Cloud Computing bietet den Anbietern von Cloud Diensten sowie den Anwendern einige Nutzenvorteile. Anbieter von Cloud Services haben Zugriff auf einen unendlich großen Pool von Speicherplatzressourcen und Rechenkapazitäten um ihre Anwendungen ausführen zu lassen. Sie sind nicht mehr durch physikalische Gegebenheiten eingeschränkt, da neue Wege für den Zugriff auf Informationen und die Verarbeitung und Analyse von Daten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bestehen damit Möglichkeiten Anwender und Ressourcen von jedem beliebigen Ort auf der Erde aus miteinander zu verbinden. Ein Anwender ist nicht mehr an einen und denselben Computer gebunden. Webanwendungen und damit auch die Daten sind mit jedem beliebigen Computer erreichbar, unabhängig vom Ort und dem Netzwerk, mit dem er verbunden ist. Daten, die in der Cloud gespeichert werden, sind immer vorhanden, auch wenn der Computer plötzlich ausfällt. Das erhöht die Datensicherheit. Ein weiterer Nutzen für den Anwender ist die Möglichkeit der globalen Zusammenarbeit. Anwender/ Mitarbeiter an verschiedenen Standorten können zur selben Zeit an der selben Datei arbeiten, was die Effezienz der zusammenarbeit deutlich erhöht. Zu guter Letzt senkt Cloud Computing durch effizientes Ressourcensharing die Kosten. Die Cloud Computing Infrastruktur kann überall vorhanden sein, so dass Unternehmen nicht mehr gezwungen sind ihre eigenen Rechenzentren zu betreiben. Darüber hinaus müssen die eigenen IT-Ressourcen nicht mehr überdimensioniert ausgelegt werden um Spitzenzeiten abzufangen. In Zeiten zu denen z.B. ein Webserver mit vielen parallelen Anfragen überhäuft wird, können Rechenleistung und Service aus der Cloud dynamisch bezogen werden, je nachdem, was gerade benötigt wird. Ist die Überlast vorbei, werden die Ressourcen wieder auf ein Mindestmaß heruntergefahren.
Schlagwort: Cloud Computing
Im Cloud Computing werden vier Arten von Nutzerrollen unterschieden. Zum einen gibt es die SaaS-Benutzer, also diejenigen Unternehmen, Mitarbeiter aber auch Privatanwender, die einen SaaS Dienst verwenden. Des Weiteren wird von den SaaS-Providern gesprochen, die den SaaS-Benutzern ihre Dienste bereitstellen. Den SaaS-Providern wird zugleich die Rolle des Cloud-Benutzers zugesprochen, da von ihnen die Dienste der dritten Nutzerrolle, nämlich den Cloud-Providern, in Anspruch genommen wird. Ein Cloud-Provider steht im eigentlichen Sinne für den Betreiber der Wolke, ihm gehört in der Regel das Rechenzentrum und die gesamte Infrastruktur, die dazugehört. Der SaaS-Provider kann das Rechenzentrum nutzen um mittels der Infrastruktur dem SaaS-Benutzer seine Dienste zur Verfügung zu stellen.
Klassifikationen der Rollen in der Cloud [1]
In einigen Fällen kann der Cloud-Provider gleichzeitig die Rolle des SaaS-Providers übernehmen. Das ist genau dann der Fall, wenn der Betreiber des Rechenzentrums auch SaaS Dienste direkt anbietet. Genauso kann aber auch ein SaaS-Benutzer zusätzlich die Rolle eines Cloud-Benutzers einnehmen, nämlich genau dann, wenn dieser z.B. seine gesamten Serverkapazitäten (Speicher, Rechenkapazität, etc.) direkt in das Rechenzentrum eines Cloud-Providers auslagert.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich die Probleme der jeweiligen Rollen verlagern. Der SaaS-Benutzer verschiebt seine ‚Probleme‘ in Form von Software und Diensten zum SaaS-Provider, der wiederum seine ‚Probleme‘ in Form eines Rechenzentrums an den Cloud-Provider auslagert.
