Immer mehr moderne Web- und mobile Applikationen sind von einem hohen I/O Durchsatz abhängig. Für das Darstellen umfangreicher Informationen und Graphiken sowie der Reaktion auf Interaktionen in Echtzeit, sind die Anwendungen darauf angewiesen eine Menge an Daten zu speichern und auf diese zuzugreifen. Die Amazon Web Services (AWS) haben nun darauf reagiert und gestern einen neuen EC2 Instanz-Typ für Anwendungen mit einem hohen I/O Durchsatz und einer geringen Latenz präsentiert. Nach Angaben von Amazon ist die Instanz ideal für den Einsatz von NoSQL Datenbanken wie Cassandra und MongoDB.
Eigenschaften der High I/O EC2 Instanz
Die erste Instanz aus der neuen High I/O Reihe nennt sich High I/O Quadruple Extra Large (hi1.4xlarge) und verfügt über die folgende Spezifikation:
- 8 virtuelle Kerne, insgesamt 35 ECU (EC2 Compute Units)
- HVM und PV Virtualisierung
- 60,5 GB RAM
- 10 Gigabit Ethernet
- 2TB lokaler SSD Speicher, ein Paar von jeweils 1TB
Die High I/O Quadruple Extra Large Instanzen stehen aktuell in den Regionen US East (Northern Virginia) und EU West (Ireland) bereit. Die Kosten betragen 3,10 Dollar bzw. 3,41 Dollar pro Stunde.
Netflix präsentiert ersten Benchmark
Netflix Cloud Architekt Adrian Cockcroft hatte bereits im März 2012 während eines Interviews darüber philosophiert, dass es in Zukunft schnellere I/O Mechanismen in der Cloud geben muss und hatte sich den Einsatz von SSDs (Solid-State-Drives) als Speichertechnologie für die Amazon Cloud gewünscht.
Nach Ankündigung der neuen Technologie, lies es sich Cockcroft natürlich nicht nehmen, eigene Test durchzuführen und hat dazu einen umfangreichen Benchmark veröffentlicht, der hier zu finden ist.
Neue EC2 Instance Status Metriken
Neben dem neuen High I/O Instanz-Typ hat AWS ebenfalls weitere Status Metriken für EC2 eingeführt. Es existieren zwei unterschiedliche Tests, die System Status Checks und Instanz Status Checks. Die Ergebnisse der Tests werden auf der AWS Management Console veröffentlicht und können ebenfalls über die Kommandozeile und den EC2 APIs abgerufen werden.
Zudem können die Metriken nun auch über Amazon CloudWatch abgefragt werden. Zu jeder Instanz gehören drei Metriken, die alle 5 Minuten aktualisiert werden:
- StatusCheckFailed_Instance = „0“ wenn der Instanz-Check positiv ist, ansonsten „1“.
- StatusCheckFailed_System = „0“ wenn der System-Check positiv ist, ansonsten „1“.
- StatusCheckFailed = „0“ wenn keiner der beiden oben genannten Wert „0“ ist, sonst „1“.