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Die Top 15 Open Source Cloud Computing Technologien 2014

Open Source Technologien blicken auf eine lange Geschichte zurück. Dabei gehören Linux, MySQL und der Apache Webserver zu den populärsten und erfolgreichsten Technologien, die von der Community hervorgebracht wurden. Im Laufe der Jahre hat sich um das Thema Open Source ein wahrer Hype entwickelt, der von Entwicklern getrieben in die Unternehmens-IT eingezogen ist. Heute sind IT-Umgebungen ohne Open Source Technologien nicht mehr vorstellbar. Vorangetrieben durch das Cloud Computing rückt Open Source wieder stärker in das Rampenlicht.

Insbesondere für die Entwicklung, den Aufbau und Betrieb von Cloud-Infrastrukturen, -Plattformen und –Applikationen sind in der jüngsten Vergangenheit viele Projekte entstanden, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Cloud Computing Markt haben und ihren Beitrag leisten. Was sind die derzeit angesagtesten und wichtigsten Open Source Technologien im Cloud Computing Markt? Dieser Frage ist Crisp Research nachgegangen und hat die „Top 15 Open Source Cloud Computing Technologien 2014“ ihrer Bedeutung nach klassifiziert.

René Top 15 Open Source

OpenStack macht das Rennen

Offenheit und Flexibilität gehören zu den Top fünf Gründen von CIOs während ihrer Auswahl von Open Source Cloud Computing Technologien. Gleichzeitig nimmt das Thema Standardisierung einen immer größeren Stellenwert ein und dient als einer der größten Treiber von IT-Entscheidern, um sich mit Open Source Cloud Technologien zu beschäftigen. Nicht umsonst gilt beispielweise OpenStack als der kommende de-facto Standard für Cloud-Infrastruktursoftware. Crisp Research rät, moderne und nachhaltige Cloud-Umgebungen auf den Grundsätzen der Offenheit, Zuverlässigkeit und Effizienz aufzubauen. Speziell in den Bereichen Offenheit und Effizienz leistet Open Source einen signifikanten Beitrag. Damit stellen CIOs die Weichen für die Umsetzung von Multi-Cloud und hybriden Cloud-/ Infrastrukturszenarien und unterstützen die IT-Abteilung bei der Einführung und Durchsetzung einer ganzheitlichen DevOps-Strategie. DevOps spielt insbesondere bei der Adaption von Platform-as-a-Service und der Entwicklung von Applikationen für die Cloud eine entscheidende Rolle und führt zu signifikanten Geschwindigkeitsvorteilen, welche sich ebenfalls auf die Wettbewerbsstärke auswirken.

Zu den Kriterien bei der Bestimmung der Top 15 Open Source Cloud Computing Technologien gehören:

–       Innovations- und  Release-Geschwindigkeit

–       Entwicklung der Community inkl. Unterstützung der großen Anbieter

–       Adaptionsrate bei innovativen Entwicklern und Anwendern

In Beratungsprojekten sieht Crisp Research vor allem bei den führenden Anwendern den Einsatz moderner Open Source Technologien, um die eigenen IT-Umgebungen in unterschiedlichen Szenarien effizient und zukunftsorientiert zu betreiben.

Die Top 5 der Open Source Cloud Computing Technologien 2014:

  1. OpenStack

OpenStack gehört in diesem Jahr zu der wichtigsten Open Source Technologie sowohl für Unternehmen als auch Entwickler. Die Infrastruktursoftware wird bereits von mehr als 18.500 Individuen in über 140 Ländern weltweit unterstützt und erfreut sich bei immer mehr IT-Herstellern und Anbietern großer Beliebtheit. OpenStack dient für eine stetig steigende Anzahl von IT-Umgebungen als Basis für Public, Private und Managed Infrastrukturen. Insbesondere Unternehmen haben OpenStack für sich entdeckt, um eigene Private Clouds aufzubauen. IT-Anbieter wie die Deutsche Telekom (Business Marketplace) nutzen OpenStack, um ihre Cloud-Plattformen aufzubauen.  Zwar kommen nur sehr wenige Entwickler mit OpenStack noch direkt in Berührung. Dennoch ist die Lösung auch für sie von wichtiger Bedeutung, da ihnen hierüber Plattformen wie Cloud Foundry oder der Zugriff auf Container-Technologien wie Docker ermöglicht wird. In anderen Fällen greifen sie direkt auf die OpenStack APIs zu, um ihre Anwendungen infrastrukturnah zu entwickeln.