[1] University of California at Berkeley
Electrical Engineering and Computer Sciences
Above the Clouds: A Berkeley View of Cloud Computing
Software as a Service
Software as a Service (SaaS) ist die oberste und letzte Schicht des Cloud Computing Service-Models. Sie stellt dem Anwender vollständige Anwendungen zur Verfügung. Sie kann als eine Art Distributionsmodell verstanden werden, bei dem die Nutzung von Software (Lizenzen) über das Internet von einem Drittanbieter angeboten wird. Der Drittanbieter übernimmt dabei u.a. die Wartung/ Aktualisierung und das Hosting der Software. Für den Anbieter besteht der Vorteil darin, dass nur eine Instanz einer Software auf den Servern bereitgestellt werden muss, welche unzählige Anwender gleichzeitig nutzen können. Wird die Software auf einen aktuellen Stand gebracht, genügt ein Update Vorgang an zentraler Stelle und die Software ist für alle Anwender gleichzeitig aktuallisiert. Der Vorteil für den Anwender besteht darin, dass lediglich – wie schon bei PaaS – nur ein Desktop-PC, ein Web-Browser und eine Internetverbindung ausreicht um z.B. Dienste wie E-Mail, Office Anwendungen oder sogar ERP-Systeme nutzen zu können. Die Anschaffung und Wartung großer Serverlandschaften bzw. Softwarepakete entfällt ebenso wie das ‚lästige‘ Updaten der lokalen Anwendungen. Der Drittanbieter sorgt immer für einen aktuellen Stand der Software und stellt die gesamte Infrastruktur für das Hosting der Software bereit. Dazu gehören auch das Speichern von Dateien (Dokumenten) auf den Servern des Anbieters. Der Anbieter ist demnach für alle notwendigen Bereiche des Betriebs, wie Verfügbarkeit, Backup, Redundanzen und auch die Stromversorgung verantwortlich. Auch hier erfolgt die Abrechnung wieder mit pay per use, mit dem kleinen Unterschied, dass die Kosten pro nutzenden Anwender der Software berechnet werden.
Software as a Service [1]
[1] Microsoft Press
Cloud Computing mit der Microsoft Plattform
Microsoft Press PreView 1-2009
Platform as a Service
Platform as a Service (PaaS) ist die mittlere Schicht des Cloud Computing Service-Models und geht einen Schritt weiter als IaaS. Sie ist dafür zuständig eine transparente Entwicklungsumgebung bereitzustellen. Dabei stellt der Drittanbieter eine Plattform zur Verfügung auf der (Web)-Anwendungen entwickelt, getestet und gehostet werden können. Die Anwendungen werden anschließend auf der Infrastruktur des Anbieters ausgeführt und nutzen dessen Ressourcen. Der vollständige Lebenszyklus einer Anwendung kann darüber vollständig verwaltet werden. Über APIs können die Dienste auf der Plattform des jeweiligen Anbieters angesprochen werden. Der Vorteil besteht darin, dass vor allem kleine Unternehmen ihre Entwicklungsinfrastruktur auf ein Minimum beschränken können. Sie benötigen lediglich einen Desktop-PC, einen Web-Browser, evtl. eine lokale IDE, eine Internetverbindung und ihr Wissen, um Anwendungen zu entwickeln. Der Rest obligt dem Drittanbieter, der für die Infrastruktur (Betriebssystem, Webserver, Entwicklungsumgebung etc.) verantwortlich ist. Auch hier erfolgt die Abrechnung mit dem Prinzip per pay use.
