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Horizon Suite: VMware präsentiert Ansatz für BYOD und Consumerization of IT

VMware wird sich in Zukunft verstärkt im Bereich End-User Computing für Unternehmen engagieren. Im Rahmen seiner VMworld 2012 hat der Virtualisierungsanbieter einen Ausblick auf die Alpha-Version seiner VMware Horizon Suite gegeben. Diese neue Plattform soll mobilen Arbeitnehmern einen Zugang zu einem flexiblen firmeneigenen Arbeitsbereich in der Cloud bieten, so dass sie sich von überall und über jedes Endgerät mit ihrer Arbeitsumgebung verbinden können. Zudem zeigte VMware, wie die Kombination von VMware View und Wanova Mirage Unternehmen ermöglicht den Legacy Windows Desktop für die Cloud-Ära umzugestalten.

Horizon Suite: VMware präsentiert Ansatz für BYOD und Consumerization of IT

Horizon Suite: Management-Plattform für die mobile Arbeit

Um die neuen Herausforderungen der Post-PC Ära, wie verschiedene Endgeräte, Anwendungen, Daten und Endnutzer, zu bewältigen, benötigen Unternehmen Lösungen, die weg von der Verwaltung von Geräten hin zur Verwaltung von Nutzern führt. Mit der Alpha-Version von VMware Horizon Suite möchte VMware einen Ansatz präsentieren, wie Kunden eine Multi-Device-Arbeitsumgebung breitstellen können, in der die Mitarbeiter von überall aus sicheren Zugang zu ihren Daten haben.

Die VMware Horizon Suite kombiniert dazu die Technologien von Project Octopus, Project AppBlast, ThinApp, Horizon Application Manager und Horizon Mobile in eine integrierte Management-Plattform. Die Suite bietet eine flexible Plattform, mit der Identität, Kontext und Richtlinien kombiniert werden, um persönliche und Unternehmens-Arbeitsbereich voneinander zu trennen. Damit soll der konsistente Zugriff auf Applikationen und Daten über jedes benutzte Endgerät hinweg ermöglicht werden.

Mit einer zentralen browserbasierten Management-Konsole ermöglicht die Horizon Suite IT-Abteilungen einen Service-Katalog für alle Unternehmensdaten und -anwendungen zu konfigurieren. Die Horizon Suite erkennt zudem einen Nutzer anhand seiner Attribute und seiner Umgebung (Endgerät, Standort und Connectivity-Level) und rollt die entsprechenden Policies auf die Applikationen, Daten und Desktops des Nutzers aus. Damit erhält die IT-Abteilung die Möglichkeit Windows, Android, iOS, Web- und SaaS-Anwendungen in einer einzigen Arbeitsumgebung bereitstellen zu können und Endnutzern von überall aus einen Self-Service-Zugang zu Anwendungen und Daten zu gewährleisten.

VMware View und Wanova Mirage: Zentralisierte Desktops für die mobile Arbeitswelt

Da Arbeitnehmer zunehmend mobil im Einsatz sind, muss die IT Zugang von überall und zu jeder Zeit auf traditionelle Windows-Desktops gewährleisten können. Durch die Akquisition von Wanova ist VMware nun in der Lage Lösungen für ein zentrales Desktop-Management anzubieten und Legacy-Windows-Desktops als Service bereitzustellen.

Verwalten von virtuellen und physischen Desktops

Mit VMware View lassen sich Desktops im Rechenzentrum hosten. Das soll zu einer vereinfachten Verwaltung von Systemen und Applikationen, einer verbesserten Sicherheit und Kontrolle sowie einer höheren Verfügbarkeit und Agilität führen. Die Ergänzung um Wanova Mirage weitet diese Art der Desktop-Verwaltung in der Cloud aus, indem zusätzlich die lokale Systemausführung auf physischen Desktops und Laptops ermöglicht wird. Dazu klont Mirage die Images des Endpoints im Rechenzentrum und führt sie lokal aus. Dies ermöglicht Unternehmen ein zentralisiertes Management und Recovery, erlaubt Nutzern aber gleichzeitig offline zu arbeiten, ohne sich an eine neue Umgebung anpassen zu müssen.

Neue VMware View-Lösungen

Zudem präsentiert VMware zwei neue Lösungen, die IT-Administratoren helfen sollen, die beste Architektur für ihre Umgebung aufzubauen und sicherzustellen, dass alle ausgewählten Komponenten für eine schnelle und einfache Implementierung von Managed Desktops zusammenarbeiten. VMware View Business Process Desktop und Branch Office Desktop sind in Test-Umgebungen geprüft worden, um Produkt-Interoperabilität und -Leistung sicherzustellen. Zudem werden die beiden Lösungen durch Referenz-Architekturen, Werkzeuge und Service von VMware und den VMware Technologie-Partnern unterstützt.

Verfügbarkeit

Die Beta-Version der Horizon Suite wird wahrscheinlich in Q4/2012 verfügbar sein. VMware View Business Process Desktop ist ab sofort verfügbar, Branch Office Desktop kommt in Q4/2012. VMware View Appliances sind ab sofort über das Rapid Desktop-Programm erhältlich.