  1. Cloud Foundry

Cloud Foundry nimmt im wachsenden Platform-as-a-Service (PaaS) Markt eine führende Rolle ein. Das Projekt wurde von Pivotal, einem Spin-Off von EMC/ VMware, initiiert. Cloud Foundry wird vorwiegend von Unternehmen eingesetzt, um ihren internen Entwicklern Private PaaS-Umgebungen bereitzustellen. Von Managed Service Providern wird Cloud Foundry genutzt, um einen PaaS in einer gehosteten Umgebungen anzubieten. Das PaaS-Projekt spielt gut mit OpenStack zusammen, um darüber hochverfügbare und skalierbare PaaS-Plattformen aufzubauen.

  1. KVM

KVM (Kernel-based Virtual Machine) ist der bevorzugte Hypervisor von Open Source Infrastrukturlösungen wie OpenStack oder openQRM und genießt in der Open Source Gemeinde eine hohe Priorität. KVM steht für eine kostengünstige aber vor allem mächtige Alternative zu kommerziellen Angeboten wie VMware ESX oder Microsoft Hyper-V. KVM hat etwa einen Marktanteil von etwa 12 Prozent was daran liegt, dass Red Hat den Hypervisor als Basis für seine Virtualisierungslösungen einsetzt. Insbesondere durch die enge Verzahnung mit OpenStack als Standard-Hypervisor wird das Gewicht von KVM weiter zunehmen. Weiterhin suchen CIOs nach kostengünstigeren Möglichkeiten zur Virtualisierung ihrer Infrastruktur.

  1. Docker

Der Shooting-Star in diesem Jahr ist Docker. Die Container-Technologie, die als Nebenprodukt während der Entwicklung des Platform-as-a-Service „dotCloud“ entstanden ist, sorgt derzeit für viel Wirbel und wird von vielen Branchengrößen darunter Google, Amazon Web Services und sogar Microsoft unterstützt. Das aus gutem Grund. Docker ermöglicht es, Applikationen gebündelt in Containern zwischen Plattformen zu verschieben. Genauer, Applikationen und Workloads zwischen mehreren Linux-Servern zu bewegen. Damit wird die Portabilität verbessert. Im ersten Moment erscheint Docker als ein reines Tool für Entwickler. Aus dem Blickwinkel eines IT-Entscheiders handelt es sich allerdings klar um ein strategisches Werkzeug für die Optimierung von modernen Applikations-Deployments. Docker hilft dabei, die Portabilität einer Anwendung sicherzustellen, die Verfügbarkeit zu erhöhen und das Gesamtrisiko zu minimieren.

  1. Apache Mesos

Mesos, das im vergangenen Jahr zu einem Top-Level-Projekt in der Apache Software Foundation aufgestiegen ist, wurde an der University of California entwickelt und hilft dabei, Anwendungen isoliert voneinander zu betreiben und dabei dynamisch auf verschiedene Nodes eines Clusters zu verteilen. Mesos lässt sich zusammen mit OpenStack und Docker nutzen. Prominente Nutzer von Mesos sind Twitter und Airbnb. Einer der treibenden Faktoren hinter Mesos ist der deutsche Entwickler Florian Leibert, der auch für die Einführung der Cluster-Technologie bei Twitter mit verantwortlich war.

Open Source is eating the license-based world

Auch die ansonsten proprietären Branchenriesen allen voran IBM, HP und VMware umgarnen Open Source Technologien. HPs erste Public Cloud Variante „HP Cloud“ basierte bereits auf OpenStack. Mit der HP Helion Cloud wurde das gesamte Cloud Portfolio (Public, Privat) auf Basis von OpenStack vereinheitlicht. Weiterhin ist HP mittlerweile der größte Code Contributor für das kommende OpenStack „Juno“-Release, welches im kommenden Oktober erscheint. IBM beteiligt sich an OpenStack und nutzt Cloud Foundry als Basis für seinen PaaS „Bluemix“. Auf der VMworld in San Francisco kündigte VMware eine engere Kooperation mit OpenStack sowie Docker an. In diesem Zusammenhang wird VMware im ersten Quartal 2015 eine eigene OpenStack Distribution (VMware Integrated OpenStack (VIO)) präsentieren, mit der sich eine OpenStack-Implementierung auf Basis von VMwares vSphere aufsetzen lässt. Die Partnerschaft mit Docker wird dazu führen, dass die Docker Engine in Zukunft auf den VMware-Produkten VMware Fusion und auf Servern mit VMware vSphere und vCloud Air laufen soll.

