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Schöne virtualisierte Welt der IT

In der heutigen IT-Welt findet man fast in allen Bereichen Virtualisierung, ganz gleich ob es sich um Hardware-, Software- oder Netz-Umgebung handelt. Das Hauptziel der Virtualisierung ist Rationalisierung und Leistungssteigerung der Rechenzentren. Ohne Virtualisierung muss in einem Rechenzentrum für jeden Anwender und jedes Anwendungsgebiet ein eigenes Serversystem aufgebaut werden, das in der Lage ist, eigenständig Anfragespitzen abzudecken. Daraus folgt logischerweise eine Überproportionalisierung der Serverkomponenten eines IT-Systems. Laut einer Studie der International Data Corporation (IDC), geht die durchschnittliche Serverauslastung in dieser Konstellation nicht über 25% hinaus. Das bedeutet eine enorme Vergeudung von Serverkapazitäten, Räumlichkeiten und Personalkapazitäten in Rechenzentren.

IBM konnte bereits vor über 30 Jahren den Mainframe-Computer in logisch getrennten virtuellen Maschinen partitionieren, um gleichzeitige Ausführung verschiedener Applikationen und Prozesse auf einem Rechner, d.h. Multi-Tasking, zu realisieren. Es ist ein wesentliches Merkmal der Virtualisierung, eine logische Abstraktionsschicht zu schaffen, zwischen dem Anwender und den Ressourcen – Hardware und Software – die er benutzt, um seine Aufgaben zu erledigen. Ihm wird der Eindruck vermittelt, er sei der alleinige Nutzer aller Ressourcen, obwohl er in der Tat sie mit vielen anderen teilt.

Für die Virtualisierung stehen heute diverse Virtualisierungssoftware zur Verfügung, die virtuelle Maschinen realisieren können. Die eigentliche Virtualisierung kann auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden.

Ein Beispiel für die Virtualisierung auf der Betriebssystem-Ebene ist Linux-VServer. Diese Open Source-Software kann Teile eines IT-Systems so aufteilen und voneinander abgrenzen, dass einzelne Prozesse nicht außerhalb des ihnen zugeteilten Arbeitsbereiches zugreifen können. Damit können z.B. Dateisysteme, Hauptspeicher, Netzwerkadressen oder Prozessorzeiten für unterschiedliche Anwendungen partitioniert werden.

Ein Beispiel für die Virtualisierung auf einer abstrakten Verwaltungsebene, auch Paravirtualisierung genannt, ist das von IBM entwickelte Betriebssystem OS/400 (IBM i). Das konstruktionsprinzip von OS/400 ist die Objektbasiertheit. Alle Bestandteile des Betriebssystems sind als Objekte mit Eigenschaften und Funktionen zu betrachten. OS/400 stellt eine Reihe von schlüsselfertigen Lösungen zur Verfügung.

Ein Beispiel für die Virtualisierung auf der Hardware-Ebene ist Intel Virtualization Technology (Intel VT). Mit dieser Technologie hat der Chip-Hersteller Intel die Grundlage geschaffen für die Nutzung seiner Prozessoren für Server-Virtualisierung.

Ein schönes Beispiel für die praktische Nutzung der Virtualisierungssoftware, auch für die PC-Benutzer, ist die Freeware von Oracle / Sun VirtualBox. Mit diesem Tool kann man beliebige Betriebssysteme auf einem PC ausführen ohne zusatzinstallation. Man kann z.B. Linux unter Windows laufen lassen oder umgekehrt. Auf diese Art und Weise kann man seinen PC benutzen, um die Portabilität einer Anwendung zu testen.

Von Rene Buest

Rene Buest is Gartner Analyst covering Infrastructure Services & Digital Operations. Prior to that he was Director of Technology Research at Arago, Senior Analyst and Cloud Practice Lead at Crisp Research, Principal Analyst at New Age Disruption and member of the worldwide Gigaom Research Analyst Network. Rene is considered as top cloud computing analyst in Germany and one of the worldwide top analysts in this area. In addition, he is one of the world’s top cloud computing influencers and belongs to the top 100 cloud computing experts on Twitter and Google+. Since the mid-90s he is focused on the strategic use of information technology in businesses and the IT impact on our society as well as disruptive technologies.

Rene Buest is the author of numerous professional technology articles. He regularly writes for well-known IT publications like Computerwoche, CIO Magazin, LANline as well as Silicon.de and is cited in German and international media – including New York Times, Forbes Magazin, Handelsblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wirtschaftswoche, Computerwoche, CIO, Manager Magazin and Harvard Business Manager. Furthermore Rene Buest is speaker and participant of experts rounds. He is founder of CloudUser.de and writes about cloud computing, IT infrastructure, technologies, management and strategies. He holds a diploma in computer engineering from the Hochschule Bremen (Dipl.-Informatiker (FH)) as well as a M.Sc. in IT-Management and Information Systems from the FHDW Paderborn.

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