Platform as a Service [1]
[1] Microsoft Press
Cloud Computing mit der Microsoft Plattform
Microsoft Press PreView 1-2009
Infrastructure as a Service
Infrastructure as a Service (IaaS) ist die unterste Schicht des Cloud Computing Service-Models. Sie bildet die Grundlage und stellt die grundlegenden Dienste wie Speicherplatz und Rechenkapazität bereit. In diesem Zusammenhang kann auch von Hardware as a Service (HaaS) gesprochen werden, da die gesamte Infrastuktur – Server, Speicherplatz, aber auch Router und Switches – mittels Virtualisierung bereitgestellt und gemietet (i.d.R pay per use) werden. Die gesamte Infrastruktur ist so skaliert, dass sie in Zeiten von Spitzenlast dynamisch erweitert wird und somit unterschiedlichen Auslastungen angepasst werden kann. Bei IaaS ist der Drittanbieter lediglich für die Bereitstellung und Wartung der Hardware zuständig. Alle anderen benötigten Ressourcen wie z.B. das Betriebssystem, Anwendungen etc. obligen dem Unternehmen.
Infrastructure as a Service [1]
[1] Microsoft Press
Cloud Computing mit der Microsoft Plattform
Microsoft Press PreView 1-2009
Dienste in der Cloud
Innerhalb der Cloud existieren drei unterschiedliche Möglichkeiten wie Dienstleistungen bereitgestellt werden können. Da sie aufeinander aufbauen wird in diesem Zusammenhang auch von Schichten (Englisch: layers) gesprochen. Anhand dieses Drei-Schichten Modells ergeben sich neue Möglichkeiten für per pay use Geschäftsmodelle.
Dienste in der Cloud [1]
[1] Microsoft Press
Cloud Computing mit der Microsoft Plattform
Microsoft Press PreView 1-2009
Hybrid Cloud
Die Hybrid Cloud stellt eine Mischung aus der Private und der Public Cloud dar. Dabei verfügen Unternehmen zwar über ihre eigene Private Cloud, verwenden aber zusätzlich Dienste aus der Public Cloud von externen Anbietern. Die Attraktivität besteht vor allem darin, dass der externe Anbieter bei Bedarf schneller und kostengünstiger die benötigte Infrastruktur/ Dienste erhöhen bzw. verkleinern kann. Die Dienste werden so in die Private Cloud integriert, dass der Endanwender nicht merkt, dass er eigentlich woanders arbeitet.
Public Cloud
In der Public Cloud werden die Dienste (Rechenkapazität/ Speicherplatz etc.) gegen Bezahlung oder kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Die Aufgaben, die ein Unternehmen in der Private Cloud vornimmt, werden in der Public Cloud dann von einem Drittanbieter übernommen. Die Aufgaben und Services von unterschiedlichen Kunden werden dabei auf derselben Infrastruktur (Server, Speicher, etc.)
gemeinsam gehostet und verarbeitet. Ein einzelner Kunde hat keine Kenntnis darüber, wessen Dienste ebenfalls auf derselben Infrastruktur gespeichert und verarbeitet werden.
Private Cloud
Von einer Private Cloud wird gesprochen, wenn Organisationen ihre eigenen Rechenzentren betreiben bzw. eigene Server angemietet haben und ihre Dienste nur für Ihre eigenen (geschäftlichen) Zwecke innerhalb ihrer eigenen privaten Netze verwenden und der Allgemeinheit nicht zur Verfügung stellen. Die Datensicherheit, ‚Corporate Governance‘ und Zuverlässigkeit liegen damit in ihrem eigenen Einflussbereich. Aus diesem Grund werden Private Clouds nur indirekt zum Cloud Computing gezählt.
Cloud Architektur
Das Schlüsselkonzept des Cloud Computing ist ein riesiges Netzwerk bestehend aus vielen Servern, die in einem Grid organisiert sind. Alle Server verarbeiten die Anfragen parallel, indem die Ressourcen aller Beteiligten kombiniert werden um damit die Leistung eines Supercomputers zu erzielen, siehe auch Grid Computing. Die Server werden in diesem Fall von Dienstleistern betrieben und sind über mehrere Rechenzentren verteilt. Der Zugriff auf die Cloud erfolgt dabei über das Internet. Für den Benutzer stellt sich die Cloud nach außen wie eine Anwendung dar. Die gesamte Infrastruktur, die für die Verabeitung benötigt wird, ist dabei unsichtbar.