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Die Herausforderungen des Cloud Computing: Sicherheitsanforderungen

Mit der Adaption von Cloud Computing Technologien und Services stehen Unternehmen Herausforderungen gegenüber, die es zu bewältigen gilt. Zum einen müssen organisatorische Voraussetzungen geschaffen und Aufklärungsarbeit innerhalb des Unternehmens geleistet werden, um die Akzeptanz und das Verständnis zu stärken. Zum anderen treffen aber auch viele “Widerstände” von außen auf das Unternehmen. Das sind neben Fragen bzgl. der Sicherheit und des Datenschutz ebenfalls Themen zur Verfügbarkeit und Performanz des ausgewählten Cloud Service sowie dessen Integrationsfähigkeit in die bereits bestehende IT-Infrastruktur und die nahtlose Unterstützung der vorhandenen Geschäftsprozesse. Und wie auch schon aus den klassischen Sourcingmöglichkeiten bekannt, besteht auch im Cloud Computing die Angst, in die Abhängigkeit eines einzigen Anbieters zu verfallen. So müssen auch hier die Interoperabilität und die Schnittstellen des Anbieters sowie ein Vergleich zu anderen Anbieteren vorgenommen werden.

Ist die Entscheidung für die Nutzung des Cloud Computing gefallen, ist es für Unternehmen zunächst an der Zeit, eine Ist-Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur und Systeme vorzunehmen, um auf Basis dieser zu planen, welche Cloud Services adaptiert werden sollen. Hier kann bspw. eine Kosten-/ Nutzen-Analyse weiterhelfen, bei der auch eine Risikobewertung nicht fehlen sollte. Um erste Erfahrungen auf dem Cloud Computing Gebiet zu sammeln, sollte ein Pilotprojekt initiiert werden, welches auf Grund des Cloud Computing Konzepts schnell und kostengünstig gestartet werden kann. Dieses sollte einem Gesamtverantwortlichen “Cloud” untergeordnert sein, der als zentrale Stelle innerhalb der Organisation für die Adaption und Beratung der einzelnen Abteilungen für dieses Thema zuständig ist. Mit den gesammelten Erfahrungen können dann weitere Projekte gestartet werden und die Adaption unterschiedlicher Cloud Services sukzessive vorgenommen werden.

Sicherheitsanforderungen

Bedenken in Bezug auf die Sicherheit gehören zu der größten Hemmschwelle und sprechen gegen den Einsatz von Cloud Computing. Cyber-Ark hat dazu acht Bereiche bei Cloud Anbietern identifiziert, die es zu beachten und überprüfen gilt. Denn speziell die Administratoren der Anbieter verfügen über den Zugriff auf sämtliche Daten sowie Anwendungen, Prozesse, Services und Systeme.

  1. Management privilegierter Benutzerkonten: Der Cloud Anbieter muss über ein sogenanntes Privileged-Identity-Management-System zur Verwaltung privilegierter Accounts in seiner gesamten Infrastruktur verfügen. Damit soll dem Unternehmen garantiert werden, dass der Anbieter die Datensicherheitsanforderungen bzgl. Policies, Prozesse und Practices erfüllt. Zudem sollte der Cloud Anbieter Standards wie ISO 27001 oder 27002 einhalten.
  2. Policy-Konformität: Alle Policies und Prozesse des Privileged Identity Management des Cloud Anbieters müssen im besten Fall den ISO-Normen entsprechen aber auf jedenfall mit denen des Unternehmens übereinstimmen.
  3. Evaluierung: Die Sicherheitsstruktur des Cloud Anbieters muss vom Unternehmen im Detail überprüft und evaluiert werden. Hier ist besonders zu prüfen, dass Programme für das Privileged Identity Management genutzt werden, mit denen die Security-Policies und -Prozesse automatisch unterstützt werden.
  4. Dokumentation: Die Richtlinien und Prozesse des Privileged Identity Management müssen Anforderungen für das Audit und Reporting erfüllen. Dazu sollten die eingesetzten Technologien und Konzepte innerhalb der Service Level Agreements festgehalten werden.
  5. Definition von Rollen: Über Policies muss den privilegierten Benutzern der Zugang zu entsprechenden Bereichen limitiert werden. Dafür ist eine sogenannte „Separation of Duties“ erforderlich.
  6. Keine versteckten Passwörter: Es dürfen keine Passwörter gespeichert werden, die einen Zugang zu Backend-Systemen oder Datenbanken ermöglichen.
  7. Überwachung: Der Cloud Anbieter ist in der Pflicht, die privilegierten Benutzerkonten dauerhaft zu kontrollieren und zu überwachen.
  8. Reporting: Für alle privilegierten Benutzerkonten müssen lückenlose Protokolle und Reportings in Bezug auf den Zugriff und die Aktivitäten erstellt werden. Diese müssen dem Unternehmen wöchentlich oder monatlich zur Verfügung gestellt werden.

Von Rene Buest

Rene Buest is Gartner Analyst covering Infrastructure Services & Digital Operations. Prior to that he was Director of Technology Research at Arago, Senior Analyst and Cloud Practice Lead at Crisp Research, Principal Analyst at New Age Disruption and member of the worldwide Gigaom Research Analyst Network. Rene is considered as top cloud computing analyst in Germany and one of the worldwide top analysts in this area. In addition, he is one of the world’s top cloud computing influencers and belongs to the top 100 cloud computing experts on Twitter and Google+. Since the mid-90s he is focused on the strategic use of information technology in businesses and the IT impact on our society as well as disruptive technologies.

Rene Buest is the author of numerous professional technology articles. He regularly writes for well-known IT publications like Computerwoche, CIO Magazin, LANline as well as Silicon.de and is cited in German and international media – including New York Times, Forbes Magazin, Handelsblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wirtschaftswoche, Computerwoche, CIO, Manager Magazin and Harvard Business Manager. Furthermore Rene Buest is speaker and participant of experts rounds. He is founder of CloudUser.de and writes about cloud computing, IT infrastructure, technologies, management and strategies. He holds a diploma in computer engineering from the Hochschule Bremen (Dipl.-Informatiker (FH)) as well as a M.Sc. in IT-Management and Information Systems from the FHDW Paderborn.

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