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Analysen

Schatten-IT gewinnt weiter an Bedeutung: IT-Abteilungen verlieren immer mehr Einfluss

Das die Schatten-IT im Zusammenspiel mit dem Cloud Computing stark wachsen wird und in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnt, haben Dietmar Wiedemann und ich bereits Mitte 2011 beschrieben (Erstveröffentlichung, 16.08.2011). Nun hat eine Studie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) ergeben, dass mehr als 30 Prozent der IT-Ausgaben nicht aus dem offiziellen IT-Budget stammen und damit um die IT-Abteilungen herum eingekauft wird.

Die IT-Abteilung wird übergangen

Die jeweiligen Unternehmensbereiche umgehen mittlerweile die IT-Abteilungen, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, welche Cloud-basierte Applikationen oder mobile Endgeräte sie einsetzen wollen. Der CIO und die IT-Mitarbeiter haben also immer weniger Kenntnisse darüber, was für IT-Lösungen tatsächlich im Unternehmen eingesetzt werden und verlieren die Kontrolle darüber.

Bis zu 30 Prozent der Ausgaben fließen an der IT-Abteilung vorbei

Basierend auf einer Umfrage „Raising Your Digital IQ“, befragte PwC 500 US-amerikanische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von etwa 500 Millionen US-Dollar. PwC schätzt, dass zwischen 15 Prozent bis zu 30 Prozent der IT-Ausgaben an der IT-Abteilung vorbei ausgegeben wird.

Dabei machen Cloud Services den größten Anteil an Ausgaben aus, die nicht über den gewöhnlichen Einkaufsprozess stattfinden. In den meisten Fällen fällt diese Form der Schatten-IT erst dann auf, wenn die Bereichsleiter mit den Cloud Services zu den IT-Abteilungen gehen und einfordern, dass die Unternehmensdaten zur Analyse mit den Daten aus der Cloud integriert werden.

Schatten-IT ist ein evolutionärer Schritt

Für mich kommt diese Entwicklung, wich ich bereits 2011 geschrieben habe, nicht überraschend. Die IT-Abteilungen gelten seit Jahren als die Spielverderber und Innovationsbremsen in den Unternehmen. Lange saßen sie am längeren Hebel, wenn es darum ging, dem Mitarbeiter oder den Projekten spezifischen Anwendungen oder Hardware zu besorgen. Das dauerte z.T. mehrere Wochen, gar Monate. Mit dem Einzug des Cloud Computing, BYOD und der Consumerization of IT (CoIT) wandelt sich das Bild. IT-Abteilungen werden nicht überflüssig, aber sie müssen langsam damit beginnen, von ihrem Thron herunterzukommen und mit den Mitarbeitern und Kollegen auf einer Ebene kommunizieren.

Schatten-IT schafft Probleme

CIOs sollten natürlich mit Bedenken der Schatten-IT entgegentreten. Nicht nur, dass sie dadurch die Kontrolle über ihre IT-Infrastruktur verlieren und die Heterogenisierung voranschreitet. Wie sollen sie damit umgehen, wenn ein Mitarbeiter selbstverständlich erwartet, dass sein Android oder iPhone integriert werden soll, das Unternehmen aber eine Blackberry Strategie verfolgt? Oder wenn das Smartphone plötzlich keine Verbindung mehr zum Provider aufbaut? Wer ist dann dafür verantwortlich? Eine weitere Herausforderung besteht zudem darin, wenn Daten unter dem Radar der IT-Abteilung in einem Cloud Service verschwinden.

Ich habe bereits das Thema voranschreitende Heterogenisierung angesprochen. IT-Abteilungen kämpfen grundsätzlich mit Insellösungen in ihrer IT-Umgebung. Es gibt nun einmal nicht die homogone IT-Infrastruktur, wo jedes Rad in das andere fasst bzw. jede Schnittstelle perfekt mit der anderen integriert ist. Durch die Schatten-IT werden sich die Insellösungen weiter vergrößern. Es werden immer mehr voneinander unabhängige Silos von Daten und Plattformen enstehend, jede mit einer eigenen proprietären Schnittstelle.

Schatten-IT treibt die Innovationskraft

IT-Abteilungen mögen die Schatten-IT als eine Anarchie der eigenen Kollegen verstehen. Damit könnten sie auf der einen Seite sogar recht haben. Ich würde es allerdings eher als einen Hilfeschrei der Kollegen verstehen, die einfach nicht mehr auf die IT-Abteilung warten wollen bzw. können. Schließlich nimmt der Druck in den Fachabteilungen ständig zu, dem Markt Innovationen und neue Lösungen zu präsentieren.

Schatten-IT fördert meiner Meinung nach die Innovationskraft im Unternehmen. Und das nicht nur auf Grund von Cloud Services. Die Fachabteilungen tun gut daran, die Zügel in die Hand zu nehmen und den IT-Abteilungen zu zeigen, was sie benötigen. IT-Abteilungen werden versuchen den unerlaubten Zugriff auf Cloud-basierte Lösungen zu unterbinden. Das wird die Produktivität der Fachabteilungen jedoch wieder vermindern. Besser wäre es, wenn die IT-Abteilungen, für das Wohl des Unternehmens, sich frühzeitig mit neuen Technologien und Trends auseinanderzusetzen, diese evaluieren und den Kollegen präventiv anbieten, anstatt nur auf die Entscheidungen der Fachabteilungen zu reagieren.

Lösung: Kommunikation

Wie kann der Schatten-IT vorgebeugt oder gegen eine bestehende entgegengewirkt werden? Zwei Wörter: Miteinander reden! (Zwischenmenschliche Kommunikation!)

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