Nicht nur aus technischen Gründen sind Open Source Lösungen wie OpenStack attraktiv. Ebenfalls aus der finanziellen Perspektive leistet OpenStack einen entscheidenden Beitrag, indem sich mit dem Open Source Framework die Kosten für den Aufbau und Betrieb einer Cloud Infrastruktur signifikant reduzieren lassen. Die Lizenzkosten für aktuelle Cloud-Management- und Virtualisierungslösungen des gesamten Cloud-TCO liegt etwa bei 30 Prozent.  Das bedeutet, dass zahlreiche Startups und große renommierte Softwarehersteller wie Microsoft und VMware mit dem Lizenzverkauf entsprechender Lösungen gute Umsätze erzielen. Mit OpenStack erhalten CIOs jetzt die Gelegenheit die Provisionierung und Verwaltung ihrer virtuellen Maschinen und Cloud Infrastrukturen mittels einer Open Source Technologie vorzunehmen. Hierzu stehen kostenlose Community Editions als auch professionelle Distributionen für den Unternehmenseinsatz inklusive Support zur Verfügung. In beiden Fällen Alternativen, um die Lizenzkosten für den Betrieb der Cloud Infrastrukturen deutlich zu senken. Mit OpenStack halten CIOs damit ein nicht zu unterschätzendes Druckmittel gegen Microsoft und VMware in der Hand.

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OpenStack – Ein Überblick

OpenStack ist ein weltweites Gemeinschaftsprojekt von Entwicklern und Cloud Computing Spezialisten, die das Ziel verfolgen eine Open Source Plattform für den Aufbau von Public und Private Clouds zu entwickeln. Das Projekt wurde initial von der Nasa und Rackspace gegründet und will Anbietern von Cloud Infrastrukturen ein Werkzeug in die Hand geben, mit dem sie unterschiedliche Arten von Clouds ohne großen Aufwand auf Standard Hardwarekomponenten aufbauen und bereitstellen können.

Die Kernbereiche von OpenStack

Die Kernbereiche von OpenStack

Der gesamte OpenStack Quellcode ist frei verfügbar und unterliegt der Apache 2.0 Lizenz. Dadurch ist jeder in der Lage auf dieser Basis seine eigene Cloud zu entwickeln und ebenfalls Verbesserungen in das Projekt zurückfließen zu lassen. Der Open Source Ansatz des Projekts soll zudem die Entwicklung von Standards im Bereich des Cloud Computing weiter fördern, Kunden die Angst vor einem Vendor Lock-in nehmen und ein Ecosystem für Cloud Anbieter schaffen.

OpenStack besteht aus insgesamt fünf Kernkompenten. Bei OpenStack Compute, OpenStack Object Storage und OpenStack Image Service handelt es sich um die grundlegenden Kernbereiche, die von Beginn an zu dem Projekt gehören. Mit OpenStack Identity und OpenStack Dashboard wurden in dem Diablo Release zwei weitere Komponenten hinzugefügt, die ab der kommenden Essex Version fest in die Kernbereiche mit aufgenommen werden.

OpenStack Compute

OpenStack Compute dient dem Aufbau, Bereitstellen und Verwalten von großen Virtual Machine Clustern, um auf dieser Basis eine redundante und skalierbare Cloud Computing Plattform zu errichten. Dazu stellt OpenStack Compute diverse Kontrollfunktionen und APIs zur Verfügung, mit denen Instanzen ausgeführt und Netzwerke verwaltet werden sowie die Zugriffe der Nutzer auf die Ressourcen gesteuert werden können. OpenStack Compute unterstützt zudem eine große Anzahl von Hardwarekonfigurationen und sieben Hypervisor.

OpenStack Compute kann bspw. Anbietern dabei helfen Infrastructure Cloud Services bereitzustellen oder IT-Abteilungen ermöglichen ihren internen Kunden und Projekten Ressourcen bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Zudem können große Datenmengen (Big Data) mit Tools wie Hadoop verarbeitet werden oder Web Anwendungen entsprechend ihrer Ressourcenbedürnisse bedient werden.

OpenStack Object Storage

Mit OpenStack Object Storage können auf Basis von standardisierten Servern redundante und skalierbare Object Storage Cluster mit einer Größe von bis zu 1 Petabyte aufgebaut werden. Dabei handelt es sich nicht um ein Dateisystem und ist nicht für das Speichern von Echtzeitdaten ausgelegt, sondern für das langfristige Speichern von statischen Daten gedacht, die bei Bedarf abgerufen oder aktualisiert werden können. Gute Anwendungsbeispiele für OpenStack Object Storage sind das Speichern von Virtual Machine Images, Photos, E-Mails, Backupdaten oder Archivierung. Da der Object Storage dezentral verwaltet wird, verfügt er über eine hohe Skalierbarkeit, Redundanz und Beständigkeit der Daten.

Die OpenStack Software sorgt dafür, dass die Daten auf mehrere Speicherbereiche im Rechenzentrum geschrieben werden, um damit die Datenreplikation und Integrität innerhalb des Clusters sicherzustellen. Die Storage Cluster skalieren dabei horizontal, indem weitere Knoten bei Bedarf hinzugefügt werden. Sollte ein Knoten ausfallen, sorgt OpenStack dafür, dass die Daten von einem aktive Knoten repliziert werden.

OpenStack Object Storage kann von Anbietern genutzt werden, um einen eigenen Cloud Storage bereizustellen oder die Server Images von OpenStack Compute zu speichern. Weitere Anwendungsfälle wären Dokumentenspeicher, eine Back-End Lösung für Microsoft SharePoint, eine Archivierungsplattform für Logdateien oder für Daten mit langen Aufbewahrungsfristen oder einfach nur zum Speichern von Bildern für Webseiten.

OpenStack Image Service

Der OpenStack Image Service hilft bei der Suche, Registrierung und dem Bereitstellen von virtuellen Maschinen Images. Dazu bietet der Image Service eine API mit einer Standard REST Schnittstelle, mit der Informationen über das VM Image abgefragt werden können, welches in unterschiedlichen Back-Ends abgelegt sein kann, darunter OpenStack Object Storage. Clients können über den Service neue VM Images registrieren, Informationen über öffentlich verfügbare Images abfragen und über eine Bibliothek ebenfalls darauf zugreifen.

Der OpenStack Image Service unterstützt eine Vielzahl an VM Formaten für private und öffentliche Images, darunter Raw, Machine (kernel/ramdisk, z.B. AMI), VHD (Hyper-V), VDI (VirtualBox), qcow2 (Qemu/KVM), VMDK (VMWare) und OVF (VMWare).

OpenStack Identity

Der OpenStack Identity Service stellt eine zentrale Authentifizierung über alle OpenStack Projekte bereit und integriert sich in vorhandene Authentifizierungs-Systeme.

OpenStack Dashboard

Das OpenStack Dashboard ermöglicht Administratoren und Anwendern den Zugang und die Bereitstellung von Cloud-basierten Ressourcen durch ein Self-Service Portal.

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News

openQRM mit neuen Funktionen

Bereits seit dem 12.03.2010 ist der Funktionsumfang der Cloud Computing Plattform openQRM erweitert. Eines der neuen Features ist die Unterstützung des Windows Betriebssystems. Folgende vier neue Funktionen sind verfügbar:

kvm-storage plug-in

Das kvm-storage Plugin kombiniert die KVM Virtualisierungstechnologie mit der LVM Speichertechnologie. Dadurch können ab sofort lokale virtuelle Maschinen auf Basis von KVM durch die Nutzung von virtuellen Festplatten auf Basis von LVM Volumes schnell bereitgestellt werden.

xen-storage plug-in

Das xen-storage Plugin kombiniert die Xen Virtualisierungstechnologie mit der LVM Speichertechnologie. Dadurch können ab sofort lokale virtuelle Maschinen auf Basis von Xen durch die Nutzung von virtuellen Festplatten auf Basis von LVM Volumes schnell bereitgestellt werden.

sanboot-storage plug-in

Mit dem sanboot-storage Plugin können Windows Betriebssysteme schnell auf dem physischen System bereitgestellt werden. Dazu werden die Windows Server Images auf direktem Weg von einem SAN Speicher (iSCSI oder AOE) mittels gPXE bereitgestellt. Eine der herausragenden neuen Funktionen ist die Möglichkeit Live Snapshots des Windows Betriebssystems direkt in einem SAN zu speichern. Diese Snapshots können anschließend für ein erneutes Deployment/ Rollback verwendet werden.

windows plug-in

Mit dem windows Plugin kann über die Oberfläche des openQRM Servers ein Windows Betriebssystem vollständig verwaltet werden, indem der openQRM-Client auf dem Windows Server Image installiert wird. Durch die Unterstützung des Windows Betriebssystems geht openQRM damit den nächsten Schritt, eine zentrale Management Console für Cloud Computing Rechenzentren und IT-Infrastrukturen bereitzustellen.