millionen Server und mehr als 425 Rechenzentren bilden die technologische Basis.

Zu dem Partner Netzwerk gehören unter anderem T-Systems, Fujitsu, Dimension Data, CSC und Capgemini.

Vorteile für Microsoft und die Kunden: Lokalität und Verbreitung

Für Microsoft ist das Cloud OS Partner Netzwerk ein kluger Schachzug, um gemessen an der Verbreitung von Microsoft Cloud Technologien, weltweit mehr Marktanteile zu bekommen. Hinzu kommt, dass es sehr gut in Microsofts bewährte Strategie passt, die Kunden überwiegend nicht direkt, sondern über ein Netzwerk von Partnern zu versorgen.

Auch den Kunden kommt das Partner Netzwerk prinzipiell entgegen. Unternehmen, die bisher aus Gründen der Datenlokalität, oder lokaler Richtlinien wie dem Datenschutz, die Microsoft Public Cloud (Windows Azure) gemieden haben, können sich nun einen Anbieter in ihrem eigenen Land suchen, ohne auf die gewünschte Technologie zu verzichten. Für Microsoft eröffnet sich damit ein weiterer Vorteil, nicht zwingend ein Rechenzentrum in jedem Land zu bauen und sich lediglich auf die Bisherigen oder strategisch Wichtigeren zu konzentrieren.

Microsoft kann sich damit ein wenig zurücklehnen und den unbequemen Vertrieb erneut das Partnernetzwerk übernehmen lassen. Einnahmen werden wie vor dem Cloud Zeitalter mit dem Lizenzverkauf an den Partnern generiert.

Nachteile für die Partner: Diversifizierung

Man kann an dem Partner Netzwerk vieles schönreden. Fakt ist, dass Microsoft mit dem Cloud OS Netzwerk eine vergleichbare Konkurrenzsituation schafft, wies sie sich in der OpenStack Community gebildet hat. Speziell in der Public Cloud existieren dort mit Rackspace und HP nur zwei „Top Anbieter“, die im weltweiten Cloud Zirkus jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen. Insbesondere HP hat derzeit zu viel mit sich selbst zu kämpfen und konzentriert sich dadurch viel zu wenig auf Innovationen. Das Hauptproblem beider und all den anderen OpenStack Anbietern besteht jedoch darin, dass sie sich nicht voneinander unterscheiden. Stattdessen stehen die meisten Anbieter in direkter Konkurrenz zueinander und heben sich derzeit nicht nennenswert voneinander ab. Das ist dem Umstand geschuldet, dass alle auf exakt dieselbe technologische Basis setzen. Eine Analyse zur Situation der OpenStack Community befindet sich unter „Gefangen im goldenen Käfig. OpenStack Provider sitzen in der Falle.

Die Situation für das Cloud OS Partner Netzwerk ist sogar noch ein wenig unbequemer. Anders als bei OpenStack ist Microsoft alleiniger Technologielieferant und bestimmt wo es lang geht. Das Partner Netzwerk muss schlucken was es vorgesetzt bekommt oder kann sich nur durch die Adaption weiterer fremder Technologiestacks behelfen, was zu einem Mehraufwand führt und für weitere Kosten hinsichtlich der Entwicklung und den Betrieb sorgt.

Abgesehen von den lokalen Märkten, stehen alle Cloud OS Service Provider in einem direkten Wettbewerb zueinander und haben ausschließlich auf Basis der Microsoft Technologien keine Möglichkeit sich anderweitig zu differenzieren. Ein Guter Support und Professional Services sind zwar enorm wichtig und ein Vorteil, aber kein USP in der Cloud.

Falls das Cloud OS Partner Netzwerk floppt wird Microsoft mit einem blauen Auge davon kommen. Den großen Schaden werden die Partner davontragen.

Technologie als Wettbewerbsvorteil

Betrachtet man die wirklich erfolgreichen Cloud Anbieter am Markt, wird deutlich, dass es sich dabei um diejenigen handelt, die ihre Cloud auf einem eigenen Technologiestack aufgebaut haben und sich damit technologisch von den restlichen Anbietern am Markt differenzieren. Dabei handelt es sich um Amazon, Google oder Microsoft und eben nicht Rackspace oder HP die beide auf OpenStack setzen.

Das sollten sich Cloud OS Partner wie Dimension Data, CSC oder Capgemini vor Augen halten. Insbesondere CSC und Dimension Data haben selbst große Ansprüche in der Cloud ein Wort mitreden zu wollen.

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VMware Zimbra 8.0 Beta integriert Business Email, Voice und WebEx in seiner Cloud Suite

VMware hat eine neue Betaversion seines Zimbra Collaboration Server 8.0 präsentiert, der unterschiedliche Kanäle wie E-Mail, Messaging, Kalender, Voice, WebEx und Collaboration Workflows in einem einzigen Cloud basierten Service vereint. Zimbra kann in Public, Private und Hybrid Cloud Installationen bereitgestellt werden. Das auf Open Source basierende System hat nach eigenen Angaben weltweit ca. 250.000 Installationen und verwaltet über 80 Millionen E-Mail Postfächer.

VMware Zimbra integriert Business Email, Voice und WebEx in seiner Cloud Suite

Cisco und VMware ziehen an einem Strang

Zusammen mit Cisco hat VMware Collaboration Tools wie Jabber und WebEx mit Zimbra 8.0 integriert, um damit Presence, Instant Messaging, Voice, Video, Voice Messaging, Desktop Sharing und Conferencing zu vereinen und über mehrere Endgeräte wie PCs, Macs, Tablets und Smartphones bereitzustellen.

Weiterhin hat der kanadische Telekommunikationsanbieter Mitel sein VoIP System angepasst, um Zimbra zu unterstützen. Darüber hinaus haben Mitel und VMware virtualisierte Voice Apps an mehr als 2.000 Mitel Kunden ausgerollt.

Die Kernfunktionen der Zimbra 8.0 Unified Communications

Zu den Kernfunktionen der Zimbra 8.0 Suite gehören:

  • Jeder Anruf wird automatisch an ein bestimmtes Endgerät oder Softphone weitergeleitet.
  • Visual Voicemail inkl. MWI Status Update u.v.m.
  • Anzeige des Anwesenheitsstatus und Click-to-Chat Integration mit Cisco Jabber.
  • WebEx Integration für den Aufbau von Cisco WebEx Sitzungen direkt aus Zimbra heraus.
  • Anzeige der Anrufhistorie in Zimbra.
  • Die Möglichkeit zur Anbindung von Drittanbieter Unified Communication Lösungen.

Zimbra hat zudem weitere Aktualisierungen an seinen bestehenden Services vorgenommen, darunter:

  • Überarbeitung der Benutzeroberfläche um Social Media Komponenten.
  • Erweiterte Suchmöglichkeiten
  • Unternehmenskalender, mit denen komplexe Kalender erstellt und mehrere Kalender besser betrachtet werden können.

Zimbra 8.0 als Virtual Software Appliance

Zimbra 8.0 steht als Virtual Software Appliance bereit, die nach eigenen Angaben, unter 10 Minuten ausgerollt werden kann und ein Minimum an Managementkapazitäten benötigt. Dazu wurde Zimbra direkt mit VMware Horizon 1.5 und VMware vSphere 5 integriert.

Zimbra 8.0 Beta ist bereits weltweit verfügbar und kann hier heruntergeladen